1786 Brauereien. Direktion: Brauerei-Dir. Adolf Klein. Prokurist: Heinr. Freyler. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bankkassierer Joh. Reithinger, Zweibrücken; Gustav Diehl, Pirmasens; Ludwig Diehl, Zweibrücken; H. Thiemer, Gonsenheim. Dampfbrauerei Zwenkau A.-G. in Zwenkau. Gegründet: 14./7. 1898 mit Wirk. ab 1./10. 1897; eingetr. 1./8. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die der A.-G. von Gustav Prössdorf in Leipzig-Plagwitz als Inhaber der Firma Dampfbrauerei Prössdorf & Koch in Zwenkau überlassenen Aktiven betrugen M. 2 540 935.77, die Passiven dagegen M. 1 258 935.77, und es bezifferte sich daher der Gesamtüberlassungspreis auf M. 1 282 000, wofür 1282 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Auch Mälzereibetrieb. Die Brauerei wurde 1898/99 bedeutend vergrössert u. zu einer Produktionsfähigkeit von 200 000 hl gebracht; in Leipzig-Plagwitz 1900/1901 eine Eismaschinenanlage errichtet. Durch Zus. bruch der Leipz. Bank war die Ges. 1901 genötigt, für den Kredit, welchen sie bei dieser Bank mit ca. M. 1 000 000 genossen, einen anderen in gleicher Höhe zu beschaffen, was aber trotz aller Bemühungen nicht gelang. Die Ges. war deshalb gezwungen, um ihrem Unternehmen M. 1 000 000 bares Geld zuzuführen, eine Sanierung (s. unter Kapital) vorzunehmen, obwohl eine Unterbilanz nicht zu decken war. 1907/08: Zugänge auf Grundstücks- u. Gebäude-Kti etc. M. 196 000; 1908/09: M. 18 380. Das Wirtschaftshäuser-Kto erhöhte sich 1908/09 durch Ankauf eines Anwesens um M. 57 631, verminderte sich aber durch Verkauf von 3 Häusern um M. 292 550. 1909/10 Ankauf des alten Gasthofs in Mockau für ca. M. 258 000. 1910/11 Ausbau der Mälzerei mit ca. M. 195 000 Kostenaufwand. Zugänge 1911/12 –1914/15 ca. M. 42 000, 35 000, 50 000, 25 000. Bierabsatz der Brauerei Zwenkau 1899/1900–1914/1915: 90 462, 90 454, 81 488, 80 636, 85 480, 86 559, 82 240, 76 078, 77 169, ca. 70 000, ca. 65 000, ca. 70 000, ca. 70 000, ca. 70 000, ca. 65 000, ca. 45 000 hl. Per 1./4. 1912 Übernahme der Kundschaft der Brauerei von Petrykowsky in Oelzschau. 1913/14 u. 1914/15 konnten nur die Abschreib. verdient werden. Kapital: M. 1 260 000, und zwar in 1000 abgestempelten St.-A. à M. 1000 und in 260 Vorz.-A. à M. 1000, letztere ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. u. Vorrecht bei Auflös. der Ges., indem der nach Deckung der Schulden verbleib. Vermögensbestand zunächst zur Deckung des Nominalkapitals der Vorz.-A. zu verwenden ist. Der hiernach vorhandene Überschuss fällt den St.-Aktionären bis zum Nennbetrage ihrer Aktien zu, der Rest wird gleich- mässig unter sämtliche Aktionäre verteilt. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 St.-A. Die G.-V. v. 30./7. 1901 beschloss zwecks Sanierung der infolge des Zusammenbruchs der Leipziger Bank notleidend gewordenen Ges. (s. oben) Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung von 2 Aktien zu 1 (Frist zur Einreichung bezw. Abstempe- lung 30./11. 1901); gleichzeitig genehmigte die G.-V. wieder Erhöhung auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-A. à M. 1000, begeben zu pari an ein Konsortium. Der durch die Kapitalreduktion freigewordene Betrag von M. 1 000 000 wurde mit M. 166 195 zur Erfüllung des R.-F., mit M. 200 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F. für aussergewöhnliche Verluste und mit M. 20 000 zur Erhöhung des Delkrederektos auf M. 50 000, der Rest zu Abschreib. und Bestreitung der Sanierungs- kosten verwandt. Sanierung 1910: Die a. o. G.-V. v. 25./4. 1910 beschloss, die Rechte der Vorz.-Aktien von 1901 auf Zahl. u. Nachzahl. einer Vorz.-Div., sowie auf vorzugsweise Befriedig. im Falle der Liquid. der Ges. mit Gültigkeit ab 1./10. 1909 aufzuheben u. das A.-K. durch Zus. legung der M. 1 000 000 Vorz.-Aktien im Verhältnis von 4: 3 u. der M. 1 000 000 St.-Aktien im Ver- hältnis von 4: 1, also um M. 1 000 000 herabzusetzen. Der durch die Zus. legung erzielte Buchgewinn diente zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Sept. 1909 M. 107 565) u. zu Abschreib. sowie Rückstell. (siehe unter Gewinn- u. Verlust-Kto). Weiter ist beschlossen worden, das A.-K. um den Betrag von höchstens M. 500 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien von je M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1910 zu erhöhen (Frist 20./6. 1910). Endlich wurden die neuen Vorz.-Aktien den nach der Zus. legung verblieb. Aktionären zum Bezuge derart angeboten, dass auf je 2 dieser zus. gelegten Aktien 1 Vorz.-Aktie zugeteilt wurde, begeben zu pari plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1910 (Frist 20./6. 1910). Bezogen wurden M. 260 000 neue Vorz.- Aktien, sodass das A.-K. jetzt aus M. 1 000 000 St.-Aktien u. M. 260 000 neue Vorz.-Aktien, zus. M. 1 260 000 besteht. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, 1200 Stücke (Nr. 1–1200) à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1./4. 1910 durch Ausl. von jährl. M. 20 000 (früher bis 1915 M. 60 000) im Sept. (siehe unten); verstärkte oder Totalkündig. mit 6monat. Kündig. zulässig. Sicherheit: Hypoth. (nach einer 4½ % Amort.- Hypothek von Ende Sept. 1907 noch M. 52 747) über M. 1 200 000 nebst M. 20 000 Kostenkaution auf das Zwenkauer Brauereigrundstück nebst Gebäuden (taxiert auf M. 1 294 360) und alle zu- gehörigen Maschinen und sonstigen Anlagen (taxiert M. 673 795) zu gunsten der Allgem. Deutschen Credit-Anstalt (als Pfandhalterin). Coup.-Verj.: 4 J. n. F., der Stücke 10 J. n. F. Die Aufnahme der Anleihe erfolgte zwecks Vermehrung der Betriebsmittel, für Erweiterungs- bauten etc. In Umlauf Ende Sept. 1915: M. 908 000. Zahlstelle: Leipzig: Allgem. Deutsche Credit-Anstalt. Kurs Ende 1900–1914: 98.75, 96.25, 101.50, 103, 100.50, 102, –, 90, –, 80, 94.75, 94.75, 89, 87.25, –* %. Zugel. sämtl. Stücke; zur Subskript. aufgelegt M. 600 000 am 5./1. 1900 zu 101.25 %, restl. M. 600 000 am 5./7. 1900 bezw. 21./5. 1901 zu 100 bezw. 99.25 %. Notiert in Leipzig.