Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Aktiven ihres Fabrikat.-Geschäfts, sowie das von ihr erworb. Geschäft der Firma Presshefefabrik u. Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani in Leipzig in die A.-G. eingebr. u. dafür M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 gewährt erhalten. Weiter hatte die letztere von der einbringenden Firma die Verpflichtung übernommen, dem Kaufm. Ludwig Koelitz in Leipzig M. 50 000 bar aus den Mitteln der Akt.-Ges. zu zahlen, M. 50 000 in Aktien derselben à M. 1000 zu gewähren und 100 Stück Genussscheine der Akt.-Ges. zu überlassen. Eine weitere Entschädigung in Höhe von M. 100 000 bar an Ludw. Koelitz ist nicht zu Lasten der Akt.-Ges., sondern aus den Mitteln der Gesellschafter der Firma Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau erfolgt. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Hefe und Spiritus, Branntwein, Likören, Malz und Trebern, sowie Nebenprodukten. 1901 wurde die Fabrik von Grund auf umgebaut, vollständig mit neuen Masch. eingerichtet u. wesentlich erweitert. Auch 1913 fanden Erweiterungs- bauten u. Anschaff. von Masch. mit rd. M. 240 000 Kostenaufwand statt. Seit 1./10. 1911 ist die Ges. der Spiritus-Zentrale angeschlossen. Die Ges. erwarb Ende 1911 die Mehrzahl der Aktien der Presshefefabrik Osterland A.-G. in Gera- (A.-K. M. 234 000, 1913 auf M. 130 000 herabgesetzt), wodurch der Ges. ein weiteres grösseres Hefeproduktionsrecht zugeführt wurde. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht zwecks Erricht von Neubauten lt. G.-V. v. 27./3. 1901 um M. 150 000, übernommen von dem Bankhause Becker & Co. in Leipzig, angeboten den Aktionären zu pari; weiter erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel It. G.-V. v. 5./5. 1906 um M. 150 000, angeboten den Aktionären zu 116 % u. lt. G.-V. v. 7./3. 1908 zwecks Betriebserweiterung u. zur Verbess. der Anlagen um M. 200 000, übernommen von der Allg. Deutsch. Credit-Anstalt in Leipzig zu 120 %, angeboten den Aktionären 4: 1 zu 123 %. Die G.-V. v. 29./4. 1914 beschloss zur Verstärkung der Betriebs- mittel weitere Erhöhung um M. 500 000 in 500 neuen Aktien, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig zu 106 %, angeboten den Aktionären 2: 1 zu 110 %. Die Einzahlungen hatten am 12./5., 1./7., 1./10. 1914 mit 30, 40, 30 % zu erfolgen. Hypotheken (ult. 1915): M. 160 000. Genussscheine: Es wurden 100 Stück auf Namen ausgefertigt, welche Ludwig Koelitz bei der Gründung der Ges. erhielt. Die Genussschein-Inhaber hatten keine Aktionärrechte. Die Tilg. der Genussscheine erfolgte im Wege der Auslos. mit M. 1000 pro Stück. Bis 1914 waren 55 Stück ausgelost; restliche 45 Stück 1915 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1901: 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div. an Aktionäre, event. besondere Rücklagen vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. ausser einer festen Jahresvergüt. von zus M. 6000), Rest Super-Div. an die Aktien. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Areal 210 000, Gebäude 430 000, Masch. u. Apparate 240 000, elektr. Antriebs- u. Beleucht.-Anlage 40 000, Werkbahn 10 000, Lager- u. Versand- Fässer 6000, Mobil. u. Utensil. 8000, Säcke 1, Pferde u. Wagen 1, Kisten 1, Drahtseilbahn 1, Brunnen 1, Bassinwagen 1, Effekten u. Beteilig. 224 717, Kassa 11 748, Wechsel 11 764, Steuerscheine 2570, Bankguth. 113 870, Debit. 329 068, Vorräte 367 695. – Passiva; A.-K. 1 500 000, R.-F. 122 141 (Rückl. 10 000), Hypoth. 160 000, Kredit. (einschl. gestundeter Steuern) 87 380, Rückl. f. Kriegsgewinnsteuer 10 000, Rückstell. f. Kriegs-Unterstützung 10 000 (Zu- weis.), Div. 90 000, Tant. u. Grat. 20 000, Vortrag 5918. Sa. M. 2 005 439. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Assekuranz u. Abgaben 23 586, allg. Handl.-Unk. 138 408, Zs. 7632, Genussschein-Tilgung 10 000, Kursverlust auf Effekten 5592, Rücklage für Kriegsgewinnsteuer 10 000, Abschreib. 66 614, Gewinn 135 918. – Kredit: Vortrag 1251, Betriebsüberschuss 396 501. Sa. M. 397 752. Dividenden: 1899/1900–1901/02: 0, 0, 0 %; 1903–1915: 4, 6, 6, 7, 8, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 6 %. Genussscheine 1904–1914: M. 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50, 50 pro Stück. Coup.-Verj.: Nach gesetzl. Bestimmungen. Direktion: Max Franke, Gg. Hölzer. Prokuristen: Alfred Hormann, Curt Kröpsch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Friedr. Jay, Leipzig; Stellv. Kaiserl. Rat Herm. Schulze, Dresden; Justizrat Dr. Ernst Weniger, Leipzig; Ed. Jay auf Rittergut Zschölkan. Zahlstellen: Leipzig-Mockau: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Deutsch-Französ. Cognac-Brennerei vorm. Gebrüder Macholl, Actiengesellschaft in München mit Filiale in Cognac (Frankr.). Gegründet: 20./9. bezw. 16./11. 1892 als A.-G., errichtet 1829 unter der Firma Utzschneider'sche Spiritusfabrik. Firma bis 15./1. 1912 mit dem Zusatz „und Weinsprit-Raffinerieé. Zweck: Cognakbrennerei u. Likörfabrikation. 1899/1900 wurde ein neues Etabliss. mit 3½ bis 4 Mill. Ltr. Produktionsfähigkeit hergestellt. Grundbesitz bis 1911 14 820 qm (amtliche Schätzung 1903 M. 444 600) jetzt mit M. 43 376 zu Buch stehend. Die Spritfabrik miteinem Grund- besitz von 6900 qm ging Ende 1911 für M. 650 000 an die Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin über. Die Cognacbrennerei u. die Likörfabrik werden weiter betrieben. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1912/13 ca. M. 100 000. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. II. 115