„ Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften ee-. 1840 sofern von besonderer Bedeutung, als sie den Nachweis dafür erbrachten, dass der Erz- körper unterhalb des Grundwasserspiegels, der in Tsumeb bei 85 m Tiefe liegt, in unver- änderter guter Qualität in grössere Tiefen sich fortsetzt. Sowohl der oben erwähnte Eruptiv- körper wie auch die Kontaktschichten des Dolomits zeigten reiche u. abbauwürdige Ver- erzung. Im Juli 1912 wurde mit dem Abteufen des Hauptschachtes von der 4. Sohle be- gonnen u. dieser bis Anfang Dez. 1912 auf 132.5 m niedergebracht. Bei 130 m Teufe –— 5. Sohle — wurde der Hauptquerschlag in nördlicher Richtung nach dem Erzkörper hin angesetzt. Der Hauptquerschlag durchfuhr den Eruptivkörper in einer Mächtigkeit von 15.6 m u. weiterhin den Erzkörper in einer Mächtigkeit von ca. 10 m. Der Gehalt, der durch eine grosse Reihe von Schlitzproben festgestellt wurde, entsprach dem in den oberen Sohlen gefundenen. Zur Ermittlung der Mächtigkeit u. Erstreckung der Lagerstätte des Erzkörpers auf der 5. Sohle wurden vom Hauptquerschlag aus in östlicher Richtung am Kontakt zwischen Dolomit u. Eruptivkörper u. in westlicher Richtung am Kontakt zwischen Eruptivkörper u. Erzkörper Strecken getrieben, von denen erstere inzwischen eine Länge von 47 m, letztere eine solche von 32 m erreicht haben. Beide Strecken stehen durchweg in Erzen von abbauwürdiger Beschaffenheit. Die Mächtigkeit des Erzkörpers wird durch Querschläge festgestellt, von denen der erste bereits 7½ m gutes Blei-Kupfererz durchfahren hat, ohne das Liegende zu erreichen. Neben den bisherigen karbonatisch-oxydischen Erzen zeigten sich auf der 5. Sohle auch sulfidische Erze, unter diesen vorherrschend Bleiglan u. Kupferglanz. Beim Niederbringen des Hauptförderschachtes durchfuhr man ein Erztrum, welches auf der 4. Sohle nach Osten u. Westen in einer Gesamterstreckung von 130 m ver- folgt wurde. Die weiteren Untersuchungsarbeiten ergaben, dass es sich um eine Abzweig. des Erzkörpers in Form eines Ganges handelt, der auf allen Sohlen abbauwürdiges Schmelz- erz liefert u. infolge seiner stärkeren Ausbildung nach der Tiefe zu beträchtliche Erz- reserven erwarten lässt. Mit den Aufschlussarbeiten auf der 6. (160 m) Sohle wurde neuer- dings begonnen. Die Wasserzuflüsse in der Tsumeb-Grube betragen 1½ –2 cbm in der Minute u. werden mit den inzwischen beschafften Wasserhaltungsmaschinen ohne Betriebs- störung bewältigt. Die bisherige Erzseparation dient in erster Linie zur Trennung der reicheren Exporterze von den geringhaltigeren Schmelzerzen, welch letztere in Tsumeb auf Kupferstein und Werkblei verhüttet werden; daneben werden auch zinkische u. bleireiche Erzsorten aus hüttentechnischen Gründen ausgehalten. Die Erzaufbereitung bestand anfänglich in einer Handscheidung unter Verwendung von Erzbrechern, Leseband, Rost- u. Separationsanlagen. Die in Deutschland vorgenommenen, sehr umfangreichen Versuche, den Eruptivkörper, der früher als nicht verwertbar in der Grube zurückblieb, nass-mechanisch aufzubereiten, sind gelungen. Es ist daher eine Aufbereitungsanlage zunächst für ein Durchsatzauantum von 50 t Eruptiverz pro Tag aufgestellt u. 1914 in Betrieb genommen worden. Mit dieser Aufbereitungsanlage wurde eine neue moderne Separations- u. Klaubeanlage für das ge- wöhnliche Fördererz verbunden. Die Ges. erwartet von diesen Anlagen eine Verbilligung der Aufbereitungskosten und eine Vermehrung der Versanderze. Bis zum 31./3. 1914 sind im ganzen über der 4. Sohle ca. 306 850 t der Erzlagerstätte in Tsumeb entnommen. Hiervon entfallen auf das Jahr 1907/08–1913/14: 25 700, 44 250, 44 700, 36 600, 35 200, 52 200, 68 200 t. Die Gruben im Otavital (Asis, Guchab u. Gr.-Otavi) förderten 1913/14 zus. 1900 t. Zur Verschiffung gelangten aus sämtlichen Gruben 1907/08–1913/14: 16 800, 28 400, 35 500. 31 600, 29 600, 44 550, 50 070 t. – Die Ges. ist durch den Reichskanzler auf Grund der Verordn. des Bundesrats v. 25./2. 1915 von der Verpflichtung befreit worden, für das Geschäftsj. 1914/15 die Brlanz, Gewinn- u. Verlustrechnung u. den Jahresbericht aufzustellen u. die ordentl. Gen.-Vers. abzuhalten. Die Verwalt. teilt mit, dass die vor Kriegsausbruch liegen- den 4 Monate des Geschäftsj. 1914/15 sich bei der Mine wie auch bei der Eisenbahn in sehr zufriedenstellender Weise entwickelt hatten, so dass ohne das Dazwischentreten des Krieges ein günstiger Jahresabschluss zu erwarten gewesen wäre. Die Erzverschiffungen der ersten 4 Monate (April–uli 1914) konnten in Sicherheit gebracht u. zum grössten Teil auch ab- gerechnet werden, bis auf eine Dampferladung, die in einem neutralen Hafen festliegt. Da seit Kriegsbeginn die Postverbindung mit Deutsch-Südwestafrika unterbunden ist, sind seit dieser Zeit weder Abrechnungen noch Berichte in Berlin eingegangen, so dass über die letzten zwei Drittel des Geschäftsj. 1914/15 keinerlei Angaben vorliegen. Nach neueren Mitteil. der Verwalt. haben die Bergwerksanlagen der Ges. bis Mitte Ökt. 1916 durch die kriegerischen Ereignisse nicht gelitten und sind auch betriebsfähig erhalten worden. Die Otavi-Eisenbahn wird von der Südafrikanischen Union besetzt gehalten und betrieben. Die maschinellen Anlagen für den Bergbau zum Zwecke der Förderung, Wasserhaltung u. des Bohrmaschinenbetriebes haben während der letzten Jahre allmählich einen grösseren Umfang angenommen, u. es wurden besonders im ökonomischen Interesse die elektr. Masch., die Lichtanlage u. die Werkstattmasch. weiter ausgebaut. Zur weiteren wirtschaftlichen Gestaltung dieser verschiedenen Anlagen ist eine neue elektr. Kraftzentrale gebaut worden, die im Juni 1913 in Betrieb genommen wurde. Zur Wasserversorgung von Tsumeb dient die 20 km lange Druckwasserleitung, die vom Otjikotosee aus nach Tsumeb geführt ist, nebst Pumpstation in Otjikoto u. dem Hochreservoir u. der Verteilungsleitung in Tsumeb. Die Hüttenanlage besteht aus 2 Wassermantelschmelzöfen mit Tiegelofenzustellung nebst den dazugehörigen Dampf- u. Gebläsemaschinen. Zum Zwecke der leichteren Verhüttung der ärmeren Feinerze ist ein Agglomerierverfahren unter Anwendung eines Konverters ein- geführt. Die Produktion der Hütte betrug 1907/08–1913/14: 1000, 3150, 2940, 2220, 991, 640,