lantagen- und Kolonial-Gesellschakten etc. 1841 11791. Kupferstein, ferner: 700, 3000, 2732, 2040, 913, 400, 0t Werkblei. Der Schmelzbetrieb ist während der letzten Jahre eingeschränkt, weil die Qualität der Fördererze es ermöglichte, einen grösseren Prozentsatz als in den Vorjahren als exportfähig zu versenden. Neben der bereits im J. 1912/13 erfolgten Option auf ein Kupfererzvorkommen in der Nähe von Otjiwarongo (Joumbira) wurden in der zweiten Hälfte des Geschäftsj. 1913/14 Optionen auf die in der Nähe der Otavibahn bei Usakos gelegene Henderson-Mine sowie auf ein weiteres 80 km östlich von Windhuk gelegenes Kupfererzvorkommen bei Okatumba erworben. Während mit den Untersuchungsarbeiten in diesem letzteren Vorkommen erst in der nächsten Zeit begonnen werden soll, sind diese Arbeiten bei Joumbira und Henderson bereits in grösserem Massstabe ausgeführt. Besonders das letztere Vorkommen erscheint aussichtsreich, da die Vererzung in der Teufe zunimmt. Eine Entscheidung über die Ausübung dieser Option kann erst demnächst erfolgen. Die Vorkommen im Otavital, die aus unregelmässigen, nesterförmigen Erzausfüllungen bestehen, haben durchweg höherprozentige Erze als die Tsumeb-Mine ergeben. Es liegt in der Natur solcher Ablagerungen, dass die Förderung grossen Schwankungen ausgesetzt ist. Da die reichsten u. grössten Vorkommen zuerst abgebaut wurden, haben die Erträgnisse dieser Fundstellen in den letzten Jahren abgenommen. Infolge des kürzlichen Auffindens des oben über Tsumeb als Erzbringer erwähnten Eruptivkörpers an einzelnen dieser Punkte im Otavital ist Hoffnung auf eine Fortsetzung der Erzmittel nach der Tiefe vorhanden. Die erforderlichen Arbeiten werden jetzt mit besonderem Nachdruck ausgeführt. Zum Zwecke schnellerer Aufschliessung des Bergwerksgebiets der Ges. wurde mit einer von deutschen u. englischen Firmen gebildeten Studien-Ges., dem Otavi Exploring Syndicate Limited, London, ein Abkommen getroffen, durch welches diesem Syndikat das obenerwähnte Konzessionsgebiet von 1000 engl. Quadratmeilen mit Ausnahme von Tsumeb, Guchab, Asis u. Gross-Otavi nebst entsprechend grossem Geländekomplex zur bergmännischen Ausbeutung auf die Dauer von zehn Jahren mit einem Gewinnanteil der Otavi-Ges. von 35 % über- überlassen wurde. Ausserdem ist die Ges. mit 11 % an dem Kap. von £ 63 000 beteiligt. Dieses Syndikat hat im Geschäftsj. 1912/13 500 t und 1913/14 430 t Kupfer- und Bleierze sowie ca. 35 t hochhaltige Zinnerze zum Versand gebracht. Die Erze sind durchweg aus nesterartigen Vorkommen gewonnen, so dass ein Urteil über die Zukunft dieses Unter- nehmens noch nicht abgegeben werden kann. Eisenbahn. Die mit der Spurweite von 0,6 m von Arthur Koppel A.-G. in Berlin aus- 3 geführte Bahn Swakopmund-Tsumeb hat die Stationen Swakopmund, Usakos, Onguati, Omaruru, Kalkfeld, Otjiwarongo, Okaputa, Otavi, Khorab und Tsumeb und ausserdem 18 Halte- und Überholungsstellen. Länge der Bahn 566 km, ausserdem die Zweiglinie Onguati-Karibib (14 km). Die Bahn ist durchgängig eingleisig ausgeführt und mit einem starken, ganz, eisernen Oberbau versehen. Im Sept. 1903 wurde mit dem Bau von Swakopmund aus begonnen; die Eröffnung erfolgte am 12./11. 1906 u. wurde der Betrieb am 16./12. 1906 durch die Otavi-Ges. von der Generalunternehmung übernommen. Die Betriebsmittel der Ges. umfassen: 31 Tenderlokomotiven, 20 Wassertender, 2 Motorwagen, 8 Personenwagen u. 379 verschied. Wagen, meistens Güterwagen. Die Baukosten der Bahn beliefen sich bis Ende März 1910 auf rund M. 18 293 683. Ausserdem ist eine von der South West Africa Comp. Ltd. erbaute Zweiglinie Otavi-Grootfontein (92 km) vorhanden, auf welcher Bahn die bei Gr. Otavi, Asis, Guchab im Tagebau gewonnenen Kupfererze verladen werden. Der Abbau bei Guchab begann Anfang 1908, Guchab u. Asis 1909. Die Eisenbahn beförderte 1907/08–1913/14: 22 848, 19 706, 27 531, 45 367, 48 362, 40 477, 47 353 Personen; Einnahmen hierfür u. für Gepäck M. 284 925, 235 647, 298 594, 488 480, 651 578, 470 914, 556 856, ferner befördert 60 504, 62 019, 58 606, 111 194, 100 145, 99 988, 106 994 t Güter mit M. 3 878 691, 4 089 256, 2 923 232, 4 207 846, 3 981 605, 4 265 197, 4 744 482 Einnahmen, sonst. Einnahmen M. 74 065, 84 242, 52 293, 153 496, 229 958, 183 175, 43 293, zus. also 1913/14: Betriebseinnahmen M. 5 344 632 abzügl. Betriebsausgaben M. 2 383 977, somit Überschuss M. 2 960 655, davon ab der Pachtzins mit M. 1 231 412, so dass der Reingewinn für die Ges. 1913/14 M. 1 729 242 beträgt. Im Ckt. 1909 kamen Verhandlungen zum Abschluss, wonach das Reich die Eisenbahn zum 1./4. 1910 gegen Zahlung eines Kaufpreises von M. 22 000 000 übernahm u. der Ges. den Betrieb der Bahn von diesem Zeitpunkt an auf vorläufig 10 Jahre verpachtete. Dieser Pachtvertrag wird stillschweigend um je 5 Jahre verlängert, wenn die Pächterin nicht bis zum 31./3. 1919, 1924, 1929 oder 1934 ihren gegenteiligen Willen dem Verpächter schriftlich anzeigt. Die Pachtsumme beträgt im I. Jahre 4.6 %, im II. 4.7 %, im III. 4.8 %, im IV. 4.9 %, im V. 5 % der Kaufsumme. Für weitere 5 Jahre ist der Satz im Falle der Verpacht. auf 5½ %, für die folgenden 10 Jahre auf 6 % u. für weitere 10 Jahre auf 6½ % festgesetzt. Der Kauf- preis war am 1./4. 1910 fällig u. zu zahlen; am 1./4. 1910 M. 5 000 000, am 1./4. 1911 10 000 000, am 1./4. 1912 15 000 000, am 1./4. 1913 20 000 000, am 1./4. 1914 der gesamte Preis. Ebenso ging am 1./4. 1910 die der South West Africa Comp. Ltd. gehör. Bahn Otavi-Grootfontein (92 km) für M. 2 330 875 an das Reich über, welche Bahn ebenfalls der Otavi-Minen- u. Eisenb.-Ges. verpachtet wurde. Der Vertrag mit dem Reich wurde in der a. o. G.-V. v. 22./11. 1909 genehmigt. Nach Ver- einbarungen mit der Kolonial-Verwalt. wurde ab 1./4. 1910 der Betrieb der Staatsbahnstrecke Swakopmund-Karibib eingestellt, wogegen die Otavi-Minen- u. Eisenbahn-Ges. einen gewissen Anteil der Betriebseinnahmen auf dieser Strecke an den Fiskus abzutreten hat. Der durch den Verkauf der Eisenbahn an den Fiskus im Geschäftsj. 1910/11 erzielte Buchgewinn in Höhe Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. II. 116