16 Noten-Banken der deutschen Kolonien. Zahlstellen: Berlin, Hamburg u. Shanghai: Eigene Kassen; Frankf. a. M.: Jacob S. H. Stern, Disconto-Ges., Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Dresdner Bank; Cöln: Sal. Oppen- heim jr. & Cie., A. Schaaffh. Bankver. A.-G.; München: Bank f. Handel u. Ind., Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank. Bayer. Fil. der Deutschen Bank, Dresdner Bank. Deutsch-Ostafrikanische Bank in Berlin, Sw. 11, Dessauerstr. 28/29, mit Niederlassung in Daressalam. Auf Grund der Verordn. des Bundesrats v. 25./2. 1915 u. 28./2. 1916 ist die Frist zur Aufstellung der Bilanz etc. für 1915 sowie auch die Frist für die Abhalt. der ordentl. Haupt- versamml. bis 30./6. 1917 verlängert worden. Gegründet: 6./1. 1905 als Kolonial-Ges.; eingetr. 22./3. 1905. Dauer zunächst bis 31./12. 1934. Verleihung der Korporationsrechte durch den Bundesrat 9./2. 1905. Gründer siehe bei Kap. Zweck: Regelung u. Erleichterung des Geldumlaufs u. der Zahlungsausgleichungen in Deutsch-Ostafrika sowie des Geldverkehrs dieses Schutzgebietes mit Deutschland und dem Auslande. Betrieb von Bankgeschäften einschl. der Notenausgabe nach Massgabe der er- teilten Konc. Eröffn. der Niederlass. in Daressalam 23./6. 1905. Ein von der Niederlass. in Daressalam eingegangener kurzer Bericht über das in Deutsch-Ostafrika im Geschäftsj. 1914 erzielte Ergebnis ermöglichte es der Ges., im Mai 1916 eine Bilanz für das genannte Jahr vorzulegen. Da die Unterlagen zu den einzelnen in Daressalam geführten Konten die Ges. in Berlin nicht erreicht haben, so konnte sie im Gegensatz zu den früheren Abschlüssen in die Bilanz von 1914 die einzelnen Konten von Daressalam nicht übernehmen, hatte sich vielmehr darauf zu beschränken, den sich laut den Büchern ergebenden Saldo der Niederlass. in Daressalam mit M. 3 230 277.97 als Kreditposten aufzunehmen. Der in Dares- salam erzielte Gewinn ist nicht zur Verrechnung gebracht worden. Der Betrag der im Umfauf befindl. Noten ist im Saldo von Daressalam enthalten. Das Geschäft ist bis zum Kriegsausbruch in normaler Weise verlaufen, dann aber ist für die Zentrale infolge Auf- hörens jeglischen Verkehrs mit Daressalam eine vollständige Störung eingetreten. Es ist insbesondere der Bank auch nicht möglich, über die einzelnen Geschäftszweige einen Bericht zu erstatten. Noten-Ausgabe: Konz. von 15./1. 1905. Die Ges. hat das Recht, nach Bedürfnis ihres Verkehrs auf Rupien lautende Noten bis zum Z3fachen Betrage des eingezahlten Grund- kapitals auszugeben. Die Noten dürfen nur auf Beträge von Rupien 5, 10, 20, 50, 100 oder ein vielfaches von Rupien 100 lauten u. müssen im Schutzgebiet ausgestellt werden. Bis- ber wurden nur Noten à Rupien 5, 10, 50, 100 u. 500 ausgegeben. In Umlauf Ende 1908; Rupien 1 308 720 = M. 1 744 960; Ende 1909: Rupien 1 567 100 = M. 2 089 466; Ende 1910: Rupien 2 190 015 = M. 2 920 020; Ende 1911: Rupien 3 107 020 = M. 4 142 693; Ende 1912: Rupien 3 354 195: = M. 4 472 260; Ende 1913: Rupien 3 741 740 = M. 4 988 986. Ende 1914: Rupien 4391 695. Die Bank ist verpflichtet, für den Betrag ihrer in Umlaufbefindlichen Banknoten jederzeit mind. in deutsch-ostafrikan. Landessilbermünzen, in indischen Rupien, in Reichsgoldmünzen, in fremden Goldmünzen, in Reichskassenscheinen oder in Reichsbanknoten in ihren Kassen im ostafrikan. Schutzgebiet als Deckung bereit zu halten; die Deckung für den Rest hat in diskontierten Wechseln u. wechselähnl. Papieren, welche den Anforder. des § 6 Ziffer 2 der Konz. entsprechen, sowie in tägl. rückzahlbaren Guth. bei der Reichs- bank, der Kgl. Seehandlungssozietät sowie mit Genehm. des Reichskanzlers bei anderen Banken, zu bestehen. Falls der Notenumlauf der Ges. sich auf mehr als den doppelten Betrag ihres in § 8 Abs. 1 der Konz. bestimmten Barvorrats beläuft, hat sie von der Mehr- ausgabe von Banknoten eine Steuer von jährl. 5 % an den Fiskus des deutsch-ostafrikan. Schutzgebietes zu zahlen. Diese Steuer wird nicht erhoben, solange der gesamte Noten- umlauf der Ges. den Betrag von Rupien 500 000 nicht übersteigt. Kapital: M. 2 000 000 in 4000 Anteilen à M. 500; anfänglich mit 25 % eingezahlt; am 1./11. 1908 weitere 25 % mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908 eingezahlt, ferner am 1./10. 1910 weitere 25 % mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910, restl. 25 % am 1./7. 1911 eingezahlt, div.-ber. ab 1./7. 1911. Die sämtl. 4000 Anteile sind von den nachbenannten Gründern der Ges. zu pari übernommen worden, u. zwar von: Deutsch-Ostafrikan. Ges. 2800, Deutsche Bank 250, Disconto-Ges. 250, S. Bleichröder 100, Delbrück Leo & Co., jetzt Delbrück Schickler & Co. 100, von der Heydt & Co. 100, Mendelssohn & Co. 100, Rob. Warschauer & Co., Berlin 100, Hansing & Co., Ham- burg 100, Sal. Oppenheim jr. & Co., Cöln 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. 10 % Tant. an Verwalt.-Rat (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 4000), dann 1 % Div., vom Rest die eine Hälfte an deutsch-ostafrikan. Landesfiskus, die andere Hälfte weitere Div. Bilanz' am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 18 245, Sorten 12 312, Bankguth. u. Debit. 1 003 574, Effekten 4 737 150, Immobil. 106 500, Mobiliar 1. – Passiva: Kap. 2 000 000, R.-F. 62 748, Kredit. 464 614, Saldo der Zweigniederl, Daressalam 3 230 277, Talonsteuer-Res. 20 000, Gewinn 100 143. Sa. M. 5 877 783. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 48 382, Kursverlust auf Effekten 56 750, Abschreib. a. Immobil. 2040, Rückstell. f. Talonsteuer 2500, do. R.-F. 5262, Gewinn 100 143 (davon Div. 100 000, Vortrag 143). – Kredit: Vortrag 163, Provis., Sorten u. Zs. 214 914. Sa. M. 215 078. *