Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Danziger Viehmarkts-Bank A.-G. in Danzig. Gegründet: 1894. Zweck: Vermittelung der Zahlungen, welche die Käufer von Schlacht- und anderem Vieh an die Händler zu leisten haben, durch Gewährung von Vorschüssen, Kredit in lauf. Rechnung, Diskontierung von Wechseln, Gewährung barer Darlehen auf Zeit, Verzinsung von Spareinlagen. Mit der Bank ist eine Viehversicherungs-Kasse verbunden. Kapital: M. 90 000 in 300 Aktien à M. 300. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Kassa 53 517, Bankguth. 50 000, Wertp. 8773, In- ventar 100, Debit. 183 034. – Passiva: A.-K. 90 000, R.-F. 9000, Spez.-R.-F. 21 146, Pens.-F. 18 979, Unterstütz. Kasse 8223, Viehversich.-Kasse 38 000, Depositen 81 030, unerhob. Div. 261, Provis. 1509, Depos.-Zs. 2777, Gewinn 24 498. Sa. M. 295 425. Dividenden 1898–1915: 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 17, 18, 17, 17 %. Vorstand: Emil Sigmuntowski. Aufsichtsrat: Vors. Franz Anacker. Hessische Bank Akt.-Ges. in Darmstadt, Wilhelminenstr. 14. (In Liquidation.) Gegründet: 12./7. 1904; eingetr. 30./7. 1904. Hervorgegangen aus den beiden Bankhäusern Herm. Eschborn u. Wilh. Fries. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1909 beschloss die Liquidation, da die Bank von verschiedenen Verlusten betroffen wurde. Die Bank f. Handel u. Ind. hat sich bereit erklärt zur Ermöglich. der Liquidation für die bestehenden Verbindlichkeiten zu garantieren. Auch eröffnete die Darmstädter Bank in den Lokalitäten der Hessischen Bank eine Depositenkasse. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 22./8. 1908 beschloss Erhöh. um M. 500 000 zu pari. Das A.-K. ist verloren. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Debit. 699 962, Immobil. 846 750, Unterbilanz 1774255, Verlust in 1915 159 456. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Kredit. 1 590 806, Hypoth. 376 600, Rückstell.-Kto 13 018. Sa. M. 3 480 425. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 232, Zs. 59 647, Abschreib. 100 000. – Kredit: Provis. 422, Verlust pro 1915 159 456. Sa. M. 159 879. Über die Liquidationsbilanzen per 23./11. 1909, 31./12. 1910 u. 31./12. 1911 etc. siehe Näheres dieses Jahrb. 1911 u. 1912. 1912 erhöhte sich die Unterbilanz auf M. 1 684 120, 1913 auf M. 1 725 548, 1914 auf M. 1 774 255 und geht damit über die Höhe des A.-K. von M. 1 500 000 hinaus, 1915 neuer Verlust von M. 159 456. Dividenden: 1904/05: 4 % = M. 28.33 (17 Mon.); 1906–1908: 5, 4, 0 %. Liquidatoren: Bankprokurist Dr. jur. Hans Stirtz, Bankbeamter Wilh. Häussermann, Bankprokurist Johs. Vonderheit. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Oberjustizrat F. von Hessert, Stellv. Bank-Dir. H. Brink, Dir. Ad. Koch, Franz Klucken, Darmstadt. Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank in Darmstadt. Die Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank hat sich vor Jahren über ihre Leistungs fähigkeit an der jetzt in Liquidation aufgelösten Reichsgenossenschafts-Bank A.-G. in Frank- furt a. M. engagiert (Forderung an dieselbe ca. M. 8 000 000). Die Genossenschaftsbank ist dadurch in Schwierigkeiten geraten. Um eine Katastrophe zu verhindern, haben 12 der leistungsfähigsten Genossenschaften eine neue Ges., die Zentralkasse der hessischen land- wirtschaftlichen Genossenschaften G. m. b. H. in Darmstadt, gegründet, hinter der der hessische Staat steht, u. haben dieser die Geldausgleichsstelle übertragen. Der Landwirtsch. Genossen- schaftsbank wurde durch Gewährung eines Moratoriums die Möglichkeit zur stillen Liquid. gegeben, die bisher Fortschritte gemacht hat. Die Genossenschaften übten in der G.-V. v. 1./4. 1913 eine scharfe Kritik an der Verwalt. der Genossenschaftsbank. Die Bilanz für 1912 ergab einen Verlust für die Genossenschaftsbank von M. 992 097. In der Vers. wurde folg. Reso- lution angenommen: Die Gläubiger, soweit sie Genossenschaften sind, gewähren vorerst Stundung bis zum 31./12. 1914 u. verpflichten sich, ihre Guthaben jeglicher Art bei der Bank gegen Gutschrift von 4 % Zs. stehen zu lassen. In der am 31./5. 1913 stattgehabten ord. G.-V. wurden die Regu- larien nicht genehmigt; es wurde eine Revisionskommission eingesetzt, die nach Prüfung der ganzen Sachlage, der Bilanz u. Gewinn- u. Verlust-Rechnung, in einer am 12./11. 1913 statt- gefundenen G.-V. Bericht erstattete. Der Vors. derselben konstatierte, dass die Verluste voraus- sichtlich noch grösser seien u. sich auf M. 1 568 968 beziffern werden, wogegen eine Reserve von M. 1 588 000 vorhanden sei. Auf Antrag der Revissionskommission wurde dem Aufsichtsrat Generalvollmacht erteilt. Mitgeteilt wurde ferner noch, dass zum Ankauf der Forderungen der zehn renitenten Genossenschaften, die mit ihren M. 156 000 Forderungen dem Moratorium nicht beigetreten waren, bereits M. 95 000 genehmigt sind, so dass nur noch ungefähr M. 60 000 aufzubringen seien. Die wenigen noch ausstehenden hessischen Genossenschaften dürften sich der gütlichen Verständigung auch anschliessen. Eine am 5./12. 1914 stattge- fundene Gläubigerversammlung beschloss die Verlängerung des Moratoriums bis Ende 1916.