106 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Eigene Kassen; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Abth. Becker & Co.; Meiningen u. Gotha: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp A.-G.; Stuttgart: Doertenbach & Cie. G. m. b. H.; Hamburg: M. M. Warburg & Co.; München: Moritz Schulmann, H. Aufhäuser; Tübingen u. Hechingen: Bankcommandite Siegmund Weil. Reichsgenossenschaftsbank Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. (In Liquidation seit 9./11. 1914.) Gegründet: 8./7. 1907 als Rechtsnachfolgerin der Landwirtschaftl. Reichsgenossenschafts- bank eingetr. Genossenschaft mit beschränkter Hapftpflicht unter Übernahme sämtl. Aktiven u. Passiven dieser aufgelösten Genossenschaft mit Wirkung ab 1./7. 1907; eingetr. 12./7. 1907. Der Hauptsitz wurde 1911 von Darmstadt nach Frankf. a. M. verlegt. Die Auflös. der Bank erfolgte It. G.-V. v. 9./11. 1914. Die Löschung der Firma fand am 30./3. 1916 statt. Kapital: M. 1 000 000 in 5000 abgest. Nam.-Aktien à M. 200. Urspr. M. 2 000 000, begeben zu pari. Die a. o. G.-V. v. 27./11. 1907 beschloss Erhöh. um M. 3 000 000 zu pari (also auf M. 5 000 000). Infolge ihrer Beteilig. bei der Landw. Creditbank, jetat Landw. Hypoth.-Bank in Frankf. a. M. war die Ges. gezwungen, sich einer durchgreifenden Rekonstruktion zu unter- ziehen. Die G.-V. v. 29./3. 1913 beschloss deshalb Herabsetz. des A.-K. von M. 5 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 1 in der Weise, dass jede Aktie à M. 1000 auf M. 200 herabgesetzt u. dementsprechend abgestempelt wurde. Die freigewordenen M. 4 000 000 wurden zur Deckung des Verlustvortrages Ende Juni 1912 M. 1 999 125, sowie weiterer Bilanz- verluste u. zu Rückstell. verwendet. Nach der Bilanz v. 30./6. 1913 resultierte nach M. 539 252 weiteren Abschreib. u. nach M. 625 403 Rücklagen ein neuer Verlust von M. 1 095 749, der 1914 auf M. 1 000 000 zurückgegangen war. Das A.-K. ist verloren. Nachdem die in der Liquidationsbilanz vom 8./11. 1915 aufgeführte Garantie von M. 1 060 000 durch Bezahlung der Hypothek am 1./2. 1916 ihre Erledigung gefunden hat und andere Aktiva oder Passiva seit Beginn der Liquidation nicht in die Erscheinung getreten sind, auch das Sperrjahr in- zwischen abgelaufen ist, wurde die Liquidation als beendet angesehen. Geschäftsj.: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationsbilanz am 8. Nov. 1915: Aktiva: Verlust-Saldo 1 000 000, Avale 1 060 000 (Rückbürgschaft für die unter Passiva aufgeführte Bürgschaftsverpflicht.). – Passiva: A.-K. 1 000 000, Avale 1 060 000 (Bürgschaft für eine am 1 . 1916 kündbare erststellige Hypoth. über M. 1 060 000, Rest von M. 1 200 000). Sa. M. 2 060 000. Dividenden 1907/08–1913/14: 3½, 3½, 3½, 3, 0, 0, 0 %. Liquidator: Oskar Schütze. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Löweneck, München; Dir. Michael Diebolt, Oberhausbergen b. Strassburg i. E.; Verbands-Dir. Phil. Riehm, Karlsruhe; Dir. Phil. Becker, Darmstadt. Vereinsbank, Frankfurt a. O., Akt.-Ges. in Liquidation (seit 11./3. 1911 in Konkurs) in Frankfurt a. 0. Die Bank geriet infolge allzugrosser Kreditgewährung, besonders auch auf Hypoth. u. Grundstücke im Nov. 1910 in Zahlungsschwierigkeiten. Zuerst wurde die aussergerichtl. Abwicklung der Geschäfte angestrebt und beschloss deshalb die a. o. G.-V. v. 9./1. 1911 die Liquidation der Bank, deren Durchführung aber auf Schwierigkeiten stiess, sodass am 11.3. 1911 die Konkurseröffnung stattfand. Konkursverwalter: Kaufm. Emil Lehnick in Frank- furt a. O., Gubenerstr. 22. Aus dem von diesem am 20./6. 1911 erstatteten Bericht beliefen sich die Aktiven auf M. 2 269 382. Hiervon wurden zur Deckung bevorzugter Forder. resp. von Massenschulden erforderl. M. 740 168, so dass verblieben M. 1 529 213. Die Passiven beliefen sich auf M. 5 380 000. Das Massenguth. auf Sparkassen u. bei Banken betrug rund M. 480 000. Als festgestellt könne angesehen werden, dass für 1909 u. jedenfalls auch für 1908 Div. auf Aktien u. Tantiemen nicht hätten verteilt werden dürfen. Es ist daher gegen die Mitgl. der früheren Verwalt. ein Prozess wegen zu unrecht erhobener Bezüge im Betrage von M. 222 000 vorbehaltl. weiterer Ansprüche angestrengt worden. Die erste Abschlags- zahl. an die Gläubiger in Höhe von 10 % erfolgte 1912, 1913 weitere 7 % u. 1916 noch 5 % ausgeschüttet. Soweit sich die Sachlage zur Zeit übersehen lässt, dürften auf die nicht bevorrechtigten Konkursforderungen noch etwa 3 %, oder einige Prozent darüber entfallen. Von den angestrengten Anfechtungsprozessen ist ein grösserer Teil inzwischen erledigt; es schweben zur Zeit noch etwa 60 Prozesse. Die Vereinsbank war an sehr zahlreichen Zwangsversteigerungen beteiligt, ein grosser Betrag an Hypoth. ist bereits ausgefallen. Die Konkursverwaltung hat inzwischen eine ganze Anzahl kleinerer Grundstücke übernehmen miissen. Den früheren Direktoren wurde Anfang 1914 der Strafprozess gemacht. Im J. 1916 wurde ein Vergleich mit den Liquidatoren u. Mitgliedern des A.-R. genehmigt. Da- nach sollen insgesamt M. 100 000 zur Konkursmasse fliessen, ausserdem die Vereinsbank von einer Ausbietungsgarantie in Höhe von M. 600 000 befreit werden. Gegründet: 24./5. 1905; eingetr. 6./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/1906. Die Bank über- nahm die Geschäfte der in Liquid. getretenen Vereinsbank Frankf. a. O. e. G. m. b. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. 1906 um M. 750 000 zu 110 % bis 116 %. Nochmals erhöht 1907 um M. 500 000, angeboten den alten Aktionären zu 118 %. Das A.-K. ist verloren. ――