270 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Hypothekenbank in Hamburg 36, Hohe Bleichen 18. Zweigniederlassung in Berlin, Französische Strasse 7. Gegründet: 12./5. 1871, eingetr. 15./5. 1871. Revidierte Satzung 16./12. 1899, 2. 1903, 6./2. 1904, 23./9. 1905, 3./6. 1911. Zweck; Hypoth. Beleihung von Grundstücken u. Ausgabe von Schuldverschreib. auf Grund der erworbenen Hypoth. Die Bank unterliegt den Bestimm. des Reichs-Hyp.-Bank- gesetzes v. 13./7. 1899 u. ist befugt, die im $§ 5 dieses Ges. aufgeführten Geschäfte zu be- treiben. Die Bank gibt hypothek. Darlehen in der Regel nur zur ersten Stelle auf solche inner- halb des Deutschen Reiches belegene Grundstücke, welche einen dauernden u. sicheren Ertrags- oder Verkehrswert haben. Bergwerke, Gräbereien, Steinbrüche u dergl. sind von der Beleihung ausgeschlossen. Die Höhe der Beleihung beträgt in der Regel die Hälfte u. nicht mehr als 60 % des Wertes der zu Unterpfand zu bestellenden Liegenschaften. Uber etwaige Ausnahmen beschliesst der A.-R. oder die von ihm bestellte Kommission. Doch darf auch in solchen Ausnahmefällen die Beleihung keinesfalls über zwei Dritteile des Wertes des Unterpfandes betragen; auch dürfen für den 60 % des Wertes übersteigenden Betrag Pfandbr. nicht ausgegeben werden. Grundstücke u. Baulichkeiten, welche ausschliesslich gewerblichen oder industriellen Zwecken dienen, werden in der Regel nicht beliehen. Ausnahmsweise können solche in Verbindung mit anderen, den Erfordernissen des §$ 34 der Satzung entsprechenden Grund- stücken als Unterpfand angenommen werden; es soll jedoch bei Bemessung der Beleihungs- summe höchstens die Hälfte des Wertes der Baustelle u. des gemeinen Wertes der Gebäude, ohne Rücksicht auf die besondere Zweckbestimmung, in Betracht gezogen werden. Die Be- leihung ländlichen Grundbesitzes soll die Sicherheit mindestens zu zwei Dritteilen in frucht- tragenden Grundstücken (Ackern, Wiesen) bestehen. Auf Weinberge, Wälder u. andere Grundstücke, deren Ertrag auf Anpflanzung beruht, dürfen hypoth. Darlehen nur bis zu einem Drittel des Wertes gegeben werden. Die Hypoth. wurden bis Ende 1899 zu gunsten der Pfandbriefgläubiger an die Vereins- bank in Hamburg notariell verpfändet. Am 1./1. 1900 übernahm die Verwahrung der Treu- händer bezw. Staatskommissar gemäss den Vorschriften des Reichs-Hypoth.-Bank-Ges. Der Senat führt seit Juli 1894 die Staatsaufsicht. Kapital: M. 36 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) a M 750 u. 19 000 Aktien (Nr. 10 001–29 000) à M. 1500. Das urspr. A.-K. von M. 7 500 000 wurde bis 1889 voll eingezahlt, erhöht lt. G.-V. v. 15./3. 1890 um M. 1 500 000 zu 115 %, lt. G.-V. v. 7./3. 1891 noch M. 3 000 000, davon Jan. 1892 M. 1 500 000, März 1892 restl. M. 1 500 000 begeben, weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./3. 1893 um M. 3 000 000. In der G.-V. v. 21./2. 1895 ist nochmalige Erhöh. um M. 6 000 000 beschlossen, wovon die Hälfte mit Div.-Ber. ab 1./1. 1895 sofort, die andere Hälfte im Nov. 1896 mit Div.-Ber. v. 1./1. 1897 ab, ausgegeben. Die G.-V. v. 7./2. 1903 be- schloss weitere Erhöh. um M. 3 000 000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1903, übernommen von einem Konsort. zu 152.50 %. Den Aktionären wurde ein Bezugsrecht nicht eingeräumt. Die G.-V. v. 23./9. 1905 beschloss nochmal. Erhöh. um M. 6 000 000, welche für 1906 nur die halbe Div. erhielten, angeboten den Aktionären 22./1.–5./2. 1906 zu 160 %. Zuletzt erhöht lt. a. o. G.-V. v. 3./6. 1911 um M. 6 000 000 (auf M. 36 000 000) in 4000 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1911, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu mind. 150 %, angeboten den alten Aktionären im Sept. 1911 zu 163 % = M. 2445. Die bis 1891 bestandenen Gründerrechte wurden gegen Zahlung von M. 180 000 an die ersten Unternehmer abgelöst. Hypoth.-Pfandbriefe: Die Bank ist befugt, auf Grund der von ihr erworbenen Hypoth. auf den Inh. lautende Pfandbr. auszugeben, u. zwar bis zum 15 fachen Betrage des eingez. A.-K. u. des ausschliessl. zur Deckung einer Unterbilanz oder zur Sicherung der Pfandbr.- Gläubiger bestimmten R.-F. Stücke nicht unter M. 100. Tilg. für 1891 ff. begebene spät. in 60 Jahren. Der Gesamtbetrag der im Umlaufe befindl. Hypoth.-Pfandbr. muss in Höhe des Nenn- werts jederzeit durch Hypoth. von mind. gleicher Höhe u. mind. gleichem Zinsertrage gedeckt sein. Soweit Hypoth. an landwirtschaftl. Grundstücken dazu verwendet werden, muss die Deckung mind. zur Hälfte aus Amort.-Hypoth. bestehen. Die Bank darf jedoch, falls solche Hypoth. vor der Zeit zurückbez. werden, an ihrer Stelle bis zum Ablaufe der planmässigen Tilgungszeit Hypoth. anderer Art zur Deckung benutzen. In Umlauf waren an Pfandbr. Ende 1915 M. 530 030 300 (bei M. 558 801 058 Hypoth.- Deckung) u. zwar 4 % M. 422 809 800, 3½ % M. 107 220 500. Verloste oder gekünd. Oblig. verjähren in 30, fällige Coup. in 4 J. (K.) Sämtl. Hypoth.-Pfandbr. werden von der Reichsbank erstklassig beliehen. 4 % Hypoth.-Pfandbr. v. 2./1. 1892, kündbar seit 2./1. 1900. Serie 141–250 je M. 1 000 000, Stücke à M. 200, 300, 500, 1000 u. 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Verlos. 2./1. per 1./7. Tilg. ab 1./1. 1900 innerh. 60 Jahren. In Umlauf Ende 1915 von Serien 141–470: M. 247 108 200. Kurs Ende 1898–1914: In Berlin: 100, 100.50, 97, 98.50, 100, 100.50, 100.40, 100.20, 100.25, 96.50, 99, 99.50, 99, 98.50, 96, 92.50, 94.50* %. – In Frankf. a. M.: 100, 99.70, 96.70, 98.50, 100.40. 100.70, 100.50, 100.10, 100.20, 96.50, 99, 99.50, 99, 98.50, 96, 92.50, 94.50* %. – In Hamburg: 100, 99.85, 96.80, 98.60, 100.30, 100.80, 100.50, 100.20, 100.35, 96.60, 99.10, 99.60, 99.10, 98.60, 96.10, 92.40, 94.60* %. – In München Serie 141–250: 100, 99.75, 96.70, 98.50, 100, 100.75, 100.30, 100.20, 100.25, 96.50, 99, 99.50, 99, 98.50, 96, 92.50, 94.50* %.