Hypotheken- und Kommunal-Banken. 303 wie auch Effektendepots zur Aufbewahr. u. Verwaltung. 1908 Aufnahme der Bankhäuser Leyherr $ Co. u. F. S. Euringer in Augsburg, sowie des Bankhauses Friedrich Eeustel in Bayreuth u. Bad Kissingen. 1908 fand die Aufnahme der Würzburger Volksbank (A.-K. M. 1 500 000) statt, gegen Gewährung von M. 999 600 neuen Aktien der Bayer. Vereinsbank. 1908 ging auch die Nürnberger Bank auf die Bayer. Vereinsbank über; den Aktionären der Nürnberger Bank, deren A.-K. M. 6 500 000 begifferte, wurden M. 3 900 000 neue Aktien der Bayer. Vereinsbank gewährt. Am 1./11. 1912 Übernahme des Bankhauses Heymann & Sohn in Augsburg; am 1./4. 1914 die Bankfirma Gabriel Oettinger in Regensburg, dann am 1./7. 1914 das Bankge- schäft Herz & Schmid in Landsberg a. Lech übernommen. Seit 1910 Beteilig. bei der Bank- firma Braun & Schaidler, Lindau, sowie seit 1914 bei Paul Rhe Bankfirma in Aichach. Als Hyp.-Institut ist die Bank berechtigt, nach Massgabe des Hyp.-Bank-Ges. v. 13.½ 1899 u. ihres Reglements auf inländ. Grundstücke hypoth. Darlehen zu gewähren u. auf Grund der erworbenen Hypoth. verzinsliche Schuldverschreib. (Hypoth.-Pfandbr.) auszugeben; Hypoth. zu erwerben, zu veräussern u. zu beleihen; an inländ. Körperschaften des öffentl. Rechtes oder gegen Übernahme der vollen Gewährleistung durch eine solche Körperschaft nichthypoth. Darlehen zu gewähren u. auf Grund der erworbenen Forder. verzinsliche Schuldverschreib. (Kommunal-Oblig.) auszugeben. Als Deckung für Hypoth.-Pfandbr. dürfen nur Hypoth. benutzt werden, welche, ausser den gesetzlichen und reglementarischen Bestimmungen, auch den von der Königl. Bayer. Staatsregierung getroffenen besonderen Anordnungen entsprechen. Hiernach darf die Be- leihung regelmässig nur bis zur Hlälfte des Grundstückswertes erfolgen, eine höhere Be- leihung, bis zu 60 % des Wertes, ist nur mit Zustimmung des Staatskommissars statthaft. Auf landwirtschaftl. Grundstücke dürfen nur Amort.-Hypoth. gegeben werden, bei welchen der jährl. Tilg.-Beitrag nicht weniger als ½ % des Hypoth.-Kap. beträgt; Ausnahmen hiervon erfordern die Zustimmung des Staatskommissars. Kapital: M. 51 000 000 in 30 000 Aktien (Nr. 1–30 000) à M. 600 u. 27 500 Aktien (Nr. 30 001–57 500) à M. 1200. Urspr. M. 18 000 000, erhöht 1890 um M. 9 000 000, ferner lt. G.-V. v. 3./11. 1897 um M. 6 000 000 in 5000 Aktien à M. 1200, wovon 4500 Stück offeriert den Aktionären zu 164 %. Die G.-V. v. 28./11. 1898 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 500 000 in 3750 Aktien à M. 1200, hiervon 2750 Stück den Aktionären zu 165 % angeboten. Noch- mals erhöht lt. a. o. G.-V. v. 20./2. 1908 um M. 7 500 000 in 6250 Aktien, hiervon dienten M. 3 900 000 zu pari zur Übernahme der Nürnberger Bank, M. 999 600 zu pari zur Über- nahme der Würzburger Volksbank, restl. M. 2 600 400 wurden zu 150 % an ein Konsort. begeben, welches davon M. 1 785 600 den alten Aktionären zu 160 % = M. 1920 u. M. 759 600 den Inhabern mehrerer von der Bank übernommener Bankgeschäfte anbot. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 27./3. 1913 um M. 6 000 000 (auf M. 51 000 000) in 5000 Aktien à M. 1200, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von einem Konsort. zu 145 %, zuzügl. aller Emiss.-Kosten, angeboten den alten Aktionären v. 15./5.–4./6. 1913 zu 155 %. – Die Aktien lauten auf den Inhaber; können in auf Namen lautende u. diese wieder auf Inh.- Aktien umgeschrieben werden. – Gründerrechte 1890 durch Vertrag aufgehoben. Pfandbriefe u. Kommunal-Obligationen. Diese lauten auf den Inhaber, können aber auf den Namen eines bestimmten Berechtigten umgeschrieben werden. Die Gesamtsumme der umlaufenden Hypoth.-Pfandbr. darf den zehnfachen Betrag des eingezahlten A.-K. u. des ausschliesslich zur Deckung einer Unterbilanz oder zur Sicherung der Pfandbrief- gläubiger bestimmten R.-F. nicht übersteigen. Die ausgegebenen Komm.-Oblig. dürfen den Höchstbetrag des Pfandbr-Umlaufs nicht um mehr als den fünften Teil überschreiten. Für die umlaufenden Pfandbr. u. Komm.-Oblig. haftet die Bank mit ihrem gesamten Gesell- schaftsvermögen. Den Pfandbr. ist im Königreiche Bayern durch Ministerialverordnung vom 9. 9. 1899 die Mündelsicherheit verliehen; ferner ist lt. Ministerialbekanntmachungen vom 30. 10. und 3./11. 1899 die Anlage von Kapitalien der Gemeinden und Stiftungen, auch der- jenigen der Kirchen- und Pfründestiftungen, sowie der sonstigen nicht unter gemeind- licher Verwalt. stehenden Stiftungen in den Pfandbr. gestattet. Auch die Kommunal- Oblig: sind in Bayern zur Anlage von Kapitalien der Gemeinden u. Stiftungen zugelassen. Ende 1915 befanden sich bei einem Gesamtbestande von M. 507 257 420 an Hyp.-Dar- lehen (davon M. 506 806 280 zur Pfandbr.-Deckung) in Umlauf M. 490 125 200 an Pfandbr. in Stücken à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100, davon M. 282 360 000 zu 4 %, M. 207 701 400 zu 3½ % und M. 63 800 unerhob. verloste Pfandbriefe. 4 % Pfandbr., jederzeit verlosbar u. kündbar. Serien 19, 21, 23, 31, 47, 53, 69, 93, 106, 107 u. 112. Zs. 1./1. u. 1./7. Serie 18, 20, 22, 24 u. 25. Zs. 1./4. u. 1./10. Serie 113 u. 116. Zs. 1./2 u. 1.8. In Umlauf Ende 1915: M. 159 486 200. Kurs Ende 1899–1914: In München: 100.25, 99.60, 100.50, 102.40, 101.90, 101.70, 101.30, 101, 99.80, 100, 100.70, 100.50, 100.10, 99.20, 96.90, 97.50* %. Ausser- notiert in Augsburg. Serie 47 eingeführt in München im Febr. 1908, in Augsburg im März 1908. Serie 53 (M. 10 000 000) u. 69 (M. 10 000 000) gelangte ab 25./8. 1908 bezw. 15./4. 1909, Serie 93 (M. 10 000 000) ab 6./1. 1910 zur Ausgabe, Serie 106 (M. 10 000 000) ab 11./8. 1911, Serie 107 (M. 10 000 000) gelangte ab 31./10. 1911, Serie 112 (M. 10 000 000) lt. Genehm. v. 26./6. 1912, Serie 113 (M. 10 000 000) lt. Genehm. v. 19./3. 1913, Serie 116 (M. 15 000 000) lt. Genehm. v. 18./3. 1914, Serie 118 u. 119 (je M. 5 000 000) lt. Genehm. v. 21./1. 1916 zur Emiss. 4 % unverlosbare Pfandbr., jederzeit kündbar. Serien 48–52. Zs. 1./4. u. 1/10. Umlauf Ende 1915: M. 4 806 300. Eingeführt in München u. Augsburg. Kurs in München Ende 1908–1914: 100, 101, 100.50, 100.10, 99.20, 96.90, 97.50* %.