Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 339 I. a) Unter den Linden 17/18, Parterre u. 4 Etagen, in denen sich ein Hotel, ein Restaurant u. eine Anzahl Läden befinden. Von der Strasse Unter den Linden nach der Behrenstr. ist eine Passage gebaut, in welcher Läden u. Schaukästen eingerichtet u. vermietet sind; p) Behrenstr. 55/57, Parterre u. 3 Etagen, worin sich das Metropol-Theater, Geschäftslokale, Privatwohnungen u. Restaurations-Lokalitäten befinden. Beide Grundstücke zus. umfassen eine Fläche von 5692 qm = 401 qR. II. Leipziger Strasse 75/76, auf welchem im J. 1905 ein grosses Geschäftshaus errichtet worden ist, bestehend aus Kellergeschoss, Parterre u. 4 Etagen. Hiervon hatte die Firma W. Wertheim G. m. b. H. etwa die Hälfte inne. Diese Räume sind inzwischen an ver- schiedene andere Firmen per 1./10. 1914 vermietet worden. Das Grundstück umfasst einen Flächenraum von 5715 qm = 403 dR. III. Leipziger Strasse 77 u. Jerusalemer Strasse 21. Das Haus Leipziger Strasse 77 hat im Vorderhaus im Parterre 2 Läden, in den 4 Etagen Geschäftsräume, im Hinterhaus unten ein grosses Restaurant mit Garten, oben das Reichshallentheater. Das Haus Jerusalemer Strasse 21 hat Keller, Parterre u. 4 Etagen. Sämtliche Räume dienen Geschäftszwecken. Diese Grundstücke umfassen einen Flächenraum von 4487 dm = 316 qR. IV. Behrenstr. 53/54, bestehend aus Parterre u. 3 Etagen, 2 Läden u. Restaurations- lokalitäten, in den 3 Etagen befinden sich das Palais de danse, Pavillon Mascotte, Metropol- Cabaret und eine Anzahl Büroräume. Das Grundstück umfasst eine Fläche von 1986 dm = 135 qR. Der Preis des Grundstücks, erworben per 1./4. 1914, betrug M. 6 000 000, wovon M. 2 000 000 bar bezahlt wurden, während für restl. M. 4 000 000 Hypoth. übernommen wurden. Alle Räume auf diesem Grundstück sind bis 1./4. 1924 fest verpachtet. Gesamteinnahmen der Ges. aus Mieten 1911–1914: M. 1 224 875, 1 312 883, 1 604 895, 1 768 268. – Die Entwicklung des Unternehmens war bis zum Kriegsausbruch 1914 normal. Später stockte das Vermietungsgeschäft vollständig u. der Beginn des Krieges löste ver- tragsmässig für seine Dauer den Vertrag mit dem Metropoltheater A.-G. Die erheblichen Abschreib. erklären sich aus dem Zusammenbruch der W. Wertheim G. m. b. H. u. ferner aus den infolge des Weltkrieges erfolgten Vermögensverschlechterungen bei den einzelnen Schuldnern. Der Rohgewinn einschl. Vortrag bezifferte sich auf M. 492 340, der voll und ganz zu Abschreib. verwendet wurde. Einschl. der Abschreib. auf die Em.-Unk. der Vorz.- Aktien werden insges. M. 606 925 zu Abschreib. verwendet, so dass nach Aufzehrung des Bruttoüberschusses noch ein Verlustvortrag von M. 114 585 verblieb, gedeckt aus R.-F. Zum 286./10. 1915 war eine a. o. G.-V. einberufen, welche über die Beschaffung von Geld- mitteln durch Zuzahl. von 30 % auf die St.-Aktien beschliessen sollte. Doch wurde der Sanierungsplan nicht angenommen, vielmehr beschloss die G.-V. die Einsetzung einer Revisions-Kommission zur Nachprüfung der Geschäftsführung in den letzten Jahren. In dem Ende Juni 1916 seitens der Prüfungs-Kommission veröffentlichten Bericht wurden verschiedene Unregelmässigkeiten der früheren Verwaltung (Justizrat Hirschel) festgestellt. Der Bericht betont, dass der Aufsichtsrat zu vertrauensselig gegenüber Hirschel gewesen sei. Der Aktienbauverein „Unter den Linden“ qdürfte in der Lage sein, auf Grund der im Bericht festgestellten Tatsachen Regressansprüche sowohl gegen den früheren Vorstand als auch gegen den in den entscheidenden Jahren amtierenden Aufsichtsrat geltend zu machen. Eine Sanierung es Unternehmens nach dem Kriege hält die Kommission für unbedingt notwendig. Zur gegenwärtigen Lage des Unternehmens wurde u. a. mitgeteilt, dass die Mieteinnahmen der Ges. in 1915 von M. 1 780 000 auf M. 1 000 000 zurückgegangen seien. Eine Hypothek von M. 150 000 musste bis auf M. 1 abgeschrieben werden. Die Bankschulden sind von M. 862 887 auf 971 706 gestiegen. Der Verlust für 1915 dürfte rd. M. 640 000 be- tragen. Um die Ges. in der Lage zu erhalten, ihren Zinsverpflicht. nachzukommen, u. um sie unbeschadet einer künftigen Sanierung wenigstens bis nach dem Kriege, bis man die Verhältnisse wieder klar übersehen kann, intakt zu erhalten, hat sich ein Bankenkonsortium (unter Führung der Deutschen Bank) entschlossen, der Ges. die nötigen Mittel vorzustrecken. Kapital: M. 6 200 000 in 2000 6 % Vorz.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000 u. 3500 Aktien Lit. B (Nr. 1–3500) à M. 1200. Urspr. M. 7 200 000 in St.-Aktien, 1890 Umwandlung eines Teiles gegen Zuzahl. in Vorz.-Aktien, Kapital dann M. 104 000 in St.-Aktien u. M. 6 096 000 in Vorz.-Aktien Darauf Zus. legung restl. St.-Aktien je M. 4800 in M. 1200 Vorz.-Aktien u. Rückkaufvon M.2 370 000 Vorz.-Aktien, Kap. somit Ende 1891 M. 4 002 000 in Vorz.-Aktien. 1892 Begebung von M. 1 248 000 in 4½ % Oblig. gegen M. 552 000 in Vorz.-Aktien, Kap. dann Ende 1892 M. 3 450 000 in Vorz.- Aktien. 1894 UÜmwandlung der Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung in Vorz.-Aktien Lit. A; zugezahlt wurden 1894 M. 459 193, 1895 M. 195 631; 1896 Umwandlung restl. Vorz.-Aktien in solche Lit. A, Kap. Ende Sept. 1896 M. 2 840 000 in Vorz.-Aktien Lit. A. Die G.-V. v. 10./10. 1896 beschloss Um- wandlung der Vorz.-Aktien Lit. A durch Zuzahlung von 20 % und 1 0% Stempel in gleichber. Aktien Lit. B, wie oben. So wurden auf 1779 Vorz.-Aktien Lit. A M. 448 308 einschl. Stempel- gebühr zugezahlt; von restl. 588 Vorz.-Ahtien Lit. A wurden 3 zurückgekauft und 585 Stück 5: 1 in 117 Aktien Lit. B ab 20./10. 1897 zus.gelegt. Das A.-K. betrug danach M. 2 275 200 in 1896 Aktien Lit. B. Die G.-V. v. 28./10. 1905 beschloss zwecks Ankaufs des Grundstücks Leipzigerstr. 75/76 Erhöhung des A.-K. um M. 1 924 800 (auf M. 4 200 000) in 1604, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien à M. 1200, übernommen von der Dresdner Bank zu 150 %, angeboten M. 1 137 600 den Aktionären 2: 1 v. 8.–23./12. 1905 zu 160 %. Den Gewinn, der der Dresdner Bank aus der Übernahme der neuen Aktien zufloss, hatte sie zur Hälfte mit der Ges. zu teilen. Agio mit M. 888 480 in den R.-F. Anlässlich des Erwerbs der Grundstücke Behren- * 22