348 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Zweck: Betrieb eines Bankgeschäfts u. An- u. Verkauf sowie Bebauung u. jegliche Art der Verwertung von Grundstücken. Die Ges. ist berechtigt, auch andere damit im Zus.hang stehende Geschäfte zu betreiben oder sich an solchen zu beteiligen. Der an- gekaufte Besitz umfasst den grossen Häuserkomplex Königgrätzerstrasse 15/16 u. Köthener. Strasse 1–4, der sich in der Tiefe von der Köthenerstrasse bis an die Zugangsstrasse zum Ringbahnhof erstreckt. Auf diesem Grundstückskomplex wurde ein erstklassiges Geschäfts- haus errichtet. Weiter befindet sich ausser einem im hinteren Teile vorgesehenen Restaurant, im vorderen Teile, in Verbind. mit der ersten Etage, ein elegantes Musikcafé für 2000 Personen, während die Räume über dem Restaurant, in der ersten u. zweiten Etage zu einem erst- klassigen Kinematopraphen-Theater mit 1500 Sitzplätzen ausgebaut wurden. Das Kine- matographen-Theater u. das Konzert-Cafée wurden Anfang Februar 1912 bezogen. Jenes ist auf 10 Jahre mit M. 160 000 Miete vermietet. Das Café, jetzt „Vaterlandé genannt, ist auf 15 Jahre vermietet und zwar für eine jährliche Miete von M. 400 000. Weitere Mietsverträge dürften rd. M. 140 000 bringen, sodass der gesamte jährliche Mietsertrag rd. M. 700 000 betragen dürfte. Die Ausführung des unter künstlerischer Leitung des Geh. Baurat u. Professor Schwechten errichteten Prachtbaues war der Firma Boswau & Knauer über- tragen. Laut G.-V. v. 16./6. 1911 erfolgte gegen Hingabe von M. 400 000 neuen Aktien der Erwerb sämtlicher M. 400 000 Aktien der früheren Bank für Grundbesitz u. Handel A.-G. in Berlin (gegründet im März 1907) u. damit des gesamten Vermögens dieser Ges., welche erlosch. Die bisherige Firma Bau- Ges. am Potsdamerplatz Akt.-Ges. nahm die Firma der aufgenommenen Ges. „Bank für Grundbesitz u. Handel Akt.-Ges.“ an. Die übernommenen Vermögensobjekte bestehen in der Hauptsache aus dem Grund- stück Dessauerstr. 39/40, sowie Beteilig. an der Haus Dessau G. m. b. H. mit M. 400 000 St.-Anteilen, mit M. 165 000 zu Buch stehend; dieser Ges. gehören die neuerbauten Grund- stücke Dessauerstr. 28/29 u. Schönebergerstr. 5; ferner Beteilig. an der Bau-Ges. am Potsdamer Platz A.-G. mit M. 966 000 Aktien, bewertet auf 34½ %, am 31./3. 1911 mit M. 333 270 bilanziert; weiter besass die Ges. das Romanische Haus, Kurfürstendamm bezw. Auguste-Victoria-Platz; dieses Haus 1914 verkauft. Das s. Z. hinzuerworbene Nachbargrundstück Kurfürstendamm 11 wurde 1913 verkauft. Das Geschäftsj. 1913 ergab eine Unterbilanz von M. 481 607, da die Grundstücke ohne Erträgnis blieben. 1914 erhöhte sich der Verlust auf M. 1 033 881. Hervorzuheben ist, dass das Hausertragskto Potsdamer Platz einen Fehlbetrag von M. 57 246 auswies, u. der Verkauf des Romanischen Hauses einen Verlust von M. 246 796 brachte. Zustatten kam dem Abschluss der Nachlass von M. 552 274 auf die Forderung der Firma Boswau & Knauer an die Ges., sodass nur ein Fehlbetrag von M. 499 177 vorzutragen war. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000,- begeben zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 16./6. 1911 um M. 500 000, hiervon dienten M. 400 000 zu pari zur Übernahme des Vermögens als Ganzes der Bank für Grundbesitz u. Handel (siehe oben), restliche M. 100 000 wurden zu pari gezeichnet. Hypotheken: M. 10 610 000. Ausserdem sind zus. M. 1 161 000 Sicherheits-Hypoth. eingetragen. Geschäftsjahr: 1./1.–31./12.; bis 1912 vom 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 8643, Bankguth. 1529, Debit. 90 995, Grund- stücke Potsdamer Platz 11 611 461, do. Dessauerstr. 39/40 697 513, Hypoth. 190 000, 400 Stamm- teile Haus Dessau mit 80 % 320.000, Bureaueinricht. 1, Kaut. 5200, Verlust 499 177. – Passiva; A.-K. 2 000 000, offene Buchschulden 31 402, Kredit. mit Sonderabmach. 681 995, Hypoth. Potsdamer Platz 9 950 000, do. Dessauerstr. 39/40 660 000, Sicherheitshypoth. 2000, Akzepte 10 000, R.-F. 63 583, Grundstückverwalt.-Kto 17 530, Talonsteuer-Rückstell. 8000. Sa. M. 13 424 511. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 481 607, Unk. 26 219, Gehälter 53 915, Steuern 1851, Zs. 42 478, Gründungsspesen 5788, Tant. 8338, Verlust bei Verkauf d. Grundstücks Romanisches Haus 246 796, Hausertragsverlust Potsdamer Platz 57 246, Abschreib. 157 182. – Kredit: Kontraktl. Nachlass auf die Forderung von B. u. K 552 274, Ertrag Umformer- anlage Potsdamer Platz 22 186, Hausertrag Dessauerstr. 39/40 7797, Verlust 499 167. Sa. M. 1 081 425. Dividenden: 1909/10–1911/12: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1912 v. 1./7.–31./12.: 0 %; 1913 1914: 0, 0 % Direktion: Bank-Dir. Detlef Carl von Winterfeld. Aufsichtsrat: Vors. Dampfmühlenbes. Alfred Schütt, Berlin; Ratsmaurermeister Heinr. Carl Ziechmann, Halensee; Kaufm. David Bergmann, Justizrat A. E. Schroeder, Berlin. Prokuristen: Wilh. Herke, Marta Gliszczynski, Ruth Kolliner. Zahlstelle: Berlin: Ges.-Kasse. Bau-Aktien-Gesellschaft Berlin-Lankwitz in Berlin W. 9, Köthenerstr. 48. (Firma bis 20./3. 1916: Terrain- u. Bau-Akt.-Ges. Berlin-Lankwitz) Gegründet: 13./7., 6./8. u. 22./8. 1912; eingetr. 24./8. 1912. Gründer: Lankwitzer Terrain- u. Baugesellschaft m. b. H., B.-Lankwitz, deren Hauptgesellschafterin die Gemeinde Berlin- Lankwitz war, Gutsbesitzer Friedrich Dillges, Sanitätsrat Dr. Oliven zu Berlin-Lankwitz etc.