338. Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Sanierung 1912: Nachdem schon der Überschuss des Geschäftsj. 1910 M. 2 014 012 zu Abschreib. verwendet bezw. dem Delkr.-Kto zugeführt worden war, glaubte die Ges., dem gesamten Minderbewertungsbedürfnis Genüge getan zu haben. Im Laufe d. J. 1911 aber stellte sich unter dem Druck der Verhältnisse auf dem Terrain- u. Hypothekenmarkt das Bedürfnis heraus, bei Bewertung verschiedener Aktivposten einen noch schärferen Massstab anzulegen. Unter diesem Gesichtspunkte hält die Ges. es für erforderlich, in der Bilanz die nachfolgenden Abschreib. auf einzelne Aktiven vorzunehmen: Auf Bauterrains 2 200 000, Terrain-Beteilig. 60 000, Effekten 500 000, Hypoth.-Forderungen 4 832 822, Debit. 455 000. Sa. M. 8 047 822. Nach Verwend. des R.-F. mit 1 884 862, des Disp.-F. mit 150 000, und des Überschusses aus 1911 12 960; zus. M. 2 047 822; verbleibt alsdann ein bilanzmässiger Verlust von M. 6 000 000, zu dessen Deckung die G.-V. v. 31./5. 1912 beschloss, das A.-K. von M. 18 000 000 um 6 000 000 auf M. 12 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 32 zu reduzieren. Frist 2./12. 1912. Am 13./3. 1913 fand eine Versteigerung von 96 Aktien statt. Es sind dies die Ersatzstücke für diejenigen 144 Aktien, von denen 82 zur Zus. legung im Verhältnis von 3:2 nicht eingereicht und 62 zu diesem Zwecke von anderer Seite zur Verfüg. gestellt waren. Die Aktien wurden im ganzen für M. 34 560 versteigert und zum Kurse von 30 % erworben. Sanierung 1914: Zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1913 M. 10 999 869) beschloss die G.-V. v. 17./7. 1914 Herabsetz. des A.-K. von M. 12 000 000 um den Betrag bis zu M. 10 999 200 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 12: 1. Den Aktionären wurde freigestellt, die Zus. legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie von je 12 Aktien der Ges. gegen Rückgabe einer abgestempelten Aktie je 11 Aktien der Ges. zur freien Verfüg. überlassen. Wiederbegebung der der Ges. zur freien Verfüg. überlassenen Aktien. Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien im Nominalbetrage bis zu M. 11 000 000, insoweit Aktien nicht zur freien Verfüg. überlassen wurden. Frist zur Einreichung der Aktien 30./1. bezw. 15./4. 1915. Die G.-V. beschloss auch Anderung der §$§ 28 u. 29 der Statuten durch Wegfall der Div.-Ber. der Aktien. Anderung des § 31 dahin, dass im Fall der Liquid. vom Liquid.-Rein- erlös zunächst der Nennbetrag auf die Aktien zurückzuzahlen ist, sodann der A.-R. daran eine Tant. erhält, während der Rest unter die Aktionäre gleichmässig verteilt wird. Der G.-V. v. 17./7. 1914 wurde auch Anzeige gemacht, dass der Verlust mehr als die Hälfte des A.-K. beträgt. Um die Ges. auf eine gesunde Grundlage zu bringen, konnte sich die Ges. aber mit einer durch die Herabsetz. ermöglichten Minderbewert. der Aktien nicht begnügen, vielmehr musste sie vor allen Dingen die Beseitig. der festen Lasten anstreben, die speziell durch den Zs.-, Provis.- u. Amort.-Dienst der Anleihe eine Jahresbelast. von nahezu M. 1 500 000 für die Ges. bedeuten. Zu diesem Zwecke haben Verhandlungen mit den Besitzern der Oblig. zu dem Ergebnis geführt, dass der weitaus grösste Teil sich bereit erklärt hat, seine Stücke gegen neue Aktien der Ges. zur Verfüg. zu stellen, u. zwar wurde lt. G.-V. v. 17./7. 1914 die Öblig. zu höchstens 75 % ihres Nennwertes, zum grössten Teil wesentlich geringer, verrechnet Nach Durchführung dieser Vereinbarungen hat sich für die Ges. ein weiterer Sanierungsbuchgewinn von rund M. 8 000 000 ergeben, der mit zu Abschreib. u. Rückl. auf dem Hypoth.-Forder.-Kto Verwendung fand. Zus. darauf M. 9 773 143 abgeschrieben. Hypotheken: M. 2 430 000 auf 9 Berliner Haus-Grundstücke an der Frobenstrasse zur 1. Stelle. Ferner M. 4 373 000 zu 3 % 10 Jahre bis 1915 fest seitens der Darleiher auf dem 1904 erworbenen Steglitzer Terrain, seitens der Ges. nach voraufgegangener 3 monat. Frist jederzeit auch in Teilbeträgen von M. 9–10 000 kündbar; im Jahre 1908 kamen dazu M. 2 594 000 Hypoth. auf Zehlendorf, ferner 1910 M. 428 929 auf im J. 1910 erworbenes Terrain in Schmargendorf u. Reinickendorf. Durch das Neuköllner Gelände erhöhte sich 1911 die Gesamtsumme von M. 7 554 827 auf M. 11 521 420 u. 1912 auf M. 12 192 720, also um rund M. 600 000 durch Übernahme der Vorbesitzerhypoth. in Verbindung mit dem Rückerwerb der Steglitzer Grundstücke. 1913 Verminderung um M. 4 272 000 (auf M. 7 920 854) hauptsächlich durch Verkauf des Grundbesitz in Neukölln. 1914 um M. 669 800 erhöht, aber um M. 687 227 ermässigt; 1915 um M. 25 000, aber um M. 169 491 ermässigt Anleihe: M. 20 000 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 15./8. 1908 (siehe oben). Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Tilg. durch Auslos. im Febr, auf 1./7. (Beginn 1913). Zs. 1./1. u. 1./7. Seit 1909 sämtlich begeben, aber inzwischen wieder M. 2 000 000 anlässlich Steglitzer Grund- stücksveräusserungen zurückgekauft. Wegen Sicherheiten siehe oben. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Palästinabank. Anfang 1914 wurde den Obligationären für ihre Stücke 75 % franko Zs. offeriert; wegen Umtausch von Oblig. in Aktien lt. G.-V. v. 17./7, 1914 siehe auch oben bei Sanierung 1914. Von den noch umlaufenden M. 19 700 000 wurden seitens eines Grossaktionärs die Oblig. bis auf die Summe von nom. M. 760 000 der Ges. zur Verfüg. gestellt. Die Einlös. der noch umlaufenden nom. M. 760 000 Oblig. konnte nicht erfolgen, da sich dieselben im Verkehr befinden u. nicht zum Verkauf gelangten. Diese M. 760 000 werden nunmehr planmässig ausgelost u. von dem Grossaktionär durch Tilgung übernommen. Ende 1915 um M. 731 000 in Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F.; an A.-R. eine jährl. feste Vergüt. von zus. M. 15 000 u. ein Anteil von 5 % an demjenigen Liquid.-Erlös, der nach Rückzahl. des vollen Nominalwertes der Aktien verbleibt. Die feste Vergüt. aber wird hierbei in Anrechnung gebracht. Rest an Aktionäre. Eine Div.-Verteil. findet seit 1914 nicht mehr statt. (Siehe auch oben bei Sanierung 1914.) 33