Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften ete. 387 Luiegenschaften, welche ganz oder teilweise den Mitgliedern der Direktion oder des Auf- sichtsrats der Ges. angehören, dürfen für die Ges. nicht erworben werden. Die Tätigkeit der Landbank findet ihre Hauptgrundlage in den preuss. Agrargesetzen v. 27./6. 1890 u. 7./7. 1891, welche neben dem Ansiedelungsgesetz v. 26./4. 1886 bezwecken, dem Bedürfnis der Vermehrung des mittleren und kleineren Bauernstandes und der Sesshaft- machung ländlicher Arbeiter, namentlich in den östlichen Provinzen, nachzukommen. Dabei ist die Landbank bedacht, die erworbenen Güter zweckmässig so aufzuteilen, dass auch selbst- ständige Vorwerke u. Restgüter an Käufer, welche einen Grundbesitz von mittlerer Grösse suchen, abgegeben werden können. Unter besond. Verhältnissen auch Verkauf eines Gutes im ganzen. Die Bank ist beteiligt bei der Mecklenburg. Ansiedlungs-Ges. A.-G. in Schwerin mit M. 958 000 mit 50 % Einzahl., ferner bei der Königsberger Terrain-A.-Ges. Oberteich-Maraunenhof mit M. 445 000 in Aktien u. 265 Genussscheinen, M. 2 000 000 Aktien der Saarow-Pieskow Landhaus-Siedelung am Scharmützelsee, davon M. 1 000 000 mit 25 % Einzahlung; ausser- dem M. 88 000 verschied. kleine Beteilig. Die Bank erwarb bis Ende 1915: grössere Güter in den Prov. Brandenburg, Sachsen, Schleswig-Holstein, Pommern, Posen, Ost- u. Westpreussen, Schlesien, Westfalen, Hessen- Nassau u. in den Königreich. Bayern u. Sachsen, im Grossherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Grossherzogtum Sachsen-Weimar, sowie im Herzogtum Sachsen-Altenb. u. Fürstentum Schwarzburg-S. 1915 wurden 196 ha angekauft u. 67 ha zum kommissionsweisen Ver- kauf u. zur Finanzierung von Verkäufen übernommen. Verkauft wurden aus eigenem Be- sitz 1513 ha u. kommissionsweise 38 ha, zus. 1551 ha für rund M. 2 570 000. Seit Bestehen der Landbank wurden im ganzen angekauft: 249 011 ha u. zum kommissionsweisen Ver- kauf übernommen: 50 361 ha, zus. 299 372 ha, u. dagegen verkauft: 243 278 ha aus eige- nem Besitz u. 37 624 ha kommissionsweise, zus. 280 902 ha. Die Zahl der beim Verkaufe be- gründeten selbständigen kleineren Stellen stieg 1915 von 3596 mit 47 895 ha um 9 auf 3605 mit 48 071 ha, der Abverkäufe zur Vergröss. bestehender Wirtschaften von 44 auf 2848 mit 13 343 ha um 29 auf 2877 mit 13 413 ha, der veräusserten selbständigen Vorwerke u. Restgüter von 625 mit 218 112 ha um 2 auf 627 mit 229 418 ha. Im eigenen Besitze der Landbank ver- blieben am Ende des Geschäftsj. 1915 5733 ha; kommissionsweise besass die Bank Ende 1915 10 900 ha. Verkaufsumsatz 1910–1915: M. 27 500 000, 26 500 000, 30 800 000, 31 300 000, 8 160 000, 2 570 000. Gesamtverkaufsumsatz der Landbank von 1895– 1915 M. 356 700 000. Ende Mai 1913 wurde von der Landbank u. ihr nahestehenden Personen die Saarow- Pieskow Landhaussiedelung am Scharmützelsee A.- G. zu Saarow, Kreis Beeskow- Storkow, mit einem A.-K. von M. 4 000 000, das zur Hälfte voll, zur Hälfte mit dem vierten Teil übernommenen Aktien ihre sämtl. Liegenschaften in den Guts- u. Gemeindebezirken Saarow, Pieskow, Silberberg u. Neu-Golm mit allen Bauten, Strassen, Brücken u. Anlagen zu Buch- werten mit den lauf. Rechten u. Pflichten ein. Die Bank litt 1913 besonders unter hohen Zinssätzen. Der Rohgewinn der Landbank im J. 1913 auf Grundstückskonto wurde durch die aussergewöhnlich hohen Zinssätze und die Provis. für Kredite sowie durch Kursverluste an Pfandbriefen u. Rentenbriefen fast vollständig aufgezehrt; auch hinderte die Lage des Hypoth.- Marktes die Abstoss. von Restkaufgeldhypoth. durch Aufnahme erststelliger Beleih. sowie die Abbürdung der zu Hypoth.-Regulierungen aufgenommenen Zwischenkredite. Der Rein- gewinn von M. 122 966 wurde vorgetragen. Nach Kriegsausbruch im J. 1914 stockte das Verkaufsgeschäft vollkommen u. auch die Bewirtschaftung der Güter musste naturgemäss leiden, in Ostpreussen besonders durch die russische Invasion u. auch im ganzen Lande durch die Einzieh. zahlreicher Wirtschaftsbeamten u. Arbeiter zum Heeresdienst. Der sich infolge des Krieges für 1914 ergebende Verlust von M. 816 678 wurde mit M. 692 200 aus der Spez.-Res. u. mit M. 124 400 aus dem gesetzl. R.-F. gedeckt. Auch im J. 1915 hatte die Ges. unter den Einwirkungen des fortdauernden Krieges u. der überaus ungünst. Ernte in hohem Grade zu leiden. Die Geschäftstätigkeit war a. o. beschränkt u. Verkäufe konnten angesichts der besteh. Verhältnisse fast gar nicht vorgenommen werden. Für 1915 ergab sich ein Verlust von M. 805 893, der aus der gesetzl. Reserve gedeckt wurde, die noch mit M. 144 274 bestehen blieb. Die Bank ist befugt, auf Beschluss des A.-R. Oblig. auszugeben; dieselben lauten, sofern nicht ein besonderes Privileg Inh.-Oblig. gestattet, auf Namen und an Ordre. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 12./4. 1897 um M. 5 000 000, begeben zu pari (voll eingez. seit Jan. 1900); lt. G.-V. v. 11./4. 1905 um M. 5 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den Aktionären zu 110.50 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1911 um M. 5 000 000 (auf M. 20 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von dem Konsort. Disconto-Ges. etc. zu 100 % unter Tragung aller Emiss.-Kosten, angeboten den alten Aktionären 3:1 vom 10.–24./4. 1911 zu 107 %, eingez. 25 % u. das Aufgeld sofort, 25 % am 8./6. 1911 u. 50 % am 8./7. 1911, stets plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1911 bis zur Einzahl. Anleihen: I. M. 10 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. v. 1900, rückzahlb. zu 103 %%, frühestens kündbar zum 2./1. 1910. – 40 Serien (Nr. 1–40) von je M. 250 000, 19 000 Stücke und zwar 4000 Abschnitte Lit. A (Nr. 1–4000) zu je M. 1000, 10 000 Lit. B (Nr. 1–10 000) zu je M. 500, und 5000 Lit. C (Nr. 1–5000) zu je M. 200. Die Nummern laufen durch alle Serien fort, sodass von jeder Littera auf jede Serie der 40. Teil der angegebenen Nummern entfällt. Die Schuldverschreib. lauten auf Namen der Disconto- Ges. und sind durch Indoss., auch Blanko-Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. und 1./7. Keine Auslos., sondern Tilg. nach 6 monatl. 23