392 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. gemacht, der südlich vom Bahnhof Finkenkrug an der Vorortstrecke Berlin-Nauen gelegen ist und die von ihr angelegte Kolonie Neu-Finkenkrug bildet. Nach Annahme dieses Kauf- antrages am 26./3. 1909 ist die Auflassung am 30./3. 1909 erfolgt. Grösse des Terrains 157 ha 36 a 77 qm = 110 952 qR., davon gingen für Strassen, Wasserflächen und Gräben ab 42 ha 12 a 96 qm = 29 703.6 dR., so dass 115 ha 23 a 81 qm = 81 248,4 qR. als Netto-Bauland verbleiben. Der Kaufpreis betrug M. 1 805 520, d. i. M. 22.22 pro qR. einschl. der bisher angelegten u. gepflasterten Strassen u. Plätze, u. ist bar bezahlt worden. Zur Zeit sind ca. 4000 jaufende Meter Strassenpflaster vorhanden. Die Kosten für noch ausstehende Regulierung u. Pflasterung der im Bebauungsplan festgelegten Strassen u. Plätze belaufen sich auf ca. M. 500 000, dabei sind die Kosten für Kanalisation u. Wasserleitung nicht vor- gesehen. Die Kolonie enthält zurzeit ca. 150 Villen u. Gebäude; Gasbeleuchtung, Wasser- leitung, sowie Post u. Güterladestelle sind vorhanden. 1909 veräusserte die Ges. 670.90 qR. Gesamterlös hierfür M. 40 252. 1910 Verkauf von 2039.07 qR mit durchschnittlich M. 60ù Pro qR; Gesamterlös M. 137 200; 1911 Verkauf von 1248.71 qR mit durchschnittlich M. 86.20 Pro qR.; Gesamterlös M. 103 425. 1912 u. 1913: Verkauf von 1205.46 bezw. 698.80 qR; Gesamt- erlös abz. Wertzuwachssteuer M. 94 556 bezw. 52 939. 1913 ein inzwischen bebautes Grund- stück in der Zwangsversteiger. zurücker worben. 1914 Verkauf von 72.54 qR mit M. 7070 Erlös; 1915 Verkauf von 419,82 qR mit M. 30 325 Erlös abz. zurückgest. Wertzuwachs- steuer. Die Bebau. darf nur durch Gebäude im Villenstil erfolgen. Im J. 1912 erfolgte die Einführ. der Baupolizeiverordn. für die Vororte Beilins v. 30./1. 1912 in den Bereich Gross- Berlins. Die Ges. ist berechtigt u. verpflichtet, säintl. kommun. Abgaben zu erheben, u. hat davon 25 % als Beitrag zu den allg. Verwaltungskosten des Gutsbezirkes an die „Deutsche Ansiedlungsbank“ zu entrichten. Ferner hat die Neu-Finkenkrug-Ges. von allen ihren Terrainverkäufen an die Deutsche Ansiedlungsbank ½ % des Kaufpreises für den Grund u. Boden abzuführen als Entgelt für die Dotation, welche die Deutsche Ansiedlungsbank für kirchliche Zwecke gemacht hat, bezw. noch machen muss. Im J. 1911 erwarb die Ges. ein Grundstück von 2191 qm, an gepflasterter Strasse, inmitten des OÖOrtes, ausserdem ein im Wolfsgarten des Nachbarortes Falkenhain belegenes bergiges Gelände von 21 672 qm zu dem Zwecke, den für die Strassenpflaster. notwendigen Sand von dorther zu entnehmen. Kaufpreis für beide Grundstücke einschl. der Erwerbskosten M. 51 407. 1913 verminderte sich der Gewinn-Vortrag um M. 11 136 auf M. 20 262, 1914 ergab sich ein Verlustvortrag von M. 4609, erhöht 1915 auf M. 18 126. 3 Kapital: M. 2 000 000 in 1000 Aktien à M. 2000, hiervon dienten M. 1 800 000 zur Deckung des Kaufpreises, M. 200 000 wurden von den übrigen 4 Gründern übernommen. Von den genannten M. 1 800 000 Aktien wurden dann M. 600 000 von einem Konsort. fest übernommen, ferner ist dem gleichen Konsort. eine Option auf M. 800 000 mit der Verpflichtung zuge- standen worden, dieselben den Aktionären der Deutschen Ansiedlungsbank in Berlin anzu- bieten; geschehen v. 5.–19./4. 1909 zu 112.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn wird wie folgt verteilt: a) 5 % des Reingewinns werden dem gesetzl. R.-F. so lange überwiesen, als dieser den zehnten Teil des A.-K. nicht überschreitet, bezw. bei etwa erfolgter Inanspruchnahme noch nicht wieder erreicht hat. b) Vom Überschusse wird diejenige Summe zur gleichanteiligen Amort. der Aktien ver- wendet, welche der Ges. bar zur Verfüg. steht und nach dem Ermessen des A.-R. weder zum weiteren Geschäftsbetriebe, noch zur Bildung oder Verstärkung von Rücklagen, noch auch zum Vortrag auf neue Rechnung erforderlich ist. Derartige Gewinnvorträge bleiben im folgenden Geschäftsjahr bei der Berechnung des dem gesetzl. R.-F. zu überweisenden Betrags ausser Ansatz. Sobald aus dem zur Verteilung gelangten Reingewinne die Aktien bis auf je M. 1000 amortisiert sind, tritt die Ges. in Liquid. Der Vorstand hat alsdann ohne Verzug eine G.-V. zu berufen, welche durch Beschluss feststellt, dass die Auflös. der Ges. eingetreten ist. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 2 075 186, 2 Hausgrundstücke 94 873, Kassa 368, Effekten 2608, Debit. 12 336, Inventar 1, Schulbau-Kaut. 29 000, Aktiv-Renten- Kap. 1077, Aktiv-Hypoth. 252 454, Pflaster-Kaution 4067, Verlust 18 126. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Grundstücks-Amort.-Kto 184 397, Kredit. 114 902, Rückstell. für Pflaster. 34 284, do. für Gemeindebauten 45 000, Passiv-Renten-Kap. 33 516, Passiv-Hypoth. 78 000. Sa. M. 2 490 100. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 4609, Abschreib. auf Grundstücks- verkäufe 15 496, do. auf Häuser 730, Unk. u. Ortsverwalt. 23 899, Provis. 1575, Steuern 1817, Zs. 4034. – Kredit: Erlös aus Grundstücksverkäufen 30 325, Pachten, Mieten usw. 3712, Verlust 18 126. Sa. M. 52 164. Kurs Ende 1909–1914: 108, 99.50, 75, 65, 60, 60* %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse wurde Anfang Mai 1909 genehmigt; erster Kurs am 19./5. 1909: 117 %. Die Aktien werden franko Zs. gehandelt. 3 Dividende: Wird nicht verteilt; siehe Gewinn-Verteilung. Direktion: Dir. Carl Kanig, Neu-Finkenkrug; Dir. Georg Merz, Gr.-Lichterfelde. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Albert Pinkuss, Berlin; Stellv. Dr. jur. Friedrich Karbe, Halensee; Bankier Georg Helfft, Berlin; Heinrich Haenisch, Charlottenburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Jacquier & Securius.