Lagerhaus-. Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. Sächsische Motor-Omnibus-Akt.-Ges. in Bad Lausick. Gegründet: 26./5. 1913; eingetr. 8./7. 1913. Gründung siehe dieses Handb. 1914/15. Zweck: Beförder. von Personen, Handgepäck u. Gütern durch Kraftomnibusbetrieb bezw. mit Lastkraftwagen im Königreich Sachsen etc. im besonderen auf der Linie Grimma— Bad Lausick–Borna–Altenburg. Betriebseröffnung 12./8. 1913, aber nach Kriegsausbruch 1914 wieder eingestellt, da die Motorwagen von der Militärbehörde beschlagnahmt wurden. Kapital: M. 80 000 in 80 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bankguth. 21 617, Anhängewagen 4000, Wagenhalle u. Benzinlagerung 3619, Debit. 40 634, Vorräte 900, Einricht., Werkzeuge u. Bekleidung 1400, Versich. 1950, Verlust 8010. – Passiva: A.-K. 80 000, Vortrag 24, Ern.-F. 2000, R.-F. 106. Sa. M. 82 131. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 3456, Gehälter u. Löhne 8857, Benzin- u. Material. 12 433, Versich. 2117, Vorräte 3005, Reparat. 1263, Gummi 6185, Abschreib. 12 575. –Kredit: Fahrgeld 39 848, Zs. 817, Reklame 1200, Verlust 8010. Sa. M. 49 877. Dividenden 1913–1914: 0, 0 %. Direktion: Augustin Dittert. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister Alfred Kühn, Stellv. Stadtrat Georg Koch, Bad Lausick. Allgemeine Berliner Omnibus-Actien-Gesellschaft in Berlin, W. Krausenstr. 10. Gegründet: 25./6. 1868; eingetr. 25./8. 1868. Am 1./7. 1903 fand die Angliederung der Neuen Berliner Omnibus-Ges. statt. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. Die G.-V. v. 14./3. 1905 stimmte dem Erwerb der Victoria-Speicher-A.-G. in Berlin (A.-K. M. 2 000 000) als Ganzes unter Ausschluss der Auflassung jener Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1905 zu. Die Aktionäre dieser Ges. erhielten M. 799 200 neue Aktien der Omnibus-Ges. mit Div.- Recht ab 1./7. 1905 (siehe unter Kapital). Das Grundstück der Victoxia-Speicher-A.-G. ist Köpenicker Str. 24 a gelegen u. etwa 17 622 qm gross. Mitte Nov. 1908 Übernahme der bisher vom Berliner Spediteurverein befahrenen 3 Omnibus-Linien. Zweck: Betrieb des Omnibus- u. sonst. Fuhrwesens in Berlin u. Umgegend. Die Ges. ist auch berechtigt, zum Erwerbe u. zur Veräusserung von unbewegl. Sachen u. Rechten, zum Speichereibetriebe sowie zur Beteilig. an kaufm. Geschäften u. Unternehmung. Besitz 1915: 14 Depots auf eigenen Grundstücken in der Gesamtgrösse von 117 278 qm und mit insgesamt M. 14 493 001* zu Buche stehend, Gartenstr. 14 (3789 dm), Gneisenaustr. 12/14 (5349 qm), Marien- burger Str. 41/46 (6122 qm), Köpenicker Strasse 24 a (17 622 am), Wattstrasse 22/24 (10 161 qm), Usedomstr. 24/25 (3382 qm), Monumentenstr. 33/34 (6760 qm), Liegnitzer Str. 15 (5624 qm), Frankfurter Allee Nr. 306 (5088 qm), Voltastr. 47/48 (5986 dm) Kaiserin Augusta Allee 98/100 (24 263 qm), Baruther-Str. 14 (6945 am), Schwedenstr. 14/15 (4335 am), Köpenicker-Str. 23 (585 qm), Weissensee, Belfortstr. 19/21 (5674 qm). Betriebsmittel Ende 1915: 516 Omnibuswagen u. 108 Kraftwagen. 3096 Pferde. Die Ges. betreibt in normalen Zeiten 34 Strecken (davon 22 mit Pferdebetrieb); sie beschäftigte Ende 1915 1405 (i. V. 2177) Beamte u. Angestellte. Befördert wurden 1906–1915: 128 247261, 133 844 976, 113 845 633, 134 602 912, 144 654 310, 152 832 602, 157 584 226, 168 376 405, 147 755 322, 94 624 009 Fahrgäste, Fahrgeldeinnahme M. 7 898 213, 8683 919, 8 154 556, 9 214 954, 10 050 047, 11 184 335, 11 815 299, 13 313 345, 11 689 509, 6 244 095. 1898 wurde für kürzere Strecken der 5 Pfennig-Tarif eingeführt u. 1905 der Betrieb mit Kraftwagen begonnen, der bis 1914 weitere Ausdehnung fand. Über die ungünstigen Geschäftsjahre 1907–1909 siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Ab 1910 konnte die Ges. die Div.-Zahl. wieder aufnehmen. Der 1907 abgebrannte Viktoriaspeicher wurde 1910/11 als moderner Speicher mit Silos usw. wieder aufgebaut, wozu M. 591640 aus der Berliner Feuersocietät verfügbar waren; dieses Grundstück umfasst 17 622 qm u. steht mit etwa M. 3 000 000 zu Buch. Ausser der Benützung für eigene Zwecke als Futterböden wird der Victoriaspeicher auch anderweitig ausgenutzt; der Lade- u. Speicherbetrieb für fremde Rechnung wurde 1911 aufgenommen. Ausserdem ist auf dem Grundstück Köpenicker Str. 24a (Viktoriaspeicher-Grundstück) ein Kraftwagenhof errichtet. Bei Ausbruch des Krieges im Aug. 1914 wurden der Heeresverwalt. von 336 Kraft- wagen 228 Stück sowie ein wesentlicher Teil des Pferdebestandes zur Verfüg. gestellt; die Bierfür erzielten Erlöse, zus. M. 1 361 380, waren unter Wiederbeschaffung von Betriebsmitteln in die Bilanz Ende 1914 eingestellt; bis Ende 1915 auf M. 1 458 974 erhöht. Während des Krieges wurde der Betrieb auf 4 Pferdewagenlinien u. 8 Kraftwagenlinien eingestellt oder einige in Pferdebetrieb umgewandelt. Ende 1915 war nur eine Kraftomnibuslinie in Betrieb. Infolge des Kriegszustandes sind die Betriebseinnahmen im J. 1915 weiter auf M. 6 244 095 zurückgegangen. Das Erträgnis hat auch durch die erhöhten Ausgaben für Löhne, Material. u. Futtermittel eine erhebl. Einbusse erlitten; die allg. Unk. haben den eingeschränkten Betrieb in stärkerem Masse belastet. Die Fürsorge für die Angehörigen der im Felde stehenden Angestellten erforderte im J. 1915 M. 433 751. Das Geschäftsj. 1915 schloss deshalb mit einem Verlust von M. 787 618 ab, zu dessen Deckung folg. Beträge verwendet wurden: der Gewinnvortrag aus 1914 mit 284 491, die Rückstell. für Benzin etc. mit 200 000, die Kriegs- Rückstell. 1915 mit 300 000, der Restbetrag von 3127 wurde dem gesetzl. R.-F. entnommen.