716 Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. Direktion: Carl Otto Fritsch, Wiesbaden; Georg W. Meyer, Berlin. . Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedländer-Fuld, Stellv. Adalbert Graf von Francken-Sierstorpff, Vizepräsident des Kaiserl. Automobil-Clubs, Konteradmiral a. D. Paul Rampold, Vizepräsident des Kaiserl. Automobil-Clubs, sämtl. zu Berlin; Dir. Emil Sohn, Bochum, Dr. Alfred Berliner, B.-Grunewald; Dir. Carl Gossi, B.-Treptow; Bankier Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Dr. jur. Max Oechelhaeuser, Graf Tiele-Winckler, Berlin. Berliner Automobil-Centrale Akt.-Ges. in Berlin, NW., Schiffbauerdamm 35. 9 Gegründet: 27./7., 11./8. u. 14./8. 1906; eingetr.: 5./10. 1906. Gründer s. J. 1913/14 ds. Handb. Zweck: An- u. Verkauf von Automobilen für eigene oder fremde Rechnung, Unter- haltung einer Automobil-Garage, Betrieb einer Automobil-Reparatur-Werkstatt. Der Schwer- bunkt des Unternehm. liegt in dem Garage- u. Reparaturgeschäft. Die Garagehalle befindet sich in gemieteten Räumen, Schiffbauerdamm 35; der Pachtvertrag wurde 1908 auf 18 Jahre verlängert. 1909 fand ein Neubau bezw. eine Erweiterung statt, was ca. M. 100 000 erfor- derte. Seit Kriegsbeginn vorwiegend Reparatur-Werkstatt-Betrieb. Kapital: M. 150 000 in 126 Vorz.-Aktien u. 24 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1907 um M. 700 000 zwecks Erbauung neuer Garage- räume u. zur Ausdehnung des Geschäftsbetriebes. Diese ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsort. zu 116 % übernommen u. davon 300 Stück den alten Aktionären 1:1 vom 24./4.–4./5. 1907 zu 119 % angeboten. A.-K. somit von 1907–1908 M. 1 000 000. Sanierung 1908: Die Ges. ist durch den Gründer der Ges. Siegmund Friedberg, dem Bankier der Ges., um ca. M. 750 000 geschädigt, da aber das Unternehmen selbst lebens- fähig ist, beschloss die G.-V. v. 29./5. 1908 die Rekonstruktion desselben in folgender Weise: Aus der Konkursmasse S. Friedberg wurden rund M. 318 000 eigene Aktien für M. 5000 u. Aufgabe der Ansprüche an die Konkursmasse erworben, während weitere M. 82 000 frei- händig für M. 18 560 angekauft wurden; diese 400 Aktien wurden vernichtet. Sodann wurde beschlossen, das noch verbleibende A.-K. von M. 600 000 auf M. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1 herabzusetzen. Durch Zuzahl. von 5 % des Nennwertes der alten Aktien d. h. also von 20 % = M. 200 der zus. gelegten Aktien (zus. M. 25 200) wurden 126 Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % kreiert, Der Rest des Gewinnes wird'gleichmässig gauf die beiden Aktienarten verteilt. Von dem aus der Aktienzus. legung resultierten Buch- gewinn von M. 850 000 wurden M. 788 846 zu Abschreib. auf Debit. verwendet. Die G.-V. v. 29./5. 1908 verweigerte die Entlastung an Siegm. Friedberg, Fritz Bohn u. TReod. Lederer bezw. dessen Erben. Über verschied. Forder. an die Ges. schwebten Prozesse, die meisten wurden durch Vergleich erledigt, wofür die Gesamtaufwendungen 1909 M. 20 501 betrugen, wodurch eine Unterbilanz von M. 20 359 entstand, die sich 1910 auf M. 42 659 erhöhte, sich aber 1911 auf M. 34 616 reduzierte, dann 1912 auf M. 35 468, 1913 auf M. 59 833 u. 1914 auf M. 72 744 stieg, aber 1915 auf M. 72 207 zurückginge. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Kassa 2118, Debit. 3013, Waren 1185, Masch. u. Werkzeuge 2200, Inventar 2200, Gebäude 95 000, Dubiose 1, Verlust 72 207. – Passiva: A.-K. 150 000, Kredit. 27 925. Sa. M. 177 925. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 72 744, Abschreib. 4741, Reparat. 3878, Zs. 2919, Steuern 65, Unk. 58 822, Dubiose 2383, Gummi 45. – Kredit: Warenlagerverkauf 32 023, Garage 15 910, Werkstatt 22 904, Wasch- u. Putzkto 2272, Eadestation 283, Verlust 72 207. Sa. M. 145 601. Dividenden: 1906: 12 % p. r. t.; 1907–1915: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Neumann. Aufsichtsrat: Pastor Reinhard Hanff, Wildau b. Reichenow; Rentier Friedr. Bühring, Blankenburg a. H.; Oberstleutnant Ed. v. Montowt. Zahlstelle: Berlin: Eigene Kasse. Berliner Spediteur-Verein Act.-Ges. in Berlin, Lausitzerstr. 44. Gegründet: 28./9. 1872 durch Übernahme der Speditionsfirmen Arnheim, Isaac & Co. R. Bergemann & Co., Borchard & Sachs, Herm. Cohn & Co., Rosenberg & Loewe, Moreau Vallette. Zweck: Betrieb von Speditions-, Lager- u. Transportgeschäften jeder Art sowie aller damit in Zus. hang stehenden Geschäfte 1889 Ankauf der Grundstücke Blücherplatz 1 u. 2 u. Belle-Alliancestr. 107 für M. 2 600 000, die 1909 wieder verkauft wurden (s. unten). Im Interesse des Zweiggeschäfts in Steglitz 1906 Erwerb eines Grundstücks daselbst (ca. 80 qR.) für ca. M. 76 000. Vorhanden Ende 1915: 118 Pferde. Beschäftigt werden in normalen Zeiten im Speditionsbetrieb ca. 100 Bureau- u. Betriebsbeamte sowie 270 Bodenarb. u. Rollkutscher. Die Grundstücke der Ges. Blücherplatz 1/2 u. Belle-Alliancestr. 107 wurden 1909 an die Dresdner Bank für M. 4 350 000 verkauft, wofür bereits im Nov. 1908 eine Anzahl. von M. 400 000 erfolgte; diese 1908 verrechnet. Der sich aus dem Verkauf ergebene Restgewinn (M. 582 809) kam dem J. 1909 zugute. Die Grundstücke blieben zum Teil bis 1./4. 1910 in Benutzung der Ges. Der Betrieb (Versand u. Lagergeschäft) u. die Verwaltung