Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 737 Berg9werke, Hütten- und Salinenwesen. ――― Eribergwerke und Müttenbetriebe. Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen in Aachen, Hochstrasse 11/15. Gegründet: Am 5./7. 1845 als Ges. für Bergbau u. Zinkfabrikat. zu Stolberg, Kön. Be- stätigungsurkunde v. 31./12. 1845; handelsger. eingetr. am 26./5. 1862. Im J. 1853 fand Ver- schmelz. mit dem Rhein.-Westfäl. Bergwerks-Verein unter Annahme der jetzigen Firma statt. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Verhüttung von Blei- u. Zinkerzen, auch gekaufter Erze, Herstell. von Schwefelsäure. Die Ges. besitzt je eine Bleihütte zu Stolberg (Münsterbusch) u. Ems, je eine Zinkhütte in Stolberg (Münsterbusch)u. Dortmund, ein Zinkwalzwerk in Stolberg (Münster- busch), ein Blei- u. Röhrenwalzwerk in Ems nebst elektr. Zentrale, die Blei- u. Zinkerzgrube Diepenlinchen bei Stolberg nebst einer Erzaufbereit.-Anstalt, die Erzgrube Rosenberg bei Brau- bach nebst einer Aufbereit.-Anstalt, Erzgruben bei Ems nebst Aufbereit.-Anstalt, einige Erz- gruben im Revier Bensberg, die Erzgruben Aurora, Dörnberg u. Bastenberg (letztere seit dem 1./7. 1911 stillgelegt) bei Ramsbeck in Westfalen nebst 1 Erzauf bereitungsanstalt u. einer elektr. Kraftzentrale 1896 wurde eine Kleinbahn zur Verbindung der Ramsbecker Werke mit der Eisenbahnstation Bestwig hergestellth, die Erzgruben Siles (diese verpachtet), Aquisgrana u. Dolores b. Linares, verschied. kleinere Erzgruben; die Eisensteingrube im Distrikte Almeria in Spanien ist 1910 verpachtet. Ferner besass die Ges. die Kohlenzeche Lukas bei Dortmund, woselbst 2 Schächte niedergebracht worden sind. Die Ges. hat mit Hinsicht auf die ungünstigen unterirdischen Grubenverhältnisse die Zeche am 1./7. 1911 still- gelegt u. eine entsprechende Abschreib. auf diese Anlage vorgenommen. (Siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches). Ausserdem gehören der Ges. ausser obigem Besitz eine grosse Anzahl noch nicht aurgeschlossener Konzessionsfelder. Ferner besitzt die Ges. ca. 1040 ha Grundeigentum, wovon 265 ha durch Betriebs- u. Wohngebäude (darunter 51 Beamten- u. 232 Arb.-Häuser), Wege, Bahnen sowie Halden u. Ödland in Anspruch genommen sind, während 287 ha zu landwirtschaftlichen Zwecken u. 488 ha zu Holzzucht benutzt werden. 1908 wurde mit der Chemischen Fabrik Rhenania zu Aachen ein Abkommen getroffen, nach welchem die seitens dieser Ges. auf den Zinkhütten zu Stolberg u. Dortmund er- richteten Fabrikanlagen zur Darstellung von Schwefelsäure aus den schwefeligen Gasen der Blende-Röstöfen vom 1./1. 1909 ab für eigene Rechnung übernommen u. betrieben wird. Arb.-Zahl der Gruben, Hütten etc. 1915 durchschnittlich ca. 2687 (1914: 3412). Das Kto Immobil., Konc., Gruben u. Hütten wurde infolge Neuanlagen, Erweiterungen etc. 1907 bis 1915 mit M. 1 677 517, 915 903, 1 483 256, 876 801, 2 680 112, 2 142 279, 1 533 990, 542 351, 74 841 belastet; bei Mobil.-Kto betrug der Zugang M. 144 657, 85 303, 105 207, 93 116, 120 363, 120 566, 133 340, 159 909, 226 976. Produktion: 1907 1908/%% 1909 1910 19117.1912 1913/, 1914. 1915 Bleierz . . . t 8 535 7 410 14 699 14 678 11 690 10.092 10 386 10 403 9 064 Zinkerz . . .„ 16 411 16 795 24 708 27 107 28 518 25 345 25 439. 27 029 23 877 Rohzink . . . „ 26 334 25 086 27 054 27 715 25 175. 27 660 31 612 26 794 17383 gewalztes Zink „ 4766 5 306 5 526 5 398 6 422 6 967 5 742 4 400 2 499 Kaufblei . . „ 15 358 14 287 20 207 18 132 20691 23 965 21 064 20 077 12 052 Silber .. . . kg 35 918 42 599 29 196 27 272 28 697 31 563. 34 945 23 393 12 641 Goldedssds iikg — 84 85 103 79 180 108 15 Ab 1909 einschl. des Emser Blei- u. Silberwerkes. Ferner wurden produziert 1909–1915: 1273, 1305, 1067, 976, 1022, 468, 33 t Zinkstaub, 47 211, 48 791, 46 709, 53 113, 59 634, 52 752, 28 714 t Schwefelsäure, 1849, 1981, 1699, 2196, 1908, 966, 1294 t Walzblei, 1266, 1247, 888, 1375, 1058, 573, 483 t Bleiröhren, 15, 19, 6, 30, 17, 7, 19 t Bleidraht. Infolge des Kriegszustandes seit August 1914 u. 1915 eingeschränkter Betrieb, haupt- sächlich wegen Mangel an Arbeitern, Rohstoffen u. Materialien, Immerhin konnte 1915 der Gewinn auf M. 2 439 263 erhöht werden (1914 nur M. 1 280 106). Zur Abschreib. auf Immobil. wurden 1915 dem R.-F. II M. 3 600 000 extra entnommen. Die Ges. gehört seit 1909 dem Zinkhüttenverband G. m. b. H. an. Die a. o. G.-V. v. 24./4. 1909 beschloss Erwerb des Unternehmens des Emser Blei- u. Silberwerkes in Ems, welches die Gewinnung von Blei und Silber, Zink-, Kupfer- und Eisenerzen betreibt (siehe bei Kap.). Besitz: 5 Erzgruben im Bezirk Ems nebst 2 Aufbereitungs- anstalten u. eine Anzahl Konzessionsfelder, eine Blei- u. Silberschmelzhütte, ein Bleiwalz- und Röhrenwerk, eine grosse elektr. Kraft-Zentrale von 3000 PS.; ferner 638.45 ha Grund- besitz, von denen 20.78 ha mit Betriebsgebäuden u. einer Anzahl von Beamten. u. Arb.- Wohnhäusern bebaut sind, während die übrigen 617.67 ha in 63.20 ha landwirtschaftlich Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1916/1917. I. 47