Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 755 Zweck: Verarbeitung von Erzen, Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Metallen; insbesondere von Eisen, Eisenlegierungen, Stahl und von allen Eisen- und Stahlfabrikaten, anderen Metallverbindungen, Kohlen, Koks. Zement u. chem. Produkten sowie die Ge- winnung von Erzen u. anderen Urprodukten. Mitte März 1911 wurde die Kokerei in Betrieb genommen, dann der erste Hochofen am 1./4. 1911 u. der zweite am 30./4. 1911 an- geblasen. Ein dritter Hochofen u. die Zementfabrik kam Ende 1912 in Betrieb. Ein Teil der überschüssigen Koksofengase wird an benachbarte Gemeinden als Nutzgas (Leucht-, Heiz- u. Kraftgas) abgegeben. Die Ges. gehört dem Roheisenverbande an. Die Ges. litt 1911 unter dem ungenügenden Verkaufserlöse dieses Verbandes. Im J. 1912 konnte die ge- samte Produktion von Roheisen u. Nebenprodukten abgesetzt werden, doch liess Ende 1913 der Roheisenversand nach, sodass ein grösserer Lagerbestand verblieb, der aber 1914 abgesetzt werden konnte. Infolge des Krieges 1914 u. 1915 eingeschränkter Betrieb. Vom Betriebs- gewinn M. 511 527 wurden M. 508 359 zu Abschreib. verwendet u. M. 3168 vorgetragen. In 1915 konnte nach M. 507 866 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 4000 erzielt werden. Kapital: Urspr. M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 103 %, eingez. vorerst 50 %, restliche 50 % am 15./3. 1910. Die G.-V. v. 19./10. 1911 beschloss zur Tilg. der Unterbilanz (ult. 1910 M. 261 392), behufs Abschreib. sowie Reservestellungen Herabsetz. des A.-K. von M. 6 000 000 auf M. 4 800 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 4. Die herausgegebenen M. 1 200 000 wurden wieder an ein Konsort. zu 133 % begeben, wodurch der Ges. M. 1 600 000 neue Mittel zuflossen, die zum Bau eines dritten Hochofens, Rück- lagen etc. Verwendung finden. A.-K. bleibt unverändert M. 6 000 000. Hypotheken: M. 639 170 (Stand ult. 1915). 13 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige a. o. Abschreib. u. Rückstellungen, 4 % Div., vom Überschuss 15 % Tant. an A.-R. (mindestens aber eine feste Vergüt. von zus. M. 20 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 1 178 023, Anlage 10 150 924, Debit. 538 847, Kassa 4357, vorausbez. Versich. 13 606, hinterlegte Bürgschaften 37 380, Beteilig.: a) Bremer Verein für Arb.-Wohnungen 60 000, b) Deutsche Ammoniak-Verkaufsvereinigung 2500, Vorräte 344 732, Rohmaterial. 1 850 374, Waren 46 978. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, Hypoth. 639 170, Bankanleihe 6 111 210, später fällige Raten auf Anlage 110 994, Kredit. 645 605, Avale 37 380, Talonsteuer-Res. 36 000, Hochofen-Erneuerung-F. 43 364, Vortrag 4000. Sa. M. 14 227 725. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Zs. 671 938, Kriegsunterstütz.-F. 44 682, Abschreib. 507 866, Gewinn 4000. – Kredit: Vortrag 3168, Miete 8785, Betriebsgewinn 1216 534. Sa. M. 1 228 487. Dividenden: 1908–1910: 0, 0, 0 % (Vorbereitungs- u. Baujahre); 1911–1915: 0,0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Ing. Rich. Hauttmann, Phil. Tutein. Prokuristen: Ing. W. Gurlitt, R. Schwöbmann, A. Wrede. Aufsichtsrat: (8–20) Vors. Präsident Fritz Achelis, Bremen; Stellv. Geh. Komm.-Rat Wilh. von Oswald, Koblenz; Stellv. Dr. Albert Sondheimer, Frankf. a. M.; Mitgl.: Adalbert Korff, Bremen; Leo Wreschner, Frankf. a. M.; Gen.-Konsul Stephan Michaelsen, Dr. August Strube, Gen.-Konsul George Wätjen, Lloyd-Dir. Reg.-Rat A. Petzet, Bremen; Gen.-Dir. Victor N awatzki, Vegesack; Komm.-Rat Carl Spaeter, Koblenz; Gen.-Dir. Konrad Eichhorn, Hildesheim; Herbert C. Elkan, Dr. E. Spiegelberg, Hamburg. Zahlstellen: Bremen: Bremer Bank (Filiale der Dresdner Bank), Deutsche Bank, Deutsche Nationalbank, Disconto-Ges., Bernhd. Loose & Co., Carl F. Plump & Co., E. C. Weyhausen; Berlin: Nationalbank für Deutschl., Berliner Handels-Ges.; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank, Tellus A.-G., Metallbank u. Metallurg. Ges. etc. 03 3 0 0 = 3 3 Koenigin-Marienhütte Act.-Ges. in Cainsdorf b. Zwickau i. S. Gegründet: 13./12. 1877 aus der Deutschen Reichs- u. Continental-Eisenb.-Bau-Ges.; eingetr. 8./1. 1878. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb des Eisenhüttenwerkes zu Cainsdorf, sowie Abbau der Flussspatgrube Ludwig ver. Feld, des Dolomitbruches in Wahlen u. der Hornsteinbrüche in Oschatz und Waldau. Die Koenigin -Marienhütte umfasst jetzt 1 Martinwerk mit 4 Ofen, 1 Walzwerk, 1 Giesserei für Masch.- u. Bauguss, Masch.-Bauwerkstätte, Wasserleitungsbau u. Gaswerksbau, 1 Brückenbauanstalt u. eine Dinasziegelei; als Hilfsbetriebe besitzt die Ges. eine Gasanstalt u. ein elektr. Kraftwerk. 1899 wurde der Ausbau der Wasserkraft der Mulde durch eine neue Turbinenanlage von 300 PS. fertiggestellt; ebenso 1900 zur Ersparung von Kohlen zu Betriebs- u. Beleucht.-Zwecken ein Kraftwerk mit 900 PS., welches mit den Turbinen zus. arbeitet. Der Betrieb der der Ges. im sächs. u. reuss. Vogtlande gehörigen Eisensteingruben ist ganz eingestellt, die Erzgrubenfelder bei Auerbach in der Oberpfalz wurden 1906 mit M. 770 786 Gewinn verkauft (s. unten bei Anleihe II). Der Restbesitz der in Bayern gelegenen Gruben u. Mutungen wurde 1907 mit M. 197 501 Gewinn verkauft. Der bereits Ende 1901 ausgeblasene veraltete Hochofen kam 1907/08 zum Abbruch u. wird nicht wieder aufgebaut. Arb.-Zahl ca. 1700. Ausgaben für Neuanschaff. etc. 1906–1915: M. 233 080, 100 429, 142 347, 94 100, 179 969, 35 504, 139 880, 606 008, 249 108, 83 154. Gesamtumsatz 48*