758 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. durch den Geschäftsführer Ralf Baron Wrangel, Charlottenburg; Hofgärtnereibes. Theodor Bluth, B.-Wilmersdorf; Oberst Joh. Keppel, B.-Zehlendorf. Zweck: Erwerb von bergbaulichen Rechten aller Art, insbes. von solchen im südöstl. Europa, u. Verwert. solcher Rechte sowie Betrieb von einschlägigen Geschäften aller Art. Die Ges. übernahm Bergrechte in Bulgarien u. zwar die Steinkohlenkonzessionen Prinzess Nadeschda, Zar Kalojan, Trnd nebst einigen markscheidenden Schürfkonzessionen, zus. rund 1200 ha, im Zentralbalkan, nördlich von Nikolajevo gelegen, u. einige Kupferlagerstätten im Kreise Vratza u. im Kreise Sliven. Der Abbau der Steinkohle auf Nadeschda u. Zar Kalojan ist vorbereitet. Zu einem namhaften Abbau konnte es wegen des Balkankrieges u. des Europäischen Krieges bezw. wegen der mangelhaften Transportverhältnisse noch nicht kommen. In den bisher aufgeschlossenen 7 Flözen, die bis zu 5 km streichende Länge u. eine Mächtigkeit von 1–4 m haben, ist allein über der Talsohle ein Kohlen- vermögen von 12–15 Millionen t festgestellt. Die Kohle hat 7700–8200 W. E. u. steht rein an; sie ist aber weich, weshalb die Hälfte der Förderung brikettiert werden muss. Der Transport von der Grube zur Eisenbahnstation Debovo soll mittels Drahtseilbahn (18 km) erfolgen. Die Brikettierungsanlage soll bei Debovo errichtet werden. Die Auf- schliessungsarbeiten in den Kupferfeldern der Ges. sind zurückgestellt. Die Unterbilanz stieg 1913 von M. 30 781 auf M. 45 552 u. 1914 auf M. 396778, nachdem M. 321 102 auf Konto Dubioso abgeschrieben. Diese Abschreibungen auf Konto Dubioso enthalten ein Guthaben bei der Neuen Bergbaulichen Gesellschaft m. b. H., die durch den Weltkrieg ihre bei Smyrna liegenden Manganerzfelder vorläufig nicht verwerten kann. Trotz des Krieges sind die Steinkohlengruben im Betriebe, es werden sogar Preise bis zu 80 Fr. per Tonne ab Eisenbahnstation Dabovo erzielt. Verhandlungen wegen Errichtung der notwendigen Drahtseilbahn sind im Gange, auch soll der unschätzbare Reichtum der die Gruben umgebenden und bisher nichts einbringenden Waldungen durch Fabrikation von Eisenbahnschwellen, Holzkohle, Chemikalien für die Sprengtechnik usw. ausgenutzt werden. As * Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht zum Bau einer Transportbahn lt. G.-V. v. 14./8. 1913 um M. 400 000 in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Am 31./12. 1914 waren hierauf M. 155 250 noch nicht eingez. Die Restbeträge am 1./4. 1916 zum 15./7. 1916 eingerufen. Weitere Erhöh. um M. 500 000 (also auf M. 1 500 000), beschloss die a. o. G.-V. v. 14./1. 1914. Doch wurde die Transaktion nicht durchgeführt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1913 u. 1914 im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa 3232, Debit. 81 509, Resteinzahl. der Aktionäre 300 000, Gerechtsame 843 307, Wechsel 108 000, Kohlen 21 776, Magazin 242, Bauten 3791, Inventar 1578, Werkzeuge u. Geräte 3342, Fuhrpark 2048, Verlustvortrag 45 552. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 414 381. Sa. M. 1 414 381. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 30 781, Handl.-Unk. 33 860, Stempel 9779, Abschreib. a. Gerechtsame etc. 51 742. – Kredit: Betrieb 16 102, Beteilig. 40 000, Zs. 2507, Auflös. des R.-F. 22 000, Verlust 45 552. Sa. M. 126 163. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Betriebskasse 1199, Debit. 168 621, Kto der Aktionäre 155 250, Gerechtsame 693 539, Bauten 3198, Fuhrpark 1024, Inventar 1324, Werkzeuge 3761, Drahtseilbahn 7053, Aufschliess.-Arb. 9188, Kohlen 21 979, Konsortialbeteilig. 120 000, Verlust 396 778. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 248 134, Krankenkasse 482, Akzepte 13 200, Dubiose 321 102. Sa. M. 1 582 919. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 45 552, Handl.-Unk. 30 439, Betriebs- Unk. 27 796, Löhne 17 786, Stempel u. Steuern 5683, Abschreib. auf Anlagen 9308, do. auf Dubiose 321 102. – Kredit: Kohlenvertrieb 9778, Gerechtsame 48 000, Zs. 3111, Verlust 396 778. Sa. M. 457 668. Dividenden 1912–1914: 0, 0, 0 %. Direktion: Bank-Dir. Arthur Kalesky. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Loeb, Charlottenburg; Stellv. Dir. Ludwig Frank, München; Amtsgerichtsrat Wieczorek, Liegnitz; Bürgermeister Wollenberg, Jarotschin; Ober-Ing. Alfred Klötzer, Karlshorst b. Berlin. Rawack & Grünfeld Akt.Ges. in Charlottenburg 2, Hardenbergstrasse 3, Zweigniederlassung in Beuthen 0.-8. Gegründet: 26./6. 1913 mit Wirkung ab 1./1. 1913; eingetr. 13./9. 1913. Sitz bis Mai 1914 in Beuthen O.-S. Gründer: Die offene Handelsges. Rawack & Grünfeld etc. Dieselbe brachte als Einlage das von ihr unter der genannten Firma betriebene Handelsgeschäft als Ganzes nach dem Stande vom 31./12/1912 u. mit dem unbeschränkten Recht. zur Fortführung der Firma in die Akt.-Ges ein. Nach der für den 31./12. 1912 aufgenommenen Bilanz be- tragen die Aktiven der offenen Handelsgesellschaft M. 9 784 848.84, während die Passiven, abz. der Kapitalkonten der Gesellschafter M. 4 434 016.91 betragen. Die Differenz sonach M. 5 350 831.93. Für diese Sacheinlage wurden der offenen Handelsges. Rawack & Grünfeld M. 4 000 000 Aktien zum Kurse von 110 % gewährt u. der Überschuss von M. 950 831.93 nebst 4 % Zs. seit 1./1. 1913 in bar vergütet.