762 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel im In- und Auslande erwerben wird, Gewinnung von Kalksteinen u. Herstellung von Kalk, Verhüttung u. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Material., insbes. Betrieb von Hochöfen zur Herstellung von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Kapital: M. 4 400 000 in 4400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht zur Aus- führung von Neubauten und teilweiser Rückzahl. der Darfehen von Aktionären lt. G.-V. v. 29./6. 1905 um M. 3 000 000 in 3000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, begeben an Thyssen & Co. azu pari. Die G.-V. v. 10./1. 1911 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 100 006 (also auf M. 4 400 000), doch wurde dagegen Anfechtungsklage erhoben; infolge derselben wurde die Herabsetz. des A.-K. erst 1913 durchgeführt. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. laut G.-V. v. 29./6. 1905, rückzahlbar zu pari, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Dresdner Bank zu Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1916 mit 2 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. durch jährl. Auslos. im Sept. (erstmalig 1915) auf 2./1. (zuerst 1916); ab 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Als Sicher- heit für die Forder. der Gläubiger aus den Teilschuldverschreib. hat die Ges. auf Terrains im Ausmasse von 17 ha 31 ar 94 qm, auf welchen sich der gesamte heutige Hüttenbesitz (Hochofenwerk) befindet, eine Sicherungshypothek zur Höhe von M. 5 000 000 an I. Stelle auf den Namen der Dresdner Bank bestellt. Wert der verpfändeten Anlagen M. 8 585 810. Aufgenommen zwecks Erweiterung und Ausbau der Hochofenanlage, ferner zwecks Baues von Beamten- und Arbeiterwohnhäusern. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Deutsche Bank, Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaff- haus. Bankverein; Essen: Essener Credit-Anstalt, Disconto-Ges. Kurs in Berlin Ende 1907 bis 131 96.50, 93.10, 95.50, 94.50, 91.75, 88.50, 86.50, 86* %. Eingeführt am 31./7. 1907 zu 94.50 %. Darlehen: M. 1 735 188 aufgenommen bei Aktionären u. gegen Akzepte. Hypotheken: M. 2 437 137 auf Grundbesitz u. Häuser. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: I1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., event. besond. Rückl., vom Übrigen Tant. an A.-R. (die Höhe beschliesst die G.-V.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundbesitz 1 638 541, Eisenbahn 409 000, Hochöfen 6 831 362, Betriebsgebäude 1 674 296, elektr. Anlagen 1 081 201, Erzbunker 844 577, Seilbahn 164 785, Giesserei 2 406 590, Ziegeleien 1, Inventar 41 37 1, Wohnhäuser 2 143 457, Menage 103 733, Lagerplatz Hafen Rheinau 153 036, Rohmaterial. 4 284 075, Magazinbestände 260 271, Roheisen-, Gusswaren- u. Schrottbestände 781 667, Ziegelsteine 34 755, Beteilig. an fremden Unternehm. 982 500, Kassa u. Wechsel 29 847, Aussenstände 5 723 334, Bürgschaften 262 000. – Passiva: A.-K. 4 400 000, R.-F. I 440 000, do. II 6 977 695, Sonderrückl. für Kriegsgewinn- steuer 914 000, Grund- u. Hypoth. 7 437 137, Guth. der Aktionäre u. Akzepte 1 735 188, Rück- stell. für Grundschuld-Zs. 47 320, do. Talonsteuer 75 000, do. Wehrbeitrag 13 768, do. Neu- zustell. von Hochöfen 204 203, Löhne für Dez. 1915 177 867, Bankguth. 3 958 825, Guth. sonst. Gläubiger 1 838 782, Bürgschaften 262 000, Reingewinn 1 368 612. Sa. M. 29 850 400. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 413 360, Grundschuld-Zs. 200 000, Ab- schreib. 1 483 501, an Sonderrückl. für Kriegsgewinnsteuer 480 500, Reingewinn 1 368 612. Sa. M. 3 945 974. – Kredit: Rohgewinn aus den Betrieben M. 3 945 974. Dividenden 1902–1915: 0, 0, 0, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 9*00――, Direktion: Conrad Verlohr, Alois Melcher. Prokurist: Wilh. Scheifhacken. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg; Ing. Fritz Thyssen, Mül- heim a. d. Ruhr: Gen.-Dir. Franz Dahl, Bruckhausen a. Rhein; Reichstagsabgeordneter Mathias Erzberger, Berlin; Baron Dr. Heinr. Thyssen-Bornemisza auf Schloss Rohoncz (Ungarn); Ing. Jul. Thyssen, Duisburg. Duisburger Kupferhütte in Duisburg. Gegründet: 1./11. 1876. Zweck: Versorgung der Aktionäre und event. auch von Nichtaktionären mit Schwefel- kies zum Zwecke der Darstellung von Schwefelsäure durch Abröstung der Schwefelkiese. – Die Verarbeit. der aus der Abröstung der Kiese verbleib. Abbrände, bezw. die Extraktion der- selben unter Verwert. der daraus gewonnenen Produkte behufs Feststellung des Kostpreises für den Schwefel in den Kiesen. — Die Ges. besitzt die Kupferhütte mit Raffinerie zu Duis- burg; 1898 wurde ein grosses Hochofenwerk errichtet, wozu der Erlös der Anleihe von 1897 diente. Zugänge auf Anlage-Kti inkl. Arb.-Wohnhäuser u. Grunderwerb erforderten 1906–1915: M. 318 048, 710 143, 492 114, 274 443, 208 649, 828 548, 1 531 749, 1 155 400, 602 034, 138 042. Kapital: M. 3 000 000 in 1500 Nam.-Aktien (Nr. 1–1500) a M. 2000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./12. 1896 um M. 1 200 000, begeben zu pari, und lt. G.-V. v. 21./4. 1900 um M. 600 000 (auf M. 3 000 000), gleichfalls zu bari begeben. Die Aktien befinden sich im Besitz von wenigen grossen Aktien-Firmen der Chemikalien-Branche u. sind nur mit Genehmig. der G.-V. übertragbar; sobald ein Aktionär aufhört, Schwefelsäure darzustellen oder darstellen zu lassen, hat er seine Aktien dem A.-R. zur anderweit. Übernahme zur Verfüg. zu stellen.