766 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. RAheinisch-Westfälische Schachtbau-Akt.-Ges. in Essen. Gegründet: 7./12. 1911 mit Wirkung ab 1./11. 1911; eingetr. 11./1. 1912. Gründer: Berg- werksunternehmer Heinr. Grewen, Bergwerksunternehmer Wilh. Pattberg, Bergassessor Fritz Krecke, Rechtsanwalt Aug. Theloe, Rheinisch-Westfälische Schachtbau-Ges. m. b. H., Essen; Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim-Ruhr. Die Gründerin Rheinisch-Westfälische Schacht- bau-Ges. m. b. H. zu Essen hat als Sacheinlage ihr Geschäft mit Aktiven u. Passiven auf Grund der Bilanz vom 31./10. 1911 eingebracht u. dafür M. 700 000 in Aktien erhalten. Zweck: Übernahme u. Fortführ. der bisher unter der Firma Rheinisch-Westfäl. Schacht- bau-Ges. m. b. H. betriebenen Geschäfte, Ausführ. aller Arten von bergmännischen u. ähn- lichen Arbeiten, von Schachtbauten u. Bohrungen, sowohl für fremde als auch für eigene oder gemeinschaftl. Rechnung. Von den bei Beginn des Jahres 1913/14 in Arbeit bezw. Auftrag befindl. 12 Schächten gelangten 2 zur Ablieferung, so dass noch 10 in das Geschäftsj. 1914/15 übergegangen sind. Hinzu kamen die beiden neu abgeschlossenen Schächte in England, wodurch sich der Auftragsbestand vor dem Kriege auf 12 Schächte stellte. Sieben hiervon liegen still. Von den in Betrieb erhaltenen 5 Schächten konnte einer 1915, die anderen 1916 vollendet werden, bei dem dritten Schacht konnte das Abteufen fortgesetzt werden, bei den zwei weiteren Schächten u. einem der ruhenden Schächte wurden neuerdings die Arbeiten wieder aufgenommen. Die Beteilig. (in der Bilanz nach Abschreib. noch mit M. 260 593 zu Buch stehend) betreffen den Kuxenbesitz von verschied. Gewerkschaften, an denen die Ges. durch den Schachtbau Interesse genommen hat. Kapital: M. 2 000 000 in 978 St.-Aktien u. 1022 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500000 in St.-Aktien, übernommen von den Gründern zu pari. Die a. o. G.-V. v. 18./10. 1912 beschloss Erhöh. um M. 500 000 in St.-Aktien, div.- ber. v. 1./11. 1912 ab; Begebung derselben an ein Konsort. unter Führung der Deutschen Nationalbank in Dortmund unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre u. zwar zu 105 %. Die Unk. gingen zu Lasten der Schachtbauges. Durch den Kriegsausbruch sind auf den inländischen u. ausländischen Arbeitsstätten erhebliche Betriebsstörungen eingetreten; in England liegt die Arbeitsstelle vollständig still; in Oberschlesien war die Ges. gezwungen, die in Angriff genommenen Schachtarbeiten vollständig stillzulegen. Infolgedessen sind auch die Mittel der Ges. beschränkt worden, u. da die Ges. neue Aktien zurzeit nicht aus- geben konnte, so beschloss die a. o. G.-V. v. 23./12. 1914 die erforderlichen Betriebsmittel durch Zuzahl. auf die Aktien zu beschaffen; es wurde eine 50 % = M. 500 Zuzahl. auf die Aktien ausgeschrieben, wovon je M. 100 am 1./2., 1./4., 1./6., 1./8. u. 1./10. 1915 einzuzahlen waren. Die zuzahlenden Aktien wurden 8 % Vorrechtsaktien mit Div. ab 1./11. 1914 u. mit Nachzahl.-Recht u. bevorzugter Befriedigung im Falle der Liquid. Auf Debit. u. im Bau befindl. Schächte erfolgte 1913/14 eine Rückstell. von M. 327 865 bezw. M. 300 000. In 1914/15 wurden M. 381 370 abgeschrieben u. M. 200 000 zurückgestellt. Die Zuzahl. fand auf 1022 Aktien statt, die Einnahme hieraus M. 516 200, benutzt zu a. o. Abschreib. auf Effekten, Beteil. u. in Betrieb befindliche Schächte. Im März 1915 musste zur Abwendung des Konkurses die für die Kriegszeit vorgesehene Geschäftsaufsicht nachgesucht werden, da sich die Einnahmen aus 2 Schächten verzögerten. ― Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Okt. 1915: Aktiva: Schachtbau-Betriebsanlagen, Masch. u. Geräte 1 094 207, Fuhrpark 1, Mobil. 1, Kassa 3457, Effekten 313 636, Beteilig. 260 593, Hinterleg. 1480, Debit. 715 724, Anzahl. 58 750, Avale 13 459, im Bau befindl. Schächte 5 707 363 abz. 3 681 772 erhaltene Anzahl. bleibt 2 025 590, Betriebsmaterial. 126 698, vorausbez. Versich. 4899, rückst. Zuzahl. 10 500, Verlust 497 295. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 53 000, Garantie-F. 100 000, Talonsteuer-Res. 6000, Kredit. 2 020 567, Akzepte 63 314, Avale 13 459, zurückgest. Versich. 41 688, unerhob. Div. 400, Rückstell. auf Debit. 327 865, do. im Bau befindl. Schächte 500 000. Sa. M. 5 126 296. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 168 314, Geschäftsunk. 114 719, Zs. u. Provis. 132 106, Abschreib. 377 298, Mobil. 4072, Rückstell. auf im Bau befindl. Schächte 200 000. – Kredit: Betriebsgewinn 499 215, Verlust 497 295. Sa. M. 996 511. Dividenden: St.-Aktien 1911/12–1914/15: 0, 8, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1914/15: 0 %. Direktion: Dir. Gottfried Bohde, Dir. Heinr. Röttger. Prokurist: Obering. Adolf Ehrat. Aufsichtsrat: Vors. Bergwerksunternehmer Heinr. Grewen, Essen; Stellv. Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim-Ruhr; Bergwerksunternehmer Wilh. Pattberg, Essen; Bankier Walter Meininghaus, Dortmund; Bergassessor a. D. Dr. Ing. h. c. Stan. Klemme, Aachen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mülheim-Ruhr: Deutsche Nationalbank. Milowicer Eisenwerk in Friedenshütte, Oberschlesien. Gegründet: 7./4. 1883, eingetr. 15./6. 1883. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art. Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten etc., Verhüttung und Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, namentlich Produktion von Roh- eisen u. dessen Weiterverarb. zu Gusswaren, Walz-Schmiedeeisen, Stahl u. Blech. In dem Milowicer Eisenwerk, bei Sosnowice in Russisch Polen gelegen (Areal 16.36 ha), wird betrieben die Verarbeitung von Roheisen zu Schweisseisen, Flusseisen und Stahl und