Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 769 1901 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht (429 m) und Maria- schacht (356 m) aufgenommen werden konnte. Gefördert wird aus 3 Sohlen. Die ausserord. G.-V. v. 15./9. 1904 genehmigte die Untersuchung u. eventuelle spätere Erwerbung der von der Fürstl. Pless'schen Central-Verwalt. in Gemeinschaft mit der Bank f. Handel u. Ind. in Option erhaltenen Kohlenfelder. Wegen Kapitals-Erhöhung zu diesem Zwecke s. Kapital. Die Option ist nicht ausgeübt worden. Die Ges. hat Ende des Jahres 1905 mit den Gräflich Schaffgottschen Werken G. m. b. H. sowie der Gräflich Ballestremschen Güterdirektion eine Interessengemeinschaft von zunächst 10 jähr. Dauer geschlossen, welche die gemeinsame Verwertung der gesamten Kohlenförderung der drei Verwaltungen durch die Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, bezweckt u. regelt. Dieser Interessengemeinschaft ist 1906 die A. Borsigsche Berg- u. Hüttenverwalt. beigetreten. Im Zus. hang hiermit schloss die Ges. mit der genannten Verwalt. einen 50jährigen Pachtvertrag auf einen Komplex von Grubenfeldern, welche mit der Friedens- grube markscheiden. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Bobrownik, Rudypiekar und Imielin. Die Eisenerzfelder in der Feldmark Georgenberg sind mit einem der Donnersmarckhütte gehörigen Komplex zu. dem Eisenerzbergwerk „Julius“ vereinigt worden. Die Arbeiten daselßst wurden 1910 wieder aufgenommen u. mit dem Niederbringen zweier Schächte begonnen. Ende 1911 konnte mit der Förderung von Eisenerzen angefangen werden. Zur Sicherung ihres Erzbedarfes erwarb die Ges. 1906 1252 von 1280 Kuxen der Gew. Czerna (Eisenerzbergwerk) in Galizien, 15 weitere Kuxe sind 1909 erworben; die Versuchsarb. daselbst waren erfolgreich. Ende 1911 begann daselbst die Erzverladung nach Friedenshütte. Im Jahre 1906 erwarb die Ges. gemeinschaftlich mit der Donnersmarckhütte ein bei Salangen in Norwegen belegenes grösseres Eisenerzvorkommen, u. beide Werke gründeten in Verbindung mit diesem Erwerße die Salangens Bergverksaktieselskab mit einem A.-K. von zunächst 1 500 000 Kr., wovon 30 % auf Donnersmarckhütte entfielen. Die Gesamtanlage wurde 1910 in Betrieb genommen, doch wurde der Betrieb im Nov. 1912 wieder eingestellt, da der Abbau auf Schwierigkeiten stiess. Diese Beteilig. ist bis auf M. 1 abgeschrieben. Der Grundbesitz der O. E. B. A.-G. umfasste Ende 1915: a) in den Kreis Gross-Strehlitz u. Lublinitz 1091 ha 39 a 75 am, b) in den Kreisen Gleiwitz u. Hindenburg 54 ha 83 a 46 qm, c) in den Kreisen Beuthen u. Kattowitz 271 ha 80 a 48 am, d) im Kreise Tarnowitz Satha 78 a 28 qm, e) in den Kreisen Rybnik u. Pless 25 ha 29 a, f) in Marksdorf (Ungarn) 36 ha 29 a 42 qm, somit in Sa. 1564 ha 40 a 39 am. Ferner Gemeinschaftsbesitz im Kreise Pless mit der Bank f. Handel u. Ind. in Berlin 104 ha (s. oben). Für Neuanlagen, Grundstücks- ankäufen u. Anschaff. inkl. Friedensgrube wurden verausgabt 1909–1914: M. 4 905 81 4 188 541, 4 050 722, 3 405 957, 3 806 292, 6 460 365; 1915: M. 6 384 504, davon entfallen auf Eisen- erzfelder M. 133 020, auf Kohlengrube M. 384 004, auf die Hüttenwerke M. 5 867 480 inkl. Hochöfen, Neubauten des Stahlwerkes, Ausbau des Rohrwalzwerkes u. sonst. Immobil. Die Ges. beschäftigt einschl. Gruben 2. Z. 15 905 (in 1914 12 329) Arb. u. Beamte. Vor- handen sind einschl. der angemieteten Wohnungen 422 Beamten- u. 3408 Arb.-Wohnungen. Sando- Colon- Vos- s Friedenshütte Zawadzki Vitz oe 0 ng. 0 Stahl- u. Stein- Stahl- Roh- Stab- Fein- Guss- Hammer- „ kohlen Roheisen blöcke „ schienen eisen etc. bleche waren waren. Dolomit. 1903 t 84827 184 632 187957 226 304 187 197 30 498 46 014 880 4999 62 44 802 1904 „ 82 265 238 3 183 876 258 122 207 491 29314 47 347 353 4800 63 37153 1905 „ 89 744 306 19 191 441 zusammen für 1905: 305 637*) Tonnen 44 920 1906 „ 78791 297331 205 423 „ „ 1906: 334 695 55 162 1907 „ 62 228 327 929 192 754 5 „ 1907: 339 148 3 66 650 1908 „ 89 581 422 444 193 562 „1908; 320 086 5 68 224 1909 „ 101 097 473 048 174 867 „ 1909: 285 555 74 916 1910 „ 97 170 558 214 208 189 „191011271 3377% 90 998 1911 „ 87 473 587 036 222 197 5 „ 1911: 317 043 „ 93 465 1192 „ 93 000 667 774 250 050 3 „191 120 068 1913 „ 102 809 718 543 229 250 8 „ 1913: 331 837 9 141 684 1914 „ 84 873 593 405 192 950 „ 1914: 251 194 116 657 1915 Nicht veröffentlicht Nicht veröffentlicht Die Gesamtproduktion der Hüttenanlagen in und bei Zawadzki, in Friedenshütte und in Gleiwitz an Eisen-u. Temperguss, Stahlfagonguss, Stabeisen, Eisenbahnmaterial (Schienen, Schwellen, Laschen, Unterlags- platten), Formeisen, Universaleisen, Grob. u. Feinblechen, verzinkten Blechen, Gasröhren, sowie geschweissten u. nahtlosen Siederöhren, Schmiedestücken, Achsen, Radreifen, Radscheiben. Radsternen, Radsätzen und zum Verkauf bestimmter Knüppel u. Walzblöcken betrug für 1906–1914: 334695, 339 148, 320 086, 285 555, 271 337, 317 013, 373 777, 331 837, 251 194 inkl. Gleiwitz. Die Gesamtumsatzziffern bei der Ges. betrugen 1906–1914 M. 42 513 621. 43 394 779, 42 238 768, 38 319 789, 43 042 249, 48 899 134, 58 854 141, 58 844 487, 45 190 841. Statistik für 1915 nicht bekanntgegeben. Auftragbestand Anfang Juli 1916 etwa M. 60 000 000. Geschäftsj. 1914: Der aussergewöhnlich tiefe Preisstand auf den Eisenmärkten zeigte auch in der ersten Hälfte des J. 1914 keine Erholung. Mit Beginn der Mobilmachung erfuhr das Geschäft in Friedensmaterial weiter eine Einschränkung. Umfangreiche Anlagen zur Herstell. von Kriegsmaterial waren sehr gut beschäftigt. Aber auch in diesen Abt. blieben die Erträgnisse zunächst verhältnismässig gering, ehe für die einberufenen Arb. ein einiger- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1916/1917. 1. 49