772 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. setzungen sowie die Verwertung all dieser Erzeugnisse; c) die Erwerbung u. Errichtung von Anlagen, welche zur Erreichung des vorgenannten Zweckes erforderlich u. förderlich sind, der Betrieb von Transportunternehm. sowie Beteilig. bei anderen Unternehm., welche auf die Förderung der obigen Zwecke gerichtet sind. Die Ges. besitzt Zechen: I Ve. Rhein-Elbe u. Alma mit 3 Förderungs-Schächten, sowie die Wetterschachtanlage Alma V; II. Ver. Stein u. Hardenberg mit 2 Schächten; III. Erin mit 1 Schacht; IV. Hansa mit 1 Schacht; V. Zollern mit 2 Schächten; VI. Ver. Germania mit 2 Schächten; VII. Monopol mit Schacht Grillo u. Grimberg; VIII. Westhausen mit 1 Schacht; IX. Verein. Bonifacius mit 4 Schächten; X. Ver. Hamburg u. Franziska mit 2 Schächten. XI. Zeche Pluto mit Schächten Thies u. Wilhelm. Auf sämtl. Zechen befinden sich 1890 Kokereien mit Anlagen bezw. Fabriken zur Gewinnung von Neben- produkten, wie Ammoniak, Teer, Rohbenzol etc. Auf Zechen Ver. Hamburg u. Franziska, Bonifacius, sowie auf Westhausen befinden sich auch Brikettfabriken. Auf verschied. Zechen sind auch Ziegeleien vorhanden. Über die Hüttenanlagen in Rothe Erde bei Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Esch, Deutsch-Oth, Adolf-Emil-Hütte etc. siehe Näheres unten. Die G.-V. v. 23./9. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-Ges. Ver. Bonifacius bel Gelsenkirchen in Kray (A.-K. M. 7 500 000). Die Berechtsame der Krayer Ges. umfasste einschliessl. der Felder Hellmuth u. Caspar Alexander 499,5 ha. Ab 31./1. 1904 Übernahme des Gesamtvermögens der Gew. Verein. Hamburg u. Franziska. – Die Berechtsame der Gew. umfasst 18 787 915 qm oder mehr als 8½ Maximalfelder; das Grubenfeld ist durch 4 grosse Förderschächte mit Eisenbahnanschlüssen aufgeschlossen; Kohlenvorrat in günstiger Lagerung noch 8–9 000 000 t; ein ebenso grosses Quantum steht im Feldesteile noch an. Weiter hat Gelsenkirchen Ende 1903 erworben die Kuxe der Gew. Prinz Schönaich, in- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. – Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 am oder rund 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500–658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht und bei 532–661 m Kohle erbohrt. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) Thies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III), Wetter- schacht V; im Abteufen begriffen ist Schacht VII. Auf Schachtanlage Thies ist eine Kokerei teilweise mit Gewinnung der Nebenprodukte, eine Benzolfabrik, auf Schachtanlage Wilhelm eme Kokerei, ebenfalls mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schachtanlage Wilhelm ist ausserdem eine Ringofenziegelei, Teerdestillation u. Schmierfettfabrik in Betrieb. Die Zeche Pluto ist durch Drahtseilbahn mit dem Gelsenkirchener Hüttenwerk verbunden. Die Gelsenkirchener Ges. besitzt nunmehr 19 leistungsfähige Schachtanlagen. Gesamt- grundbesitz der Ges. Ende 1915: 4616 ha 51 a 09 qm. Für Neuanlagen wurden 1907–1915 zus. M. 28 979 224, 17 486 219, 14 580 587, 31 682 634, 50 061 677, 47 979 277, 24 608 763, 13 668 943, 9 123 949 ausgegeben, davon entfallen 1915 M. 2 951 426 auf Rothe Erde, M. 1 406 710 auf die Anlage Adolf-Emil-Hütte in Esch. u. auf Deutsch-Oth, M. 982 759 auf Hochofen- u. Giesserei- anlage Gelsenkirchen, M. 3 783 052 auf sämtl. Zechen. Gesamtzahl der Angestellten auf allen Werken, also Gelsenkirchen inkl. Aachener Hütten- verein mit Esch, Deutsch-Oth, Eschweiler, Schalker u. Duisburger Werken, sowie der Anlagen Adolf-Emil-Hütte in Esch a. d. A. in 1912–1915: 2294, 2435, 2381, 1912 Beamte u. 49 670, 53 059, 48 342, 40 682 Arb. Gezahlter Arbeitslohn 1912–1915: M. 82 723 414, 93 263 156, 78 236 671, 74 520 500. Die Beteilig. der Ges. an anderen Unternehmungen, zu denen 1905 die Anteile der Firma Raab, Karcher & Co. in Mannheim, der Rheinisch-Westf. Bergwerksges. m. b. H. in Mülheim (Ruhr), der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg, sowie des Rhein.-Westf. Elek- trizitätswerkes in Essen gekommen sind, stehen in der Bilanz für 1915 zu Buche mit M. 28 707 205 (Ende 1914 mit M. 30081 221) inkl. nachfolg. genannter Beteil. 1909 Erwerb der Mehrheit der Aktien des französ. Hüttenwerks Soc. An. Metallurgique d'Aubrives et Villerupt, A.-K. Frcs. 6 750 000. Die Ges. betreibt in Aubrives (Ardennen) Giessereien u. Konstruktions- Werkstätten u. in Villerupt (Meurthe-et-Moselle) Hochöfen u. Giessereien. An Erzfeldern besitzt sie eine 326 ha grosse Erzfläche in Villerupt selbst sowie eine solche von 475 ha, gelegen in Crusnes. Erstere wird ausgebeutet, letztere ist noch unerschlossen. Beteiligt ist die Ges. ferner mit ¾ an der französ. Ges. Société civile des Mines de St. Pierremont zu Manzieulles (A.-K. frs. 16 000 000). Die Erzkonzession dieser Ges. beträgt 917 ha. Die G.-V. v. 4./4. 1910 genehmigte einen Gemeinschaftsvertrag mit der J. P. Piedboeuf & Cie. Röhrenwerk A.-G. in Eller-Düsseldorf, welche Ges. schmiedeeiserne Röhren fabrizierte (A.-K. M. 2 800 000). Der Vertrag war bis 31./12. 1939 unkündbar, doch übernahm Gelsen- kirchen bereits 1912 die Piedboeuf-Ges. Auch mit der Düsseldorfer Röhren-Industrie A.-G. (siehe diese Ges.) wurde 1910 eine Interessengemeinschaft abgeschlossen, genehmigt in der a. 0. G.-V. v. 20./6. 1910 (Div. 1910 für 6 Mon.: 7 %; 1911–1915: 7, 7, 7, 4¼0, 5 /10 %). Im Jahre 1916 fand die vollständige Angliederuug der Düsseldorfer Röhren-Industrie an die Gelsenkirchener Ges. statt. Die Disconto-Ges. u. die Deutsche Bank offerierten bereits im Nov.-Dez. 1914 für nom. M. 6000 Aktien der Düsseldorfer Ges. nom. M. 4200 Aktien von Gelsenkirchen. Für die noch nicht eingetauschten Aktien der Düsseldorfer Ges. wurde 1916 seitens Gelsenkirchen das gleiche Umtauschverhältniss festgesetzt.