. . ― ‚―――,―――――§,―――――――――― 778 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. = Zahlstellen: Für Div.: Gelsenkirchen: Ges.-Kasse; Berlin, Bremen, Essen-Ruhr, Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Berlin, Frankf. a. M., Hamburg, Bremen, Leipzig, Brüssel etc.: Deutsche Bank; Berlin, Frankf. a. M., Hamburg, Hannover, Leipzig, Bremen etc.: Dresdner Bank; Berlin: Wiener Levy & Co.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co., Deichmann & Co.; Aachen, Cöln u. Düsseldorf: Rhein.-Westf. Disconto- Ges.; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Hamburg: Nordd. Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. deren Abteil. Becker & Co.; Düsseldorf: B. Simons & Co.: Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Essen: Essener Credit-Anstalt; Brüssel u. Lüttich: Crédit genéral Liégeois; Luxemburg: Intern. Bank, Werling, Lambert & Co. Oberschlesische Eisen-Industrie, Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Gleiwitz, O.-Schl. Gegründet: 9./7. 1887; eingetr. 9./7. 1887. Die Gründer erhielten für ihre Einlagen die ursprünglich emitt. 8000 Aktien, und zwar Georg und Oscar Caro für das Hochofenwerk Julienhütte 3289 Stück; die Firma Eisenwerk Herminenhütte 893 Stück; Komm.-Rat W. Hegenscheidt für das Eisenwerk Baildonhütte 1467 Stück; die Witwe Caro und Geschwister Caro für das Grundstück Nr. 32 Laband mit allen Gebäuden, Maschinen etc. M. 1 855 000, 2351 Stück, zusammen 8000 Aktien à M. 1000. 1889 übernahm die Ges. das gesamte Besitztum der Oberschlesischen Drahtindustrie zu Gleiwitz (A.-K. M. 4 800 000). Zweck (nach den Statuten): Bergwerkseigentum, Bergwerksgerechtsame u. Konz. zu erwerben, zu pachten u. Bergbau aller Art zu betreiben; behufs Verarbeit. u. Verwert. von Bergbauprodukten alle diesem Zwecke dienenden Anlagen u. Fabriken, namentl. Hochöfen, Walzwerke, Stahlwerke, der Verfeiner. der Produkte derselben dienenden Anlagen, sowie ferner Masch.-Fabriken, Kokereien u. chem. Fabriken zu errichten, zu erwerben, zu pachten u. zu betreiben u. sich bei den gedachten Unternehm. in jedweder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Werke: 1) Das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek mit 7 Hochöfen, von denen 1911 5, 1912 6, 1913 5–6, 1914 2–5, 1915 5 im Betrieb waren, 1 Blockwalzwerk (1909/10 errichtet), 320 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenpro- dukten, eine Benzolfabrik, eine Zinkhütte u. ein modernes Martinstahlwerk. Über die Neben- produkt-Gewinn.-Anlagen u. die Benzolfabrik sind Verträge mit den Oberschles. Kokswerken u. Chem. Fabriken Akt.-Ges. in Berlin geschlossen, die Ende 1917 ablaufen u. für die folgenden Jahre auf veränderter Grundlage verlängert sind. 2) Das Walzwerk Herminenhütte in Laband mit 3 Feineisenwalzstrassen u. Kalt- walzwerk. 3) Das Stahl- u. Walzwerk Baildonhütte bei Kattowitz mit 2 Martin- Stahlofen, 1 Grob-, 1 Mittel- u. 2 Feinstrecken, 2 Elektrostahlofenanlagen nebst Hammer- werk, Spiralbohrerfabrik u. anderen Verfeinerungswerkstätten. 4) Die Draht- u. Nägelwerke in Gleiwitz mit 2 Drahtwalzwerken, Drahtzügen zur Herstell. von Eisen-, Bimetall-, Kupfer- u. Bronzedrähten, Masch. zur Herstell. von Metall- nägeln, Nieten, von Springfedern, Seilen, Stacheldrähten, Drahtgeflechten, Stiefeleisen, Press- nägeln, Wellblechnägeln u. Ketten aller Art. 5) Eisensteingruben in Mereny (Ungarn). Daselbst wird Spateisenstein in guter Qualität gewonnen; Dampfzentrale, 18 Röstöfen; der Transport geschieht mit der 1910 fertiggestellten 4,5 km langen, zu den Röstanlagen auf der Bindt führenden Drahtseilbahn. Die Verfrachtung der Erze nach Oberschlesien findet seit Oktober 1910 regelmässig statt. 6) Dolomitfelderkomplex im Trockenberger Revier mit Anschluss an das Oberschles. Schmalspurbahnnetz. 7) In Hadra, Kreis Lublinitz, eine Fabrik zur Herstellung von Schmiedenägeln u. Schmiedewaren. 8) Die Königshulder Stahl- u. Eisenwarenfabrik in Königshuld O.-Schles., Herstell. von Schaufeln, Spaten, Gabeln, Hacken, Aexten, Beilen, Hämmern etc. Ausserdem besitzt die Ges. eine grössere Anzahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser u. die erforderlichen Bureau- u. Verwaltungsgebäude. Das Gesamtareal der Ges. umfasst ca. 250 ha. Die Ges. betreibt ferner: 1) Die von den Grafen Hugo, Lazy, Arthur Henckel von Donnersmarck gepachteten Eisenerzförderungen im Regierungsbezirk Oppeln, speziell in den Kreisen Beuthen u. Tarnowitz. Mit diesen Grafen wurde 1911 ein Vertrag auf völlig veränderter Grundlage geschlossen, welcher der Ges. die Ausbeutung ihrer sämtlichen Eisenerz- u. Dolomit- Förderungen u. Förderungsrechte im Regierungsbezirk Oppeln gegen Zahlung eines angemessenen Förderzinses bis 31./12. 1922 überlässt. Die Grafen sind an einem sich er- gebenden Reingewinn beteiligt, wogegen der Gesellschart das Recht eingeräumt ist, vom Vertrage zurückzutreten, falls abbauwürdige Eisenerze nicht mehr vorhanden sind. 2) Das im J. 1905 zum Zwecke der direkten Konvertierung des flüssigen Roheisens im Anschluss an das Hochofenwerk Julienhütte errichtete Stahlwerk in Julienhütte, be- stehend aus 7 Martinöfen, wovon 5 Eigentum der „Stahlwerk Julienhütte, G. m. b. H.“, Gleiwitz, sind. Die Oberschles. Eisen-Ind. ist deren Hauptgesellschafter u. betreibt diese 5 Martinöfen als Pächterin. Das Stammkapital der Stahlwerk Julienhütte, G. m. b. H. beträgt M. 400 000; ausserdem hat diese Ges. im J. 1905 zur Aufbringung des Bau-Kapitals eine Oblig.-Anleihe von M. 1 800 000 u. im J. 1907 zum Zwecke der Erweiterung des Stahlwerks eine solche von M. 2 200 000 aufgenommen. Für beide Oblig.-Anleihen haftet die Oberschles, Eisen-Ind. als selbstschuldnerische Bürgin.