Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 781 oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf den Grundbesitz u. Werken bei Ekaterinoslaw, in Saratow u. Warschau (Buchwert zus. am 30./6. 1913 M. 4 970 293). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1914: 100* %. Eingef. in Berlin Anf. Mai 1914. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Ubrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grund u. Boden inkl. Bahn- u. Gleisanlagen 856 115, Gebäude 1 730 160, Masch. u. Apparate 2 798 064, Inventar 125 064, Neubau Rohrwalzwerk in Nijshnednieprowsk 7 863 145, Rohmaterial., Halbprodukte, Fertigfabrikate etc. 5 295 567, Kassa 440 868, Wechsel 189 696, vorausbez. Steuern u. Versich. 37 780, Patente 1, Debit. 5 596 683, Bankguth. 1 530 733. – Passiva; Eingez. A.-K. 12 000 000, Oblig.-Anleihe 4 200 000, do. Zs-Kto 105 000, Beamtensparkasse 112 224, R.-F. 717 731 (Rückl. 68 654), Delkr.-Kto 33 786, Talonsteuer-Res. 40 000 (Rückl. 15 000), Kredit. 5 716 597, Akzepte 1 897 584, transitor. Summen aus Löhne-, Provis.-, Prämien-Verrechn. 285 542, russ. Gewinnsteuer-Res. 112 320, Div. 1.100 000, Tant. an A.-R. 57 391, Vortrag 85 700. Sa. M. 26 463 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. der Zentrale 40 644, russ. Kapitalsteuer 14 256, Verluste bei Kunden 47 643, Zs. 210 000, Div. 123 773, Abschreib. 647 148, Gewinn 1 439 066. – Kredit: Vortrag 65 969, Ertrag des Gesamtunternehmens nach Abzug aller Betriebs-Unk. %%% Bilanz für 1914/15: Dieselbe konnte infolge des Kriegszustandes noch nicht ver- öffentlicht werden. Dividenden 1900/01–1913/14: 5½, 0, 2, 7, 5, 0, 4, 4, 4, 6, 8, 8, 10, 10 %. Direktion: Gen.-Dir. Vict. Zückerkandl, Gleiwitz; Stan. Ostrowski, Nijshnednieprowsk. Prokuristen: Eugen Johae, Dr. jur. Rud. Freund, Gleiwitz; Max Sperling, Gust. Östereich, Stan. Kmita, Warschau; Otto. Jüngst, Nijshnednieprowsk. 3 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Osc. Caro, Hirschberg; Stellv. Bankier James Zutrauen, Paris; Gen.-Dir. H. Wolff-Zitelmann, Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedlaender- Fuld, Dr. phil. Walter Rathenau, Bankier Dr. phil. Paul von Schwabach, Bankdir. Bruno Herbst, Berlin; Dir. Wilh. Fischer, Gleiwitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder. Ilseder Hütte zu Gross-Ilsede nebst Act.-Ges. Peiner Walzwerk in Peine. Gegründet: 2./9. 1858 bezw. 9./12. 1860 u. 9./12. 1861; eingetr. 1./2. 1865. Zweck: Errichtung und Betrieb eines Eisenwerkes, Betrieb aller dazu notwendigen oder nützlichen oder damit zusammenhängenden Anlagen und Vertrieb der Erzeugnisse. Die Ges. besitzt 5 Hochöfen, von denen 3 im Feuer stehen; die Erzgruben Bülten-Adenstedt (Tagebau u. Tiefbau), Lengede-Bodenstedt, Georg-Friedrich (Tagebau); seit 1907 Brauneisenstein- Gewinnung bei Isernhagen. Die Ilseder Hütte ist auch Inhaberin sämtlicher nom. M. 6000000 Aktien der Akt.-Ges. Peiner Walzwerk in Peine (mit M. 5 317 500 zu Buch stehend), welche auch eine Mischeranlage mit 2 Mischern, ein Thomas- u. ein Siemens-Martinstahl-Werk, eine elektr. angetriebene Blockstrasse u. 9 elektr. angetriebene Walzenstrassen u. eine Thomas- schlackenmühle betreibt. Die Gaszentrale in Ilsede entwickelt jetzt 28 000 PS. elektr. Kraft. Aufgestellt waren elektr. Motore Ende 1914 in Peine 521 Stück mit 31 000 PS., in Gross-Ilsede 300 Stück mit 6700 PS., in den Gruben 41 Stück mit 2450 PS. Gesamter Bodenbesitz ca. 740 ha. Die Ausgaben für Neuanlagen u. Instandhaltung der Werksanlagen der Ilseder Hütte u. des Peiner Walzwerkes betrugen 1907–1915 zus. M. 5728 608, 4792 694, 5 129 239, 6 638 660, 5 004 555, 5 593 882, 4 107 387, 4 624 707, 1 955 606. Ein Teil der alten Koksöfen ist 1906 umgebaut u. mit einer Anlage zur Gewinnung von Nebenprodukten versehen; eine daselbst neu erbaute Benzol- fabrik nahm im Okt. 1910 den Betrieb auf. Der Geldbedarf für Neuanlagen, Instandhaltung etc. für 1915 ist auf M. 1 720 000 veranschlagt. Im J. 1914 kam ein Walzwerk zur Herstell. breitflanschiger Träger in Peine in Betrieb. Im Betrieb befindet sich eine Hochbahn von Peine nach Gross-Ilsede zur Beförderung des flüssigen Eisens nach Peine. Das Peiner Walz- werk gehört dem Stahlwerksverband mit einer Beteilig. von 208 286 t an. In den Jahren 1907–1915 wurden produziert: 312 498, 246 535, 259 977, 274 128, 296 263, 305 471, 304 711, 257135, 211 416t Roheisen; in Peine 255 861, 223 506. 229 693, 250 596, 248 981, 282 624, 288 649, 219 231, 166 114 t Walzwerkserzeugnisse u. 91 530, 81 038, 76 991, 86 801, 95 085, 100 962, 106 903, 77 509, 56 625 t Phosphatmehl. Die Benzolfabrik setzte vom Okt. bis Dez. 1910 ab: 590 611 kg schwefelsaures Ammoniak, 1 322 465 kg Teer, 3190 Kg Teeröl, 61 430 kg Rohbenzol u. 40 450 kg Zwischenprodukte; Erzeugnisse der Nebengewinnung der Kokerei 1911–1915: 3922, 4285, 8473, 7177, 77 509 kg. Im J. 1915 fanden grosse Erzlieferungen an deutsche Hüttenwerke statt. Arbeiterzahl beider Ges. ungefähr 5000. Beamtengehälter u. Löhne 1907–1915: M. 7 384 125, 7 240 998, 7 214 793, 7488 635, 7 817 879, 8 277059, 8 423 704, 7 493 160, 6 462 769. Im J. 1914 Ankauf des Kalkwerkes Fr. Rogge & Co. in Marienhagen u. Umwandlung dieser Firma in eine Ges. m. b. H. (Firma Kalkwerk Marienhagen G. m. b. H.). Kapital Ilseder Hütte: M. 15 000 000, und zwar in 5274 Vollaktien Lit. A à M. 1500 (Nr. 1–600, 4468–9141), 250 Vollaktien Lit. B à M. 1500 (1–250), 3864 Viertelaktien Lit. A à M. 375 (Nr. 601–4464), 600 Viertelaktien Lit. B à M. 375 (251–850), 3360 Aktien Lit. A à M. 1500 von 1912.