Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 783 Nassauische Bergbau-Akt.-Ges. in Haiger. (Firma bis März 1914: Rheinische Immobilien-Aktien-Bank mit Sitz in Cöln; Sitz der Ges. 1914/15 in Dillenburg; die G.-V. v. 27./5. 1915 beschloss Verlegung des Ges.-Sitzes nach Haiger.) Gegründet: 28./6. 1881. Firma bis März 1914 Rheinische Immobilien-Aktien-Bank. Über das Vermögen dieser mit der Firma G. Meumann verquickten Ges. wurde am 3./8. 1901 das Konkursverfahren eröffnet. Näheres über die Ges. u. den Konkurs siehe Jahrg. 1911/12 dieses Buches. Im J. 1911 wurden Vorschläge zur Beendigung des Konkurses gemacht, indem der Gläubigerschaft unter Aufhebung des gerichtlichen Verfahrens als Vergleichs- summe 10 % angeboten wurden. Der Zwangsvergleich wurde in der Gläubiger-Vers. v. 18., 19. u. 20./9. 1911 angenommen u. am 26./9. 1911 rechtskräftig bestätigt. Der Konkurs wurde am 6./4. 1912 aufgehoben. Die G.-V. v. 22./6. 1912 beschloss die Fortsetzung der Ges. gemäss §$ 307 des H.-G.-B. Der Zweck der Ges. ist seit 1914: Erwerb u. Betrieb von Nassauischen Bergwerken, Benutzung u. Verwertung der selbst gewonnenen oder sonst erworbenen Bergwerks-Erzeugnisse u. Nebenprodukte als Erz, Kohle, Kalkstein, Ton; Handel mit diesen Erzeugnissen, sowie Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen, endlich An- u. Verkauf von Immobilien, Kuxen u. Wertpapieren. Die Ges. hat im Jahre 1914 eine Sanierung vorgenommen, durch die die Unterbilanz aus 1913 M. 606 820 beseitigt wurde. Handelsgerichtliche Verlautbarungen sind über diese Transaktion nicht erfolgt. Die Bilanz für 1914 schloss, ohne Abschreib. ersichtlich zu machen, mit M. 1076 Verlust ab. Kapital: M. 1 000 000 in 2000 Aktien à M. 500, davon M. 150 000 noch nicht begeben. Über Beseitig. der Unterbilanz (ult. 1913 M. 606 820) siehe oben. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Gebäude 3864, Grundstücke 361 289, Brüche u. Grund- stücke I 105 407, Bruch D 1000, Seilbahnanlage 224 502, Bahnanschluss 24 277, Betriebsgeräte u. Werkzeuge 11 399, Masch. u. Kraftanlage 3018, Mobil. u. Utensil. 1708, Aufschlussanlagen M. 10 746, Vorräte an Kalkstein 15 000, do. an Sprengstoff 245, Kassa 637, Beteilig. 283 400, Debit. 156 442, Verlust 1477. – Passiva: A.-K. 850 000, Kredit. 353 092, Lohn-Kto 1326. Sa. M. 1 204 418. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1075, Handl.-Unk. 8906, Zs. 3870. – Kredit: Zs. u. Provis. 12 241, Pacht 133, Verlust 1477. Sa. M. 13 853. Dividenden der neuen Ges. 1912–1915: 0 %. Vorstand: Karl Vahlensieck, Rich. Edel. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Gust. Jung, Strassebersbach; Kaufm. Gust. Klingspor, Walz- werksbesitzer Teobald Pfeiffer, Siegen. Zahlstelle: Cöln: Rich. Edel; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gew. Hannover-Braunschweigische Bergwerksgesellschaft A.-G. in Hannover-Kleefeld, Schellingstr. (In Liquidation.) Gegründet: 28./6. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die a. o. G.-V. v. 23./6. 1906 beschloss die Auflösung u. Liquidation der Ges. Näheres über die Ges. s. Jahrg. 1905/06 dieses Handbuches. Der Betrieb der Steinkohlengrube Münchehagen wird fortgesetzt u. ergibt befriedigende Ergebnisse. Es wird der Verkauf der Gerecht- same mit dem Schacht angestrebt. Der Betrieb in Lauterberg (Knollengrube) war zuletzt an die St. Andreasberg-Hamburgische Bergwerks-Ges. verpachtet; die Knollengrube wurde dann 1913/14 verkauft. Auch der Verkauf des Eisenstein-Bergwerks in Schandelah wird angestrebt. Kapital: M. 948 000 in 948 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000 in 3500 Aktien Lit. A u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000, herabgesetzt behufs Rekonstruktion des Unternehmens lt. G.-V. v. 17./8. 1903. Der Buchgewinn der 1904 durchgeführten Sanierung belief sich auf M. 3 670 327, wovon zunächst die frühere Unterbilanz von M. 3 209 548 zu tilgen war. Bis 1911 war die neue Unterbilanz auf M. 305 898 angewachsen u. blieb auch 1911–1913 so be- stehen; derselbe erhöhte sich 1913/14 auf M. 317 782, über Liquidationskto abgebucht. Neue Unterbilanz 1914/15 M. 8502. Ab 22./12. 1913 kamen auf jede Aktie 7½ % = M. 75 zur Rückzahl. Zahlst.: Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Bergwerke u. Grundstücke 505 218, Mobil. 1, Kassa 407, Bankguth. 10 974, Debit. 10 841, Kautionsdepot 31 022, Effekten 20 790, Effekten-Zs. 1253, Material. 2429, Vorräte 2169, Verlust 8502. – Passiva: Liquid.-Kto 559 117, Hinterleg. 29 699, Kredit. 4794. Sa. M. 593 610. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 4572, Reparat. 2599, Hauptknapp- schaftskasse 2398, Kranken- u. Invalid.-Kasse 875, Löhne 52 436, Frachten u. Fuhrlohn 2933, Unk. 10 415, Kursverlust 176. – Kredit: Einnahme von Münchehagen 65 402, Zs. 2503, Verlust 8502. Sa. M. 76 408. Dividenden 1898/99–1905/1906: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: Fabrik-Dir. Rud. Stahlschmidt, Linden. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat M. Kempner, Rechtsanw. Dr. Ernst Oppenheimer, Berlin; Dr. Ernst Fleck, Justizrat Dr. Karl Linckelmann, Bergwerks-Dir. Herm. Methler, Hannover; Bank-Dir. Rechtsanw. Dr. Korpulus, Breslau.