784 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Donnersmarckhütte, Oberschles. Eisen- und Kohlenwerke Actien-Gesellschaft in Hindenburg, O.-S. Gegründet: 1./12. 1872; eingetr. 3./5. 1873. Zweck: Bergbaubetrieb, Gewinnung, Erwerb u. Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien jeder Art. Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbes. Produktion von Roheisen und seine Weiter- verarbeitung zu Walz-, Schmiedeeisen, Stahl etc., Fabrikation aller zum Bau und zur Aus- rüstung von Eisenbahnen und anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände nebst dazu gehörigen Materialien, sowie die Holz- u. Metallkonstruktion aller und jeder Art; Her- stellung von Gusswaren, Fabrikation von Dampf- u. anderen Masch., sowie Dampfkesseln etc. Die Ges. übernahm die Donnersmarckhütte des Grafen Guido Henckel Fürst von Donners- marck für M. 21 750 000. Zu der Hütte gehören Eisenerzgruben bei Georgenberg u. bei Tarnowitz. Weiterer Besitz: Kalksteinbrüche in Mikultschütz u. Naklo; die Stein- kohlengruben ,Vereinigte Concordiaé“ und „Michael“, „Amalie“, „Königin Pictoria“, „Jungfrau Metz', „Neue Abwehr“', „Zabrze“, „Deutsch-Lothringen', „Saargemünd“' und „Mont Avroné(, sowie sämtl. 122 Kuxe der Grube „Emmy II.“ sämtl. bei Zabrze. Die Kohlen- förderung erfolgt aus der Concordiagrube, auf welcher 1905 ein neuer Wetterschacht abgeteuft wurde u. neuerdings aus der Donnersmarckhüttengrube (s. nachfolg. Absatzl). Cons. Steinkohleinbergwerk Donnersmarckhütte. Unter diesem Namen sind nachstehende in dem Alleinbesitz befindliche Steinkohlenbergwerke Neue Abwehr, Jungfrau Metz, Zabrze, Deutsch Lothringen u. Saargemünd, mit einem Gesamtflächeninhalt von 10 892 387 qm zu einem einheitlichen Ganzen vereinigt worden. Die Ges. begann die noch unverritzten Steinkohlengruben „Jungfrau Metz' und „Zabrze“ zu erschliessen und hat daselbst die grosse Tiefbauanlage Donnersmarckhüttengrube (Neue Abwehrgrube) er- richtet; es wurde ein Doppelförderschacht (Adolfschacht) abgeteuft; Tiefe von Schacht I bisher 380 m, jetzige Fördersohlen 280 m u. 380 m. Diese neue Steinkohlengrube wurde mit der Concordia-Grube durch einen Querschlag von 3300 m verbunden. Anschlussbahn, Separation u. sonst. Anlagen sind vorhanden. Die Kohlenverladung aus Schacht I wurde Anfang 1908 auf- genommen; Schacht II hat im März 1910 mit der Förder. begonnen. Förder. 1910–1915 zus. 623 175, 640 388, 849 590, 944 823, 775 125, 770 133 t. Nach Fertigstell. der 490 m Sohle des Elisabethschachtes dürfte die Förderung der Grube bedeutend erhöht werden können. Die Kohlenfelder der Ges. umfassen z. Z. ca. 16 000 000 qm. Der Grundbesitz beträgt rd. 241 ha. Die Donnersmarckhütte umfasst 4 Hochöfen, eine Koksanstalt mit Teer-, Ammoniak- u. Benzolgewinnung, eine Giesserei, eine Röhrengiesserei, Masch.-Bauanstalt, Kesselschmiede, Eisenkonstrukt.-Werkstätten u. eine Schlackenziegelei. Zahl der Beamten u. Arb. auf allen Gruben u. Werken Anfang 1914 ca. 9300. Für Neuerwerbungen, Neubauten, Aufschlusskosten etc. wurden 1907–1915 insges. M. 4 233 374, 5 380 311, 2 816 969, 2 291 633, 2 223 334, 1 390 769, 2 708 262, 2 506 259, 1 167 619 ausgegeben. Zu dem Werke der Donners- marckhütte gehört eine grosse Anzahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser etc. Bei der Pulver- fabrik Pniowitz ist die Ges. mit 6 Anteilen, bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik mit ½6 beteiligt. Auch gehört die Ges. dem Ostdeutschen Roheisen-Syndikat u. der Oberschlesischen Kohlenkonvention an. Infolge des Kriegszustandes leidet die Ges. unter Arbeitermangel; speziell die Kohlenproduktion wurde hierdurch vermindert. 1915 Mehrgewinn hauptsächlich durch Verkauf der Roheisenbestände aus 1914; auch Kriegslieferungen. Für Bergbauschäden bei den Grundstücken des Gutes Wessola waren 1915 M 500 000 als Entschäd. zu zahlen, ausserdem hat sich die Ges. verpflichtet, das genannte Gut im Herbst 1916 käuflich zu übernehmen. 1906 beteiligte sich die Ges. in Gemeinschaft mit der Oberschles. Eisenbahnbedarfs-A.-G. zu Friedenshütte bei der Salangens Bergverksaktieselskab-in Salangen (Norwegen) mit 30 % des Kr. 1 500 000 betragenden A.-K.;: die Beteilig. stand inkl. gewährter Vorschüsse mit ca. M. 2 500 000 zu Buche. Die Inbetriebnahme erfolgte Anfang 1910, doch wurde der Betrieb 1913 in Salangen wegen Schwierigkeiten im Abbau u. damit verbundener Unrentabilität stillgelegt. 1907 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Pyroluzit-Akt.-Ges. (A.-K. M. 1 500 000) mit M. 375 000, welches Unternehmen die Erwerbung von Berggerechtsamen u. Gewinnung von Manganerzen in der Gemeinde Krasnogrigoriewka, Gouv. Ekaterinoslaff (Südrussland) bezweckt. Der Hauptgrund dieser Beteilig. ist die Versorgung des Hochofen- betriebes mit Erzen. Seit 1915 Beteil. an der Erzverwert.-Ges. für Russich-Polen. Produktion: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Eisenerz . . t 18 287 8 023 1512 19 038 5 234 2 2 Steinkohlen . . „ 1 141 651 1 102 710 1 017 789*) 1 009 981*) 952 301*0 847 350*) 808 759*) Verbrauch . „ 360 605 363 348 347 058 352 808 342 421 333 497 333 548 Verkauf . . „ 778 604 728 491 682 901 656 428 610 118 500 468 488 629 663 184 958 187 298 189 049 184 337 183 061 Roheisen . . . „ 64 500 69 200 94 550 103 100 99 704 96 300 86 000 954 72 384 76 739 78 231 72 860 71 031 103 872 Guss-etc. Waren „ 24 251 26 012 29 177 33 829 30 368 24 338 19 490 Steinkohlenteer „ 9019 9296 9211 8 864 8 527 8 848 8 258 Ammoniaksalz. „ 2 879 3 031 3330 3 293 3 306 3194 3 004 ) Wegen Förderung des neuen Cons. Steinkohlen-Bergwerks Donnersmarckhütte (Adolfschacht) in J. 1910–1915 siehe oben.