Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 787 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 1 047 559, do. auf Neuanlagen 1 108 566, do. auf Beteilig. 480 000, Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 1 500000, Handl.-Unk., Steuern, Zs., Mieten 683 415, Gewinn 2 127 408. – Kredit: Vortrag 20 845, Betriebs-Uberschuss 6 926 103. Sa. M. 6 946 948. Kurs Ende 1912–1914: 170.60, 177, 168.50* %. Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte Anfang Aug. 1912; erster Kurs am 13./8. 1912: 165 %. Dividenden 1901–1915: O. 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 10, 12, 12, 12, 15 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Alex. Pobell, Mich. Lassek. Prokuristen: H. Dürr, Alfons Oellers, Dr. Ing. Otto Wilms. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Peter Klöckner, Haus Hartenfels b. Duisburg; Stellv. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg; Fritz Thyssen, Haus Thyssen b. Mülheim-Styrum; Heinr. Heuser, Duisburg; Bergassessor Franz Burgers, Gelsenkirchen; Bank-Dir. Dr. jur. Georg Solmssen Berlin; Bank-Dir. Albr. Schadt, Duisburg. Zahlstellen: Fischeln: Ges.-Kasse; Berlin u. Essen: Disconto-Ges.; Cöln, Düsseldorf u. Crefeld: A. Schaaffhaus. Bankverein. Märkisch-Westfälischer Bergwerks-Verein in Letmathe bei Iserlohn. Gegründet: 4./8. 1854; eingetr. 26./5. 1862 in Iserlohn. Zweck: Bergbau auf Zinkblende, Schwefelkies, Galmei u. Bleierz u. Verarbeitung der Erze zu Rohzink u. Schwefelsäure. Die Ges. besitzt eine Zinkhütte in Letmathe, die mit 32 Zinkreduktionsöfen versehen ist. Die in der Zinkhütte zur Verhüttung gelangenden Schwefelzinkerze werden in der Blenderöstung abgeröstet u. die dabei gewonnene schweflige Säure in der Schwefelsäurefabrik weiterverarbeitet. Auch besitzt die Ges. die Bleierz- u. Blendegrube Concordia b. Anzhausen. Die Gerechtsame umfasst 1 845 000 qm. 1905 wurde eine Bergwerksgerechtsame im Kreise Siegen (Grube Silberkaute) hinzuerworben. Auch An- u. Verkauf von Schwefel- u. Salpetersäure u. von feuer- u. säurefesten Produkten. Die Ges. verarbeitete in den Jahren 1901 bis Juli 1909 nur gekaufte Erze, der eigene Grubenbetrieb war geringfügig, da die Ausbeutung der Gerechtsame durch entsprechende Tiefbauanlagen usw. bis dahin nicht in Angriff genommen war. Die eigenen Gruben in Steiermark u. Kärnten waren mit Ausnahme der Grube Rabenstein in Steiermark, auf welcher nur Versuchs- u. Vorrichtungsarbeiten zum Abbau vorhandener Erze ausgeführt wurden, nur insoweit in Betrieb, als es das dortige Berggesetz zur Erhalt. des Bergwerkseigentums notwendig machte. Für die Ges. ist es stets schwierig gewesen, den sehr umfangreichen Bergwerksbesitz in Österreich nach den Regeln eines wirtschaftl. Bergbaubetriebes aufzu- schliessen u. auszubeuten. Die Verwalt. hat daher mit einem Konsort., an welchem beteiligt sind: die Rheinisch-Nassauische Bergwerks- u. Hütten-A.-G., Stolberg (Rhld.), die Firma Beer, Sondheimer & Co., Frankf. a. M., die Firma Deichmann & Co., Cöln, u. an welchem die Ges. selbst mit 40 % beteiligt ist, ein Abkommen getroffen, nach welchem das Konsort. berechtigt war, vom 1./7. 1911 an für die Dauer von 5 Jahren auf den Gruben Aufschliessungs- u. Gewinnungsarbeiten für eigene Rechnung zu betreiben, dem Konsort. auch ein Optionsrecht eingeräumt. Von diesem Recht hat das Konsort. Gebrauch gemacht; infolge günstiger Auf- schliessungsarbeiten hat das Konsort. Ende 1914 auf den Gesamtbesitz Ludwigshütte die Option ausgeübt. Der Kaufpreis geht über den Buchwert der Anlagen hinaus. Auf Grube Rabenstein wurden 1914 die Neuanlagen fertiggestellt u. mit der Erzgewinnung u. dem Erz- versand vom Monat März 1914 an begonnen, doch konnten nach Kriegsbeginn Gruben- erhaltungs- u. Gewinnungsarbeiten nur in schwachem Umfang stattfinden. Um bei der eigenen Verhüttung nicht nur auf Kauferze angewiesen zu sein, u. um dem Geschäft eine breitere Basis zu geben, hat die Letmather Ges. auf Grund des G.-V.-B. v. 30./7. 1909 die Gew. Victoria mit Aktiven u. Passiven u. die Aktiva der Gew. Altenberg, sowie die vorhandenen fertigen Erz- u. Metallvorräte erworben. Der Kaufpreis für Victoria betrug M. 2 770 000, für Gew. Altenberg M. 900 000 (siehe unten). Die Gew. Victoria besass die Grube Victoria sowie 99 Kuxe der hundertteiligen Gew. Anna. Die Grube Victoria umfasst eine Anzahl Berggerechtsame. Diese sind 5 Längen- felder älteren Rechts, welche durch ein Geviertfeld überdeckt sind, ferner 13 anschliessende weitere Geviertfelder, welche insges. eine Berggerechtsame von ca. 1 600 000 qm darstellen. Die Verleihungen sind auf Blei, Silber, Zink, Eisen u. Kupfer erfolgt; gefördet werden haupt- sächlich Blei- u. Zinkerze. Die Grube baut auf den bis jetzt bekannten 6 Gängen, welche zunächst durch 6 Stollenanlagen aufgeschlossen sind, ferner durch einen zu Tage angesetzten Masch.-Schacht, dessen Hängebank 527,31 m über normal Null liegt. Von diesem Schachte aus sind bis jetzt 12 Sohlen ausgerichtet, wovon die tiefste Sohle 530 i tief ist. Zurzeit sind vorgerichtet ca. 145 000 t. Die Gew. Anna besitzt ein in der Nähe der Grube Victoria liegendes Bergwerkseigentum von 209 000 qm. Dieses Bergwerk ist zurzeit nicht im Betrieb. An eigenem Grundbesitz hat Victoria 13 ha 41 a 21 qm, durch Erbpacht 3 ha 57 a 71 qm. Die Gew. Altenberg besass die Gruben Altenberg, Wildermann u. Brüche, sowie sämtl. Kuxe der 1000 teiligen Gew. Heinrichssegen, der 100teiligen Gew. Silberart u. der 100teiligen Gew. Hohenstein samt Beilehn. Die Gruben liegen in den Gemarkungen Littfeld u. Müsen im Bergrevier Müsen, Kreis Siegen, u. sind auf Zink, Blei, Eisen, Kupfer, Fahlerze u. Queck- silber verliehen; gefördert werden auch hier hauptsächlich Blei- u. Zinkerze. Das Berg- 50