802 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die G.-V. v. 29./4. 1911 beschloss behufs Angliederung der Rhein. Bergbau- u. Hütten- wesen-A.-G. (Niederrhein-Hütte) in Duisburg (A.-K. M. 7 200 000) folgendes: a) Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von 5500 Aktien à M. 1000, zum Zwecke der Erwerbung einer Forderung des Fürsten Henckel von Donnersmarck an die Duisburger Ges., der Begebung dieser Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre; b) Genehm. des mit der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-A.-G. in Duisburg geschlossenen Verschmelzungsvertrag u. zu dessen Ausführung Erhöhung des A.-K. um weitere 3600 Aktien à M. 1000, von welchen gegen 2 Aktien der Duisburger Ges. eine Kraft-Aktie gewährt wurde; c) weitere Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von 1900 Aktien à M. 1000 u. die Begebung derselben zum Kurse von 200 % unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an ein Konsort., welches den alten Aktionären u. den Aktionären, welche gegen Einlieferung von Aktien der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-A.-G. neue Aktien erhalten, auf 4 Aktien den Bezug einer neuen Aktie anbot. Zus. wurde also das A.-K. um M. 11 000 000 (auf M. 18 000 000) in 11 000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 erhöht. Insoweit die neuen Aktien nicht zum Umtausche der Aktien u. zur Abstoss. des Kredites der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. dienten, wurden sie in einem Betrage von M. 1 900 000 von einem aus der Dresdner Bank, dem A. Schaaffh. Bankverein u. dem Bankhause Arons & Walter bestehenden Konsort. zu 200 % übernommen u. zu dem gleichen Kurse den Besitzern von alten u. von aus dem Umtausch der Aktien der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. herrührenden Aktien des Eisen- werks Kraft im Verhältnis von 4:1 v. 16./6.–31./12. 1911 zum Bezuge angeboten. Von dem Fusionsgewinn wurden M. 9 100 000 zu Abschreib. auf Anlagen der Niederrhein. Hütte verwendet. Nochmalige Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 28./4. 1914 um M. 4 500 000 (auf M. 22 500 000) in 4500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, überlassen M. 3 000 000 zu 135 % an Fürst von Donnersmarck zur Begleichung eines Kredits, restl. M. 1 500 000 wurden von einem Bankenkonsort. zu 130 % übernommen, angeboten den alten Aktionären Zu 135 %. Hypoth.-Anleihe: M. 12 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. v. 1914, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 5000, 2000, 1000 u. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Auslos. von M. 500 000 ab 1./10. 1918; Gesamtrückzahl. vom 1./10. 1924 ab zulässig. Sicherheit: Hypoth. Sicherheit zur I. Stelle auf den Grund- u. Werksbesitz in Kratzwieck u. Duisburg. Auf- genommen zur Rückzahl. von zwei früheren Anleihen, sowie zur Abstossung von Kredit. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank, A. Schaaffhaus. Bankverein, Bank für Handel u. Ind. u. die sämtl. Niederlass. dieser Banken. Kurs Ende 1914: 101.30* %. Eingeführt in Berlin am 16./5. 1914 zu 101.10 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 1 860 000, Immobil. 24 900 000, Inventar 500 000, Kassa 76 797, Effekten u. Beteilig. 1 718 530, Debit. 11 290 647, Material. 6 665 970, Produkten verkauf 2 142 821, vorausbez. Prämien 14 154, Kaut. u. Depots 36 896, Anleihe- Disagio u. Unk. 225 000. – Passiva: A.-K. 22 500 000, Oblig. 12 000 000, do. Zs.-Kto 158 600, R.-F. 2 345 605, Delkr.-Kto 64 059, Kredit. 8 309 685, Akzepte 20 000, unerhob. Div. 300, Talonsteuer-Res. 125 000 (Rückl. 25 000), Hochofen-Ern.-F. 75 000, Sonderrückstell. 800 000, Sonderrückl. 300 000, Div. 2 250 000, Tant. 201 835, z. Verfüg. d. Vorst. 50 000, Vortrag 230 732. Sa. M. 49 430 817. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 884 642, Zs.-Saldo 440 997, Abschreib. auf Immobilien etc. 1 440 337, do. von Oblig.-Disagio u. Ausgabeunk. 225 000, Gewinn 3 057 568. – Kredit: Vortrag 157 184, Bruttogewinn 5 891 361. Sa. M. 6 048 546. Kurs Ende 1905–1914: 215.80, 192.25, 166, 172, 208.25, 200, 222, 199.80, 187, 157* %. Zugel. Mai 1905: erster Kurs 8./5. 1905: 163 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898–1915: 4, 6, 10, 6, 5, 6, 8, 11, 11, 11, 11, 11, 12, 12, 12, 12, 6, 10 %. Coup.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Gen.-Dir. Bernh. Grau. Prokuristen: A. Günther, L. Dieckmann, H. Kuhnke, Stolzenhagen; Dir. Jos. Dehez, Dir. Herm. Doermer, Ewald Weitz, Duisburg. Aufsichtsrat: (Mind. 7) Vors. Guido Fürst von Donnersmarck auf Neudeck; Stellv. Gen.-Dir. Geh. Bergrat Rich. Remy, Lipine; Bank-Dir. Henri Nathan, Berlin; Bankier Dr. Georg Solmssen, Cöln; Bergassessor Paul Stein, Recklinghausen; Rentier Aug. Neuburg, Elberfeld; Gen.-Dir. Dr. Hölscher, Graf B. von Hutten-Czapsky, Berlin; Graf Guidotto Henckel-Donners- marck, Koslowagora. Zahlstellen: Stolzenhagen-Kratzwieck und Duisburg-Hochfeld: Ges.-Kassen; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges., Bank für Handel u. Ind.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; auch die Fil. dieser Banken. Eisenhüttenwerk Thale Aktien-Gesellschaft in Thale. Gegründet: 24./2. 1872; eingetr. 22./3. 1872. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Solt- mann in Berlin inkl. der Bestände u. Forderungen für M. 975 000. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Thale nach Berlin, die G.-V. v. 8./5. 1908 verfügte die Rückverlegung nach Thale. Zweck: Gewinnung u. Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte. Die dem Eisenhüttenwerke Thale gehörigen Werke liegen auf einem in Thale am Harz belegenen, von der Ges. käuflich erworbenen Terrain, welches