828 Kohlenbergbau. bei Ullersdorf für fl. 1 000 000 erworben, ferner lt. G.-V. v. 30./12. 1895 sämtl. 128 Kuxe der „Gewerkschaft Brucher Kohlenwerkeé, welche umfasst: a) die Libusa- und Alois- Gruben bei Liquitz und Bruch nebst den beiden ) ohann-Schächten, dem Moritz- und dem Gutmann-Schachte; b) die Pluto- u. Josefi- Grubenfelder bei Wiesa u. Oberleutensdorf mit den beiden Pluto-Schächten und dem Paul-Schachte; c) die ehemals Graf Waldstein'schen Grubenfelder Franz Adam, Maria Constantia und Anton; d) den Ratschitzer Montanbesitz, bestehend aus den Anton de Padua-Grubenfeldern 1–5 und einem durch 9 Freischürfe ge- deckten Freischurfgebiete, welches seitdem in Grubenmassen umgewandelt worden ist. Kaufpreis M. 13 000 000 unter Übernahme von fl. 350 000 Restkaufgeld für den Wald- stein schen und von fl. 900 000 Restkaufgeld für den Ratschitzer Grubenbesitz (beide Beträge inzwischen ganz bezahlt), sowie unter Übernahme der sonstigen Verpflichtungen der Brucher Kohlenwerke in Höhe der Bestände an Kassa, Forderungen und Vorräte; die sonstigen Schulden bezahlte die Gew. — 1898 wurde das 708 934 qm grosse Himmelfürst Grubenfeld bei Brüx hinzuerworben. Die 1900 angekauften Objekte sind der Venus-Tiefbauschacht in Paredl bei Brüx u. das bis dahin unaufgeschlossene vereinigte Grubenfeld Elisabeth b. Deutsch-Zlatnik u. / Anteil an den Juno-, Mars- u. Neptun- Grubenfeldern b. Holtschitz-Deutsch-Zlatnik im Revierbergamtsbezirk Brüx, welcher Anteil später in den ausschliesslichen Besitz der Anna-Pauline- u. Wenzel-Massen bei Deutsch- Zlatnik umgetauscht wurde. Kaufpreis für diese Erwerbungen K 3 100 000. 1905 Erwerb des gesamten Montanbesitzes der Karbitzer Kohlenbergbau-Ges. Saxonia für K 2¼ Mill. Die Gewerkschaft Sasxonia besitzt 4 Schächte, wovon 3 in Betrieb sind 1906 gingen von den 100 Kuxen der Gew. Karl-Tiefbau bei Brüx 90 Stück in Besitz der Dresdner Ges. über, 1907 dann die restl. 10 Stück. Die Gew. Brucher Kohlenwerke hat ferner 1906 die Otto-Schächte bei Kaaden-Brunnersdorf, die Felder des Grafen Erwin Wolkenstein und den Antonia- Fortuna - Tiefbau- Schacht erstanden, 80 dass unter Zuziehung der Ankäufe von Saxonia und Karl- Tiefbau das gewerkschaftliche Kohlen- vermögen in Österreich seit Nov. 1905 insgesamt um 430,82 Grubenmassen = 19 436 875 qm vermehrt wurde. Die Zukäufe in Böhmen betrugen 1906 M. 4 595 268. 1907 Ankauf des der Kohlengewerkschaft „Albert“ gehörigen Maria-Schachtes in Oberleutensdorf. Das Grubenfeld dieses Schachtes markscheidet mit dem Bruch Wiesaer Besitz. 1908 Erwerb der Grubenfelder Augusta-, Josef-Franz-Alexander- u. Werner-Massen bei Komotau u. Deutsch-Kralup. 1909 erfuhr der Grundbesitz der Gew. Brucher Kohlen- werke eine Vergrösser. von 60 ha 37 a, 1910 von ca. 66 ha, 1911 von ca. 45 ha, 1912 um ca. 64 ha. Die techn. Einricht. wurden 1910/15 weiter vervollkommnet. Ende 1915 be- schäftigte die Gew. 3974 Personen, davon 328 Beamte, Aufseher, Steiger usw. (im J. 1914 4764 Pers.). Förderung Brucher Kohlenwerke 1909–1915 zus. 2 627 610, 2 626 583, 2 686 095, 2 595 206, 2 632 966, 2 355 788, 1 886 482 t. Infolge des Kriegszustandes Rückgang der Förder. Die Ges. hat 1907 in Deutschland 765 Morgen = 1 954 030 am Braunkohlenfelder bei Beuna, Frankleben u. Reipisch im Kreise Merseburg erworben. Nach Aufschliessung dieser Felder wurde der Rohkohlen- u. Brikettversand im Jan. 1909 aufgenommen. Zunächst ist eine Vier-Pressen-Anlage in Beuna hergestellt; die 1910 um 6 Pressen erhöht wurde. Personal in Beuna 45 Beamte, 507 Mann Belegschaft. 1911–1915: Förderung 643 770, 768 972, 739 390, 663 241, 746 304 t Rohkohle, wovon 93 299, 100 832, 97 356, 97 572, 94 194 t verkauft. Produzlert: 214 927, 262 383, 259 441, 218 287, 243 836 t Briketts, abgesetzt 215 785, 261 189, 246 796, 227 249, 242 295 t. 1908 hat die Ges. bei Witznitz in Sachsen teils Grundbesitz angekauft, teils sich das Abbaurecht gesichert. Ende 1910 u. Anfang 1911 erfolgten an den Besitz anschliessende Neuerwerbungen. Mit dem Aufschluss der Kohlenfelder ist 1911 begonnen worden; zunächst wurden 1912 8 Brikettpressen modernster Konstruktion u. grössten Kalibers zur Aufstellung gebracht, die ab Jan. 1913 sukzessive in Betrieb kamen. Ausserdem sind vorhanden 9 Steil- rohrkessel à 350 me Heizfläche, eine elektr. Zentrale für 3330 K.-W.-Leistung u. ein elektr. Erdbagger von 430 m? Stundenleistung. 1914 u. 1915 wurden gefördert 525 429, 581 815 t Rohkohle; Brikett-Erzeug. 188 911, 212 013 t. Auch Ziegeleibetrieb. 48 Betriebs- u. Bureau- beamte u. 707 Mann Belegschaft. 1914 erwarb die Ges. grössere Flächen in den Gemeinden Gross- u. Klein-Kayna. Im Juni 1899 erfolgte mit Wirk. ab 1./1. 1899 zwecks Einheitlichkeit, Vereinfach. u. Ver- billigung der Verwalt., Übertrag. des österr. Bergwerkbesitzes an die Gew. Brucher Kohlenwerke. (Siehe dieses Jahrb. Jahrg. 1901/1902.) Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Erhöhung um M. 13 000 000 It. G.-V. v. 30./12. 1895 behufs Erwerbung der Kuxe der Brucher Gew. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 30./11. 1912 um M. 3 000 000 (auf M. 18 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, begeben zu 200 % plus 6 % Aktienstemp. Der Erlös dieser neuen Aktien diente zur Abstossung von Kredit. für in Ausführung begriffene Bauten in Witznitz etc. sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Hypotheken: M. 1 294 870, Restkaufgelder auf Kohlenfeldern. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dresden oder Berlin. 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss bis 7½ % Tant. an Vorst. oder Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Bergwerks- u. Kuxen-Besitz einschl. Inventar u. Vorräte 28 850 063, Debit. 2 000 953, Kassa 35 391, Effekten 749 834. – Passiva: A.-K. 18 000 000,