844 8 Kohlenbergbau. Neben der mässigen Erweiterung der älteren Werke hat sich die Ges. entschlossen, den Aufschluss ihres im Kreise Hoyerswerda erworbenen umfangreichen Grubenfelderbesitzes in Angriff zu nehmen. Nach Beendigung der umfangreichen Vorarbeiten erfolgten 1914 die ersten grösseren Aufwendungen für den in die Wege geleiteten Aufschluss des neuen Berg- werks Erika durch Herstell. elektr. Hochspannungsverbind. Marga-Erika, den Bau der An- schlusseisenbahn nach Bahnhof Schwarzkollm, die Einricht. des Erdbaggerbetriebes u. den Bau von Gebäuden. Infolge der Einwirk. des Krieges u. des dadurch hervorgerufenen Arbeitermangels konnten diese Arbeiten nicht in der geplanten Weise gefördert werden, dieselben wurden vielmehr bis nach Kriegsbeendigung ganz eingestellt. Gemeinbam mit der „Eintrachté, Braunkohlenwerke u. Brikettfabriken, Neuwelzow, hat die Ges. 1910 das bisher der Firma Brikettfabrik „Grube Marie' Gebr. Reschke, Reppist, ge- hörende, in der Gemarkung Reppist bei Senftenberg belegene Bergwerk mit Brikettfabrik erworben. Das Bergwerk wird im Tagebau betrieben u. ist mit einer Erdbagger-Abraum- anlage ausgerüstet. Die Brikettfabrik besitzt 6 Brikettpressen u. hat eine Jahresleistung von 100 000 t. Der Betrieb des Werkes geht seit 1./4. 1910 für Rechnung einer neubegrün- deten Ges., welche „Matador“ Bergbau-Ges. m. b. H. zu Reppist benannt wurde. Dieselbe ist mit einem St.-K. von M. 2 000 000 ausgestattet, an welchem die Ilse-Ges. sowohl wie die „Eintracht“ je zur Hälfte beteiligt sind. Zur Förderung der Ansiedelung von Arb. im Regie- rungsbezirk Frankfurt a. O. ist die Landges. „Eigene Scholle“ G. m. b. H. mit dem Sitze in Frankf. a. O. mit einem St.-K. von M. 3 594 000 begründet worden. An dieser Ges. hat sich die Ges. Ilse mit einer St.-Einlage von M. 150 000 beteiligt. Produktion: 1909 339363. 1912 1913 1914 1915 Kohlen . . hl 47 117 504 50 053 126 57 421 577 65 276 055 67 165 494 66 148 659 74 919 208 Briketts . . t 1 120 528 1 194 675 1 434 630 1 678 815 1 751 760 1 723 371. 1 932 320 Ziegel. . . St. 7 431 084 7 393 060 7 623 435 7 439 634 7 479 979 7 255 620 6 595 841 Die Ziegeleien produzierten 1913–1915: 7 479 979, 7 255 620, 6 595 841 Stück Steine aller Art. Die Ges. gehörte bis 31./3. 1914 der Niederlaus. Brikett-Verkaufs-Ges. m. b. H. an. Kapital: M. 15 000 000 in 10 000 St.-Aktien à M. 1000 u. 10 000 6 % Vorz.-Aktien auf Namen à M. 500. Urspr. M. 2 300 000, erhöht 1896 um M. 700 000, 1898 um M. 500) 000 zu 110 %, 1900 um M. 2 000 000 zu 121.50 %. Zwecks Ankauf der Brikettfabrik Anna-Mathilde b. Senftenberg lt. G.-V. v. 3./2. 1903 eine weitere Erhöh. um M. 500 000. Nochmals erhöht zwecks Aufschliess. des Margafeldes bezw. zum Bau von Brikettfabriken daselbst u. sonst. Neuanlagen lt. G.-V. v. 19./3. 1907 um M. 2 000 000, angeboten den alten Aktionären zu 250 %. Weitere Erhöh. zum Bau der Brikettfabrik Marga II, 1. Hälfte (9 Pressen) lt. G.-V. v. 2./4. 1910 um M. 2 000 000 (auf M. 10 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, angeboten den alten Aktionären zu 300 % u. bis auf 11 Stück bezogen, die anderweitig verkauft wurden, Agio mit M. 3 770 274 in R.-F. Zum Aufschluss von neuen Kohlenfeldern im Kreise Hoyerswerda beschloss die G.-V. v. 20./3. 1914 die Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000 (also auf M. 15 000 000) in 10 000 6 % Vorz. Aktien auf Namen à M. 500 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914 p. r. t., angeboten den St.-Aktionären zu 100 % (M. 9 962 000 Vorz.-Aktien bezogen), restliche M. 38 000 zu 106 % verkauft. An- fänglich mit 50 % Einzahl., restl. 50 % am 9./4. 1915 gezahlt. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 6 % u. werden im Falle der Auflös. der Ges. vorweg befriedigt; Rest auf St.-Aktien u. Vorz.-Aktien. Die Vorz.-Aktien können amortisiert werden. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Oblig. von 1896, rückzahlbar zu 102 %, 1500 Stücke Lit. A (Nr. 1–1500) à M. 1000 und 1000 Lit. B (Nr. 1501–2500) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1897 in längstens 35 Jahren durch jährl. Ausl. im Jan. per 1./7.; Verstärkung der Amort. u. Künd, der Schuld mit Frist von 6 Mon. vorbehalten. Sichergestellt durch eine Kaut.-Hyp. von M. 2 100 000 nach M. 9642 zu gunsten der Mitteld. Creditbank, welche die Gläubiger ver- tritt. Noch in Umlauf Ende 1915 M. 1 246 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1897–1914: 100.40, 100.60, 99.30, 96.40. 96.50, 100.50, 101.75, 102.70, 101.50, 102, 100.10, 98.60, 99, 100.30, 99, 95, 95.75, – %. II. M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 3./4. 1912, rückzahlbar zu pari. Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Anleihe erhielt keine hypothek. Sicherheit. Sie ist in den ersten 5 J. unkündbar u. in den darauffolgenden 20 J., d. h. ab 1917 durch Auslos. von mind. jährl. M. 300 000 zurückzuzahlen. Auslos. im Jan. auf 1./7. Eine verstärkte oder gänzliche Rückzahl. ist nach vorhergegangener halbjähr. Kündig. zulässig. Es wurde vorerst ein Teilbetrag von M. 4 000 000 begeben, der am 4./5. 1912 zu 100 % zur Zeichnung aufgelegt wurde. Restl. M. 2 000 000 in 1914 begeben. Zahlst. wie bei Div. An den Boörsen von Berlin u. Frankf. a. M. im Mai 1912 zugel. (Erster Kurs am 22./5. 1912: 100.25 %.) Kurs in Berlin Ende 1912–1914: 99.50, 99, 100.50* %. In Frankf. a. M. Ende 1912 bis 1914: 99.80, 99, 101* %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede St.- oder Vorz.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), hierauf bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, dann mind. 10 % u. höchstens 25 % für Spez.-Res. jeder Art, dann bis 8 % vertragsm. Tant. an Vorst., von demselben Reingewinn abzügl. 4 % des A.-K. erhält der A.-R. 8 %. Überrest steht zur Verfüg. der G.-V. zur Verteil. an St.-Aktien etc. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grubenfelder 21 486 735, Grubenfelderoberflächen 1, Erdbaggeranlagen 1 117 401, Grubenanlagen 464 315, Brikettfabriken u. elektr. Kraftanlagen 5 472 948, Ziegelei-Anlagen 51 015, Kiesförderungsanlagen 1, Eisenbahnen 631 215, Grundstücke, Wohn- u. Verwalt.-Gebäude, Arb.-Kolonien 4 848 783, Werkstätten 314 599, Wasserversorg.,