904 Salz- und Kali-Bergwerke. 0 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Salzkto 196 009, Salinenbetrieb 6121, Unk. 12 927, Solbadbetrieb 2165, Abschreib. 8018, Gewinn 2696. –Kredit: Salinenbetrieb 209 343, Solbad- betrieb 18 594. Sa. M. 227 938. Dividenden 1900–1915: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Salinen-Dir. Ferd. Jesse. Prokurist: Rentier Fritz B Rheine. Aufsichtsrat: (5) Vors. Fabrikant Wilh. Jackson, Jos. Nadorff, Fabrikant Clem. Kettelhack, Bürgermeister Hubert Schüttemeyer, Komm.-Rat Herm. Christ. Cirkel, Rheine. Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben Akt.-Ges. in Bellin, SW. 11, Dessauerstr. 26; technisches Büro in Wefensleben (Prov. Sachsen). Gegründet: 23./3. 1908; eingetr. 15./5. 1908. Gründer siehe Jahrg. 1908/09. Die Ges. bzw. ein Konsort. landwirtschaftl. Interessenten kaufte von den Feldern der Gew. Burbach die Gerechtsame Eilsleben (jetzt Gew. zu 100 Kuxen) u. Ummendorf (jetzt Gew. zu 100 Kuxen) mit zus. 26 Feldern für M. 4 500 000. Ferner erwarb die Ges. 55 Kuxe der von der Gew. Burbach aus den 10 Feldern Alleringersleben gebildeten neuen 100 teiligen Gew. Alleringersleben zum Preise von M. 1 100 000. Demgemäss stellt sich der Gesamtpreis auf M. 5 600 000. Die Zahlungen des Käufers an die Verkäuferin sind fristgemäss erfolgt. An der A.-G. ist die Gew. Burbach selbst mit (M. 2 000 000) beteiligt. An der neugebildeten Gew. Alleringersleben behielt die Gew. Burbach für sich einen Besitz von 45 Kuxen (1914 an die Akt.-Ges. U.-E. abgegeben: s. unten.) Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbesondere Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Mineralien und Fossilien jeder Art, und Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Nach dem Bauplan wurde zunächst am 30./9. 1908 mit der Niederbringung eines Schachtes auf der Gerechtsame der Gew. Alleringersleben begonnen. Die Abteufarbeiten waren bis zur Teufe von 294 m vorgeschritten, als Wasserschwierigkeiten eintraten. Das Abteufen ist längere Zeit unterbrochen gewesen, da die Beseitigung der zusetzenden Laugen Schwierigkeiten verursachte. Anfang 1914 konnten die Abteufarbeiten bis 328 m fortgesetzt werden, als neue Laugenzuflüsse auftraten. Man hofft diese Schwierigkeiten zu überwinden, um dann das Abteufen fortzusetzen. Der Feldesbesitz der Gew. 1. Ummendorf, 2. Eilsleben u. 3. Alleringersleben wurde geteilt u. aus 1. die Gew. Wefensleben u. Ummendorf, aus 2. die Gew. Eilsleben u. Siegers- leben, aus 3. die Gew. Alleringersleben u. Belsdorf gebildet. Die sämtlichen Kuxe der Gew. zu 1 u. 2 befinden sich im Besitz der Akt.-Ges., von den Gew. zu 3 zu 55 %, dagegen zu 45 % im Besitz der Gew. Burbach. Letztere verzichtete später auf ihren Kuxenbesitz, der dann in den Besitz der Akt.-Ges. überging. Der Schacht der Gew. Wefensleben ist seit dem 1./2. 1913 in Förder. u. hat seine Endteufe bei 820 m. Die derzeitige endgültige Be- teilig. beim Kalisyndikat ist 5,1491 Tausendstel. Unmittelbar benachbart von Wefensleben liegt die chem. Fabrik der Akt.-Ges. mit einer Abwässer-Konz. von 50 000 dz tägl. Verar- beit. Die Endlaugen werden durch eine Rohrleit. von 42 km Länge der Elbe unterhalb Magdeburg zugeführt. Die Fabrik ist disponiert für die Verarbeitung der Salze aus den Sämtl. voraufgeführten Schächten, von denen bis jetzt ausser dem Schachte Wefensleben der Schacht Belsdorf durch Drahtseilbahn angeschlossen ist. Der Schacht der Gew. Bels- dorf wurde 1915 durch Zementierarbeiten gegen Laugenzuflüsse abgedichtet und dann mit den Abteufen desselben fortgefahren. Er stand im April 1916 bei 393 m Teufe und dürfte noch im J. 1916 die vorgesehene Endteufe von 500 m erreichen. Der bei Kriegsbeginn ein- gestellte Betrieb des Schachtes Wefensleben ruhte auch während des ganzen Jahres 1915. Anfang April 1916 wurde aber der Betrieb in dem Schacht u. in der chem. Fabrik zu Wefensleben wieder aufgenommen. Mit dem Abteufen des Schachtes der Gew. Ummendorf ist 1912 begonnen worden. Es traten bei 119 m Teufe Wasserschwierigkeiten ein. Infolge der durch Krieg bedingten fehlenden Arbeitskräfte sind nach Abschluss der Schachtsohle die Arbeiten eingestellt worden. Auch in den Gew. Alleringersleben, Eilsleben und Siegers- leben sind Arbeiten nicht vorgenommen worden. Kapital: M. 9 400 000 in 6800 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 5200 St.-Aktien à M. 500. Urspr. M. 6 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 29./6. 1911 um M. 6 000 000 (auf M. 12 000 000) in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000 zu pari erhöht. Zur Sanierung der Ges. bzw. zur Beschaffung von Mitteln zur Vollendung bzw. zum Ausbau der Werke beschloss die G.-V. v. 11./5. 1914 das A.-K. von M. 12 000 000 auf M. 6 000 000 herabzusetzen durch Reduktion des Nennwertes jeder Aktie von M. 1000 auf M. 500. Ferner erhielt jeder Aktionär durch Zuzahlung von M. 500 auf jede herabgesetzte St.-Aktie das Recht auf Um- wandlung dieser St.-Aktie in eine Vorz.-Aktie. Auf 6800 Aktien wurde diese Zuzahlung geleistet, sodass M. 6 800 000 Vorz.-Aktien geschaffen wurden. A.-K. somit jetzt wie oben. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./7. 1914 5 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, hiernach je 5 % Div. an Vorz.- u. St.-Aktien gleichmässig, Rest an beide Aktienarten ebenfalls gleich- mässig. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Von den durch Herabsetz. des A.-K. von M. 12 000 000 auf M. 6 000 000 freigewordenen M. 6 000 000 wurden M. 3 500 000 zu Rückstell. für spätere Abschreib. und M. 2 500 000 zu ausserord. Abschreib. auf die Fabrikanlage verwandt. Anleihe I: M. 5 000 000 in 5 % Oblig. von 1908. Hypoth. eingetr. auf die Felder der Gew Wefensleben, Siegersleben, Ummendorf u. Eilsleben. Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 200, rück.