HFu 912 Salz- und Kali-Bergwerke. Cronsbostel, Rittergut Poggenhagen, Rittergüter Liethe u. Düendorf abgeschlossen, zusammen 15 preussische Normalfelder. Die sämtlichen von der Gewerkschaft Mathias übernommenen Aktiven betrugen M. 2 599 179 u. wurden für M. 873 000 erworben. Jeder Gewerke der Gew. Mathias konnte bis 29./12. 1902 für jeden vollbez. Kux eine Aktie der Alkaliwerke Sigmunds- hall von M. 1000 zu pari beziehen. Die Bildung der A.-G. wurde zur N otwendigkeit, weil über 500 Kuxe seitens der Gewerken der Gew. im Laufe der Zeit zur Verf. gestellt worden waren, sodass die ausgeschriebenen Zubussen für den Weiterbau des Schachtes nur von einem Teile der Gewerken allein zu tragen waren. Teufe des niedergebrachten Schachtes 700 m, mit 5½ m Durchmesser, in welcher Tiefe derselbe im Steinsalz steht. Die Teufen stehen von 0–15,5 m in Mauerung, v. 15,5–244 m in Tübbingsausbau, v. 244–700 m in Mauerung. Bei 450 m Teufe wurde die I. (Wetter-)Sohle, bei 500 i die II. (I. Bau-)Sohle u. bei 550 in die III. (II. Bau)-Sohle, bei 625 in die IV. (III. Bau)-Sohle angesetzt. Eswurden eine Anzahl hochprozentige Sylvinit- u. Hartsalzläger mit Mächtigkeiten von 4–18 m aufgeschlossen. Grösse des Grund- besitzes der Ges. 175 000 qm. – Die für den vollen Betrieb des Werkes erforderlichen Tagesan- lagen sind vorhanden, als Schachthalle, Fördergerüst, Ventilator, Fördermaschine für 800 m Teufe u. einer Leistung von 5000 dz in 8 Stunden, eine Kesselanlage von 12 Kesseln mit 1200 qm Heizfläche u. allem Zubehör, eine Rohsalzmühle mit 2 Mahlsystemen von je 3000 dz Leistung in 10 Stunden, ein Rohsalzmagazin, eine elektr. Centrale mit Reserven und diverse Hilfsanlagen, vollständig eingerichtete Werkstätten, Magazine und Verwaltungs- gebäude, eine vollständig eingerichtete Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 4000 dz in 24 Stunden. Mit der definitiven Förder. ist Ende 1905 begonnen. Die Konz. eines Chlorkalium- Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Ergänzungs- u. Neuanlagen, sowie Anschaff. erforderten bis 1914 noch erhebliche Beträge. Beteilig. mit M. 478 000 vollgez. Aktien an der Steinhuder Meerbahn (letzte Div. 2½% „% % Raeh Abschreib. mit M. 192 000 zu Buch stehend. Kalisyndikat, Beteilig. ab 1./1. 1915 mit 7.4615 %0, entsprechend dem Kontingent nach dem Reichskaligesetz. Belegschaft zus. ca. 250 Mann. Die Ges. Sigmundshall hat 1908 die mit ihr markscheidende Gerechtsame der Kalibohrgesellschaft Neu-Wunstorf (Gew. Morgensegen) erworben behufs Arrondierung der Felder von Sigmundshall. Produktion von Sigmundshall: 1910/11 gelangten unter Berück- sichtigung der Austausche zur Fakturierung: 46 243 dz Kali der Gruppe II, 40 817 dz Kali der Gruppe III, 28 656 dz Kali der Gruppe IV. 1911/12 fakturiert: 47 978 dz Kali der Gruppe II, 50 478 dz Kali der Gruppe III u. 31 082 dz Kali der Gruppe IV; 1912/13: 18 236 dz Kali der Gruppe II, 70 080 dz Kali der Gruppe III, 40271 dz Kali der Gruppe IV; 1913/14: 21 201 dz Kali der Gruppe II, 44 120 dz der Gruppe III, 26 944 dz der Gruppe IV, zus. 92 265 dz Kali: 1914/15; 30 726 dz Kali der Gruppe II, 30 004 dz der Gruppe III, 9774 dz der Gruppe IV; zus. 70 504 dz Kali. Die Gewinn-Resultate 1913/14 u. 1914/15 wurden durch den Kriegszustand ungünstig beeinflusst. Das Geschäftsj. 1915 ergab nach M. 226 436 Abschreib. einen Verlust von M. 192, um welchen Betrag sich der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 178 069 verminderte. Laut Gen.- Vers. v. 15./12. 1906 erwarb Sigmundshall 4000 Kuxe der 5000 teil. Gewerkschaft Weser und gab als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien mit Div.- Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall-Aktien wurden der Gew. Weser ausgehändigt und dienten als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau hat die Gew. Weser ferner eine 5 % hypohek. Anl. von M. 2 500 000 aufgenommen u. die Ges. Sigmundshall beschloss zu diesem Zwecke am 15./12. 1906 die Erhöhung des A.-K. Ea4. 1 000 000 (s. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des ch Schaumburg- Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Fürstlich Schaum- burg-Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Freikuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum im Fürstentum Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Magnesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ha. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Der Weser-Schacht, mit dessen Bau im Aug. 1910 begonnen wurde, erreichte 1914 die Endteufe von 650 m, ist bis dahin ausgemauert u. mit Einstrichen etc. versehen. Bei 385 i Teufe wurde 1913 ein Hart- salzlager von 3–5 m Mächtigkeit mit einem Gehalt von 13–20 % Chlorkalium erschlossen. Inzwischen ist ein Sylvinitlager im Weserfelde von Sigmundshall aus in einer Mächtigkeit von 3½ m u. mit einem Chlorkaliumgehalt von 24 % angefahren. Sohlen sind ausgesetzt bei 385, 435, 535 u. 635 m Teufe. Auf der 535 m-Sohle erfolgte Anfang April 1914 der Durchschlag mit der von der Sigmundshaller Schachtanlage aus getriebenen Verbindungs- strecke. Nach Einbau der definitiven Schachtfördereinricht. (abgesehen vom eisernen Förder- gerüst) konnten gegen Ende Sept. 1914 mit der infolge des Kriegsausbruches stark vermin- derten Belegschaft die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten auf der 535 m- u. 635 m- Sohle wieder aufgenommen werden. Inzwischen musste der Betrieb auf eine Schicht beschränkt werden, weil sich die Belegschaft durch weitere Einziehungen fortwährend verminderte. In dem bis jetzt aufgeschlossenen abbauwürdigen Sylvinitlager wurden auf der 535 m- Sohle 160 in streichend aufgefahren bei einer Mächtigkeit von 2,4–3,1 m u. einem durchschnittlichen K0Cl- Gehalt von 26 %. Über Tage sind die definitiven Anlagenfertiggestellt. Provisorische Beteiligungs-Quote von 0.9765 %%0, Die chem. Fabrik der Alkaliwerke Sigmundshall ist in der Lage, die Fabrikation