914 Salz- und Kali-Bergwerke. Vereinigte Thüringische Salinen vorm. Glenck'sche Salinen, Actiengesellschaft in Erfurt m it Filialen in Louisenhall und Neuhall bei Stotternheim, Ernsthall, Bufleben. Gegründet: 25./5. 1880. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 25./3. 1909 am 1./4. 1909 von Heinrichshall nach Erfurt verlegt. Zweck: Betrieb und Erweiter. der der Ges. gehörigen Salinen Heinrichshall bei Gera. Louisenhall bei Erfurt u. Ernsthall bei Gotha, sowie Fabrikation von Soda u. anderen chem. Produkten. Die Objekte wurden von den 15 Glenckschen Erben für M. 2 350 000 eingebracht und durch 4700 Aktien der Ges. à M. 500 beglichen. Die G.-V. v. 16./5. 1885 genehmigte Anlage einer neuen Saline am Bahnhofe Stotternheim bei Erfurt. Die Ges. besitzt also nun- mehr 4 Werke mit 7 Bohrbrunnen und gehört der Vereinigung deutscher Salinen an. In Ernsthall wurde 1901 an Stelle des alten ein neues, in Neuhall 1902 ein 2. Bohrloch nieder- gebracht. Der Betrieb in Heinrichshall wurde 1909 mit Rücksicht auf die Geringwertigkeit der Sole eingestellt; die Grundstücke u. Gebäude sollen verkauft werden, was teilweise schon geschehen ist. Die Ges. gehört dem Salinensyndikat an. Weitere Herabsetzung der Verkaufspreise 1912 u. 1913, sowie der Kurssturz von Effekten wirkten nachteilig auf den Gewinn. 1914 Zunahme des Absatzes, doch 1915 Rückgang wegen des Kriegszustandes, doch stieg das Erträgnis der Werke von M. 138 278 auf M. 200 825. Produktion: 1908 1909 1910. 1912 1913 1914 1915 f; 118 386 122 663 119 200 118 888 106 782 117 873 126 489 106 874 .......... 112 170 127 131 123 711. 115 258 114 190 119 089 121 137 108 303 Kapital: M. 2 000 000 in 4000 Aktien à M. 500. A.-K. bis 1914: M. 2 000 000. Lt. G.-V. v. 15./8. 1913 Zurückkauf von M. 500 000 Aktien nicht über 52 %; die Abnahme erfolgt nach dem 10./9. 1914. Der erzielte Buchgewinn von M. 231 222 wurde dem Ern.-F. überwiesen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Beitrag z. Disp.-F., bis 3 % vertragsm. Tant. an Vorst a. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. neben einer festen jährl. Vergüt. von je M. 1000 für Vors. und Stellv. und von je M. 500 für jedes andere Mitgl., Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Kassa 4186, Effekten 530 271, Debit. 324 084, Feuer- versich. 612, Produkten 12 693, Material. 37 823, Inventar 159 845, Gebäude 569 997, Grund- stücke 142 881, Gleisanlage 25 178, Bergwerkeigentum 1 970 239. – Passiva: A.-K. 2 000 000, unerhob. Div. 1070, Kredit. 209 930, Unterst.-F. 5439, Talonsteuer-Res. 13 200, Erneuer.-F. 1 057 595, Disp.-F. 239 961, R.-F. 160 206, Div. 70 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 3000, Vortrag 17 410. Sa. M. 3 777 813. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abgaben 8933, Gen.-Verw.-Kosten-Kto 47 650, Pens.-F. 4320, Zs. 10 924, Ern.-F. 37 500, Talonsteuer-Res. 1700, Unterstütz.-F. 8000, z. Res.-F. 4089, z. Disp.-F. 4089, Gewinn 90 410. – Kredit: Vortrag 16 793, Produkte 200 825. Sa. M. 217 619. Kurs der Aktien Ende 1891–1914: 64.50, 72, 86, 100, 86.25, 82.10, 72, 63, 64.10, 70.50, 81.25, 68.10, 61.75, 64, 62.75, 56, 58, 58.75, 72.10, 74.10, 78.25, 51, 51, –*%. Notiert Berlin. Dividenden 1886–1915: 2½, 2, 2, 3, 5, 5, 5½, 6, 5½, 5, 4, 1¼, 1, 1¾, 3, 5, 1%. 4, 5, ,2½ 1 2½, 3 %. Coup.-Verj.: Nach dem B. G.-B. Direktion: F. Rissmann, Ing. Albin Köllner. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. Gust. Strupp, Stellv. Amtsgerichts- rat K. Brückner, Finanzrat P. Falk, Major z. D. A. Schlaikier, Rentier H. Jühling, Meiningen; Rechtsanw. E. Reimann, Ilmenau; Komm.-Rat Gottf. Nies, Saalfeld; Kassarat Dressel, Salzungen. Zahlstellen: Für Div.: Berlin: Nationalbank f. Deutschland; Meiningen: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp u. Fil. Kaliwerk Krügershall Akt.-Ges. in Halle a. S., Franckestrasse 3. Gegründet: 29./3. 1905; eingetr. 19./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Bankfirmen Friedmann & Weinstock, Halle a. S. u. Friedr. H. Krüger in Halberstadt haben von dem der Internationalen Bohrgesellschaft in Erkelenz (A. Schaaffhaus. Bankverein) gehörigen Kalifeldbesitz zehn in den Gemarkungen Teutschenthal und Langenbogen bei Halle a. S. gelegene Preuss. Normalfelder erworben und in die Akt.-Ges. eingebracht. Die auf genanntem Terrain erbohrten Kalilager sind von ausgezeichneter Güte (bis 50.5 Chlorkalium = 31.6 % reines Kali); die Mächtigkeit des Lagers beträgt bis zu 55 m. Die Lagerung ist sehr flach u. über dem Kalilager befindet sich eine Anhydritdecke von ca. 50 m Stärke. Die Carnallite sind von vorzüglicher Beschaffenheit und setzen das Werk in den Stand, Salze mit dem für die Standardmarke des Syndikats garantierten Kaligehalte von 12.4 % zum Versand zu bringen. Mit dem Abteufen des Schachtes I, belegen in der Nähe des Bahnhofes Teutschenthal der Linie Halle –Cassel, wurde anfangs Sept. 1905 begonnen. Am 25./6. 1907 wurde bei 646 m Teufe das Kalilager in einer Mächtigkeit von 50 m angefahren. Der Schacht hat eine Gesamttiefe von 700 m. Die Förderung wurde im Dez. 1907 aufgenommen. Es sind zwei von einander unabhängige Fördereinrichtungen vorhanden. Der Schacht von Krügershall wird mit dem der Gew. Salzmünde (s. unten) durchschlägig gemacht. Der Betrieb der Chlorkaliumfabrik (Verarbeitung von täglich ca. 5000 dz Rohsalz), wurde im Dez. 1907 aufgenommen. 1908/09 Bau einer Bromfabrik; später trat die Ges.