7 Salz- und Kali-Bergwerke. 921 Beschränkung des Betriebes wurde lt. G.-V. v. 15./3. 1905 aufgehoben und beschlossen, die Kalisalzgewinnung wieder aufzunehmen und zwar mittelst des Aussolungsverfahrens. Nachdem mit dem Bohrloch das auszusolende Kalilager bei 908 m erreicht war, wurde eine Mammutpumpe zur Hebung der Laugen eingebaut. Am 30./8. 1905 rissen aber die Pumpenrohre, u. es war bisher nicht möglich, diesen Schaden vollständig zu beseitigen, sodass es bisher zu einem regel- u. betriebsmässigen Auslaugen der Kalisalze in Benthe noch nicht gekommen ist. Von seiten benachbarter Kaliwerke u. der Vereinigung der Kaliwerke in Magdeburg u. Hannover wurde bei den Behörden ein Verbot des Aussolens der Kalilagerstätten herbeigeführt u. es erfolgte 1906 vom Kgl. Oberbergamt Clausthal eine Bergpolizei-Verordnung, welche ab 29./8. 1906 die Gewinnung von Kalisalzen in Bohrlöchern und Schächten durch planmässiges Auslaugen der Lagerstätte untersagte. Da auch der Handelsminister das Verbot bestätigte, so hat die Ges. die zwei benachbarten Kaliwerke, Ronnenberg u. Hansa-Silberberg in deren Interesse das Verbot erfolgt ist, wegen Schaden- ersatz verklagt, doch hat auch das Oberlandesgericht Celle als Berufungsinstanz die Klage im Okt. 1908, ebenso 1909 das Reichsgericht abgewiesen. – Die Ges. Benthe besitzt auch die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik, die aber infolge der geschilderten Verhältnisse bisher nicht errichtet wurde. In den letzten Jahren war nur Salinenbetrieb im Gange; Anfang 1911 wurde die Lieferungsquote in Siedesalz auf 5 Jahre gegen eine Mindestvergütung von jährl. M. 125 000 an den Norddeutschen Salinen-Verband übertragen. Infolge dieses Abschlusses hat die Ges. den Betrieb ihrer Saline stillgelegt. Ab 1./1. 1916 trat eine neue Vereinbarung mit der Salinenvereinigung in Kraft. Neuerdings plant die Ges. die Ausnützung u. Verwert. ihrer Kalifelder. Eine 1200 m vom alten Schacht an- gesetzte Schachtvorbohr. wies bei 173–300 m Steinsalz auf. Es ist die Errichtung einer neuen Gew. in Aussicht genommen, die an erwähnter Schachtvorbohrung einen neuen Schacht abteufen u. mit dem Nachbarwerk verbinden will. Kapital: M. 2 000 000 in abgest. 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. 3 004 000, voll eingez. seit 5./2. 1905. Zur Tilg. der 1904 auf M. 561 541 angewachsenen Unterbilanz u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 15./3. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 004 000 auf M. 2 000 000 durch Ankauf von 4 Aktien u. Zus. legung der übrigen im Verhältnis 3:2. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 5 % zu Sonder-Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant, (mind. zus. M. 10 000) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 90 000, Wohnhäuser 29 000, Wegebau 1, Brunnen 1, Kanalisation 1, elektr. Anlage 2646, Fabrik-Anlage 490 000, Masch. 30 000, Gerechtsame 366 000, Eisenbahn 103 000, Eisenbahn-Grundstücke 50 000, Schachttief- u. Tagesbau 375 000, Soolleitung 12 000, Lagerschuppen 3750, Bau- u. Betriebsmateriallager 1000, Sieb- u. Transportvorricht. 9000, Mobil. u. Utensil. 7000, Nebenproduktelager 86 620, Konto- korrent 294 890, Kaut.-Effekten 46 488, Kaut. 9518, Kassa 5065. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 42 000, Sonderrückl. 100 000, Delkr.-Kto 17 770, Talonsteuer-Res. 16 000, Baures. 18 000, Div. 100 000, do. unerhob. 8155, Vortrag 2856. Sa. M. 2 304 781. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 35 203, Kalifeld-Abgaben 11 307, Salinen- Unterhalt. 12 953, Steuern 6760, Tant. 10 000, Kursverlust 3627, Abschreib. 125 686, Gewinn 129 066. – Kredit: Vortrag 3867, Verkaufs-Kto 311 208, Pacht u. Miete 1689, Zs. 17 840. Sa. M. 334 605. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Dividenden 1901–1915: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 4, 4½, 0, 3, 3, 3, 3, 5 %. Coup,Verj.:; 4 J. (K.) Direktion: Herm. Neumann, Hans Kley. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Alb. Rambke, Hannover; Stellv. Konsul J. L. Kruft, Essen; sonst. Mitgl.: Amtsrat Herm. Kücken, Neuwegersleben; Amtsrat C. Vollrath, Bahrdorf; Bankier Max Dammann, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hildesheim: Hildesheimer Bank; Hannover: Gebr. Dammann. Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges. in Liquid. Sitz in Hannover, Verwaltung in Oldau, Post Winsen a. Aller (Prov. Hannover). Auf Grund des Beschlusses der G.-V. vom 8./6. 1912 wurde das Vermögen der Ges. als Ganzes an eine durch die Gew. Einigkeit zu Ehmen bei Fallersleben u. die Gew. Einigkeit II in Düsseldorf gebildete Bergwerksges. in der Weise übertragen werden, dass für je 7 Aktien der Ges. ein Kux der Gew. Einigkeit II gewährt wurde. (Frist zum Umtausch 28./1. 1913.) Durch Verträge ist festgelegt, dass die Kuxe der Gew. Einigkeit II in jeder Hinsicht gleich- wertig mit demjenigen der Gew. Einigkeit I sind. An der Ausbeute des Gesamtunternehmens nehmen die Kuxe von Einigkeit II v. 1./4. 1912 ab teil. Die G.-V. v. 14./2. 1913 genehmigte die Liquidationseröffnungsbilanz vom 31./10. 1912; darnach ergab sich ein Verlust von M. 2 175 000. Dieser Betrag entspricht fast genau dem Werte der erhaltenen 661 Einigkeitskuxe. Per 31./12. 1912 betrug die Unterbilanz M. 2 932 048, erhöht bis Ende 1914 auf M. 3 352 048, welcher Betrag sich durch den Gewinn in 1915 um M. 80 000 auf M. 3 272 048 verminderte. Gegründet: 2. bezw. 25./8. 1905; eingetr. 2./9. 1905. Näheres über das Besitztum der Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges. in Liduid. s. dieses Handb. I, 1913/14, Seite 1000.