928 Salz- und Kali-Bergwerke. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Ed. Alb. Schlumberger, Mülhausen; Stellv. Justizrat Dr. C. M. Hochgesand, Dir. Jos. Vogt, Niederbruck; Bank-Dir. Eugen Kayser, Bank-Dir. Alfred Gatty, Fabrikant Heinrich Schlumberger, Mülhausen. Zahlstellen: Mülhausen: Bank von Elsass u. Lothr., Elsäss. Bankgesellschaft, Mülhauser Diskonto. Bank A.-G. Akt.-Ges. Kaliwerk Neu-Bleicherode, Sitz in Neustadt (Kreis Worbis). Gegründet: 2./9. bezw. 7./10. 1905; eingetr. 11./10. 1905. Sitz bis 18./6. 1907 in Essen a. R. Zweck: Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken, gewerbmässige Verwert. von Bergwerks- oder Fabrik- erzeugnissen, Beteilig. bei gleichartigen Unternehm., Erwerb u. Verwert. von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, Ausführung von Bohrungen für eigene Rechnung. Nach dem Beschlusse der G.-V. v. 13. 5. 1916 ist auch der Erwerb u. die Verwertung von Eisenbahn- material jeder Art u. alle damit zusammenhängenden Geschäfte Gegenstand des Unternehmens. Besitztum: Die Gerechtsame der Ges, liegt im Kreis Worbis u. markscheidet im Norden mit den Feldern der Gew. Weidtmansheil, im Osten mit den Grubenfeldern des Königl. Salzbergwerks Bleicherode u. im Westen u. Süden mit den Grubenfeldern der Gewerkschaften Ferna u. Westohm sowie der A.-G. Deutsche Kaliwerke. Die Werksanlagen sind in der Gemeinde Neustadt errichtet. Mit den Bohrungen u. Grubenbauen wurden zumeist Sylvinite, daneben Carnallite er- schlossen. Der Schacht ist 680 m tief u. befindet sich seit Herbst 1908 in Förderung. Der Grundbesitz umfasst 36 ha 24 a 59 qm. Die Ges. besitzt 2 Beamtenwohnhäusel u. ein Kantinengebäude. Die Werksanlage ist durch eigene Anschlussbahn nach Grossbodungen mit der Eisenbahnlinie Bleicherode-Herzberg verbunden. Elektr. Energie bezieht die Ges. von den Deutschen Kaliwerken aus deren Zentrale in Bernterode u. von der ÜUberland- zentrale Südharz G. m. b. H., Bleicherode. Die Zweischachtfrage wird durch einen Durch- schlag mit dem Schacht der benachbarten Gew. Weidtmanshall gelöst (1916 noch nicht durchgeführt). Im März 1909 wurde die Ges. mit 17 Tausendsteln in das Kali-Syndikat aufgenommen. Die Beteilig.-Quote nach dem Reichskaligesetz beträgt jetzt ab 1./4. 1916 8.0280 Tausendstel. Die a. o. G.-V. 1./9. 1908 beschloss den Verkauf der nördl. Kalifelder von Neubleicherode, welche von den Feldern der G. m. b. H. Westohm im Westen begrenzt werden, an die A.-G. Bismarckshall, welche die Gew. Weidtmanshall gründete. Siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Neu-Bleicherode besitzt jetzt noch ca. 4½ preuss. Maximalfelder. Die a. o. G.-V. vom 18./12. 1909 ermächtigte den Vorst. zum Abschluss eines Vertrags mit der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke in Bernterode, wonach die Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. an die Deutschen Kaliwerke übertrug u. die Aktionäre der Ges. Neu-Bleicherode für jede ihrer Aktien eine Aktie der Deutschen Kaliwerke erhielten mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Sämtliche restlichen M. 2 750 000 Aktien sind so in den Besitz der Deutschen Kaliwerke übergegangen, nachdem die Deutschen Kaliwerke bereits früher M. 2 250 000 Aktien von Neu-Bleicherode erworben hatten. Von einer gänzlichen Fusion von Neu-Bleicherode mit den Deutschen Kaliwerken hat man Abstand genommen, es wird vielmehr der Betrieb des Werkes Neu-Bleicherode ab 1./7. 1910 von den Deutschen Kali- werken pachtweise geführt. Absatz 1910–1915: 112 707.50, 179 566.88, 171 372.92, 188 742, 127 285, 116 917 dz K20. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Nam.-Aktien à M. 1000, sämtlich im Besitz der A.-G. Deutsche Kaliwerke in Bernterode. (Siehe oben). Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1909, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Ende 1915 in Umlauf M. 1 807 000. Tilg. ab 1914 durch Auslos. oder freihänd. Rückkauf. * Gesckäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält ausser Ersatz seiner Auslagen keine Vergütung. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Gerechtsame 1 240 577, Grundstücke 102 200, Schacht- bau 1 332 470, Betriebsgebäude 526 788, Wohngebäude 171 034, Tiefbauten 4397, Masch. 362 134, elektr. Anlagen 78 979, Werkseisenbahn 354 988, Ringofenziegelei 35 501, Wertp. u. Beteilig. 61 287, Guth. bei D. K. W. Bernterode 2 692 728, Verlust 4916. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihe 1 807 000, R.-F. 25 000, Talonsteuer-Rückstell. 42 000, Hypoth. 94 000. Sa. M. 6 968 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Mindererlös auf verkaufte Geräte usw. 6962, Abschreib. 216 044. – Kredit: Vortrag 2046, Zs. 148 235, Pacht 67 808, Verlust-Vortrag 4916. Sa. M. 223 006. Dividenden: 1905–1908 0 % (Baujahre); 1909: 0 %; 1910: 2 % für 6 Mon.; vom 1./7. 1910 ab führen die Deutschen Kaliwerke den Betrieb pachtweise. Direktion: Gen.-Dir. Wilh. Kain, Nordhausen. Prokuristen: Bergwerks-Dir. H. A. Peckolt; Bergwerks-Dir. Gust. Saeger. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rittergutsbes. Dr. Heinr. Busch, Deuna; Stellv. Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Dr. Ing. h. c. Heinr. Macco, Siegen. Zahlstelle: Gesellschaftskasse.