Salz- und Kali-Bergwerke. 943 Carnallit, sondern auch über Hartsalzaufschlüsse. Die Berechtsame wurde durch 4 Bohrungen weiter aufgeschlossen. Mit dem Abteufen des Schachtes wurde anfangs Mai 1907 begonnen u. erreichte derselbe im Mai 1911 die Endteufe von 715 m. Im Anschluss hieran wurde der Ausbau des Schachtes ausgeführt. Das Auffahren der Förder- u. Wettersohle in 700 bzw. 660 m Teufe wurde Ende Sept. in Angriff genommen, die gesamte Streckenlänge betrug am Schlusse des J. 1911 610 m. Zwecks Klärung der Lagerungsverhältnisse wurde in 520m Teufe eine Horizontal- bohrung ausgeführt u. durch sie in 101 bzw. 450 m Entfernung vom Schachte zwei Kalilager von 7 resp. 20 m Mächtigkeit, bestehend aus Hartsalz u. Carnallit, nachgewiesen. Der Streckenbetrieb auf der 700- u. 660-m-Sohle ergab ferner folgende Aufschlüsse: 700-m-Sohle, 8 m westl. des Schachts, 3 m Hartsalz, 3½ m Carnallit, 700-m-Sohle, 7 m östl. des Schachts, 30 m Garnallit. 660 m-Sohle, 20 m westl. des Schachts, 5 m Hartsalz, 7 m Carnallit, 660-m-Sohle, im Schacht u. östl. von ihm, 30 m Carnallit in wahrer Mächtigkeit. Die regelmässige Förderung wurde Ende 1912 aufgenommen. Vorläufige Beteil. im Kalisyndikat ab 1./9. 1912 3.27 Tausendstel; jetzt ab 1./2. 1916 definitiv 4.1912 %0. Auf die Lieferungs- berechtigung entfielen 1913 45 320 dz, 1914 43 678 dz, 1915 29 244 reines Kali. (Diese Be- rechtigung war für 1915 an ein anderes Werk übertragen). Die Ges. Steinförde war auf Grund ihrer Aufschlüsse in der Lage, mit einer Chlorkaliumfabrik auch gleichzeitig eine Sulfatfabrik zu errichten, welche Bauten Ende Juli 1912 beendet wurden. Die Ges. hat 1912 u. 1913 die Aufschlussarbeiten in weiterem Umfange fortgesetzt; auch 1914 bis zum Kriegsausbruch. Tagesanlagen: Rohsalzmühle, Kesselhaus, Fördermasch.- Gebäude, Transformatorenstation, Rohsalzschuppen, Brunnenhaus, Kantine mit Arb.-Schlaf- haus u. ein Direktorwohnhaus, Verwaltungsgebäude u. Chlorkaliumfabrik. Grubenanschluss- bahn ist vorhanden. Mit dem Abteufen des zweiten Schachtes (Ges. m. b. H. Julius Wilhelm) wurde am 29./12. 1911 begonnen. Der Schacht ist ca. 200 m westlich von Schacht I an- esetzt. Mit dem weitreren Abteufen ist eine Unternehmerfirma beauftragt, die aber die Arbeit bei Kriegsausb uch 1914 einstellte. Die Bestellung einer selbständigen Salzabbau- gerechtigkeit erfolgtel911. Das Grubenfeld umfasst jetzt unter Hinzurechnung der noch erworbenen Wege u. Wasserläufe rd. 734 ha, gelegen in der Gemarkung Steinförde. Die Abflusswässer der Chlorkaliumfabrik werden durch eine 300 mm Rohrleitung, die auf dem Fabrikhofe des Werkes beginnt, nach der Aller geführt. Die Konz. für die Chlorkalium- Fabrik u. für die Ableitung der Abwässer in die Aller ist erteilt worden, u. zwar für eine Verarbeitung von 2500 dz tägl. Nach Kriegsbeginn wurde der Gruben- u. Fabrikbetrieb 1914 eingestellt u. auch bis 1916 nicht wieder aufgenommen. Nach M. 114 902 Abschreib. erhöhte sich 1914 die Unterbilanz aus 1913 (M. 134 126) auf M. 304 478 u. 1915 weiter auf M. 480 353. Die Ges. liess sich Ende 1914 unter Geschäftsaufsichtstellen. Zweck: Ausbeutung der Steinförder Kalisalzlager. Kapital: M. 3 900 000 in 300 abgest. St.-Aktien u. 3082 Vorrechts-Aktien A u. 518 Vor- rechts-Aktien B à M. 1000. Über die Schaffung der Vorrechts-Aktien A siehe unten bei Schuldverschreib. von 1913. Urspr. M. 4 000 000 in St.-Aktien, von denen M. 1 000 000 vollgez. Aktien als Teilzahl. für die Berechtsame valutieren (s. oben), während auf M. 3 000 000 bei der Gründ. 25 % eingez. u. restliche 75 % in Raten von 15 bezw. 20 % eingefordert wurden u. zwar die letzte Rate am 4./1. 1908. In der G.-V. am 8./4. 1910 ist das A. -K. durch Zus. legung der Aktien von 4:3 auf M. 3 000 000 herabgesetzt und durch Ausgabe von M. 900 000 in 1000 Vorz.-Aktien zu pari gleichzeitig wieder auf M. 3 900 000 erhöht. Diejenigen St.-Aktien, auf welche das Be- zugsrecht auf Vorrechts-Aktien ausgeübt ist, erhielten ebenfalls den Charakter von Vorrechts- Aktien mit den unten angegebenen Vorrechten. Auf 900 Vorrechtsaktien wurde das Bezugs- recht ausgeübt u. sind damit durch Stempelaufdruck weitere 2700 Vorrechtsaktien geschaffen, so dass danach in Summa 3600 Vorz.-Aktien vorhanden sind. Die 14 nicht eingereichten Aktien sind für kraftlos erklärt u. die Ersatzstücke, ausser den 2 der Ges. gehörenden Vorrechtsaktien, kamen zur öffentl. Versteigerung. Der anteilige Betrag wird zur Verfüg. der Beteiligten deponiert. Die Vorrechte der Vorrechts-Aktien bezw. die Gewinnverteilung überhaupt wurden lt. G.-V.-B. v. 5./6. 1913 wie folgt abgeändert: Von dem Reingewinn, der nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rücklagen sowie nach Abzug eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten A.-K. verbleibt, erhalten Vorstand u. Beamte die vertragsm. Tant. u. die Mitgl. des A.-R. eine Tant. von 10 %, auf welche letztere die feste Vergüt. von M. 12 000 in Abrechnung zu bringen ist. Soweit der Reingewinn nicht zu Rücklagen, Abschreib. u. den Tant. verwandt wird, ist er als Div. unter die Aktionäre nach folgenden Grundsätzen zu verteilen: 1) Bis zu dem Zeitpunkt, in welchem die auf Grund des G.-V.-B. vom 5./6. 1913 ausgegebenen Schuldverschreib. (siehe unten) getilgt sind: Die Vorrechts-Aktien Lit. A erhalten vorweg bis zu 6 %, der Mehrbetrag ist unter die Vorrechts-Aktien Lit. A u. B und auf die St.-Aktien nach Verhältnis des Nennbetrages der Aktien zu verteilen. 2) Nach Tilg. sämtl. auf Grund des Beschl. v. 5./6. 1913 ausgegebener Schuldverschreib.: Zunächst wird ein Betrag von bis zu 6 % des auf die Vorrechts-Aktien entfallenden A.-K. unter die Vorrechts-Aktien verteilt. Indessen erfolgt die Verteilung jenes Betrages nicht nach Verhältnis der Nennbeträge der Vorrechts-Aktien, sondern derart, dass jede Vorrechtsaktie Lit. B als Vorz. Div. nur desjenigen Betrages erhält, den sie entsprechend ihrem Nennwerte ratierlich zu erhalten hatte, während der Rest jenes Betrages ausschl. unter die Vorrechts-Aktien Lit. A nach Verhältnis des Nennbetrages der Vorrechts- Aktien Lit. A als Vorz.-Div. verteilt wird. Der alsdann (also nach Verteilung von 6 % des