* 930 Salz- und Kali-Bergwerke. Bezirken des Grossherzogl. Sächs. Bergamts Dermbach u. des Herzogl. Meiningschen Bergamts Saalfeld u. verliehen laut Urkunden v. 16./3., 1./4. u. 26./6. 1896, 27./4. 1897, 27./2. 1907 u. 9./7. 1909, sowie die Ausbeutung etwaiger neu zu erwerbender Bergwerksberechtig., Herstell. u. Betrieb aller Anlagen u. Unternehm., welche die Ausnutz. jener Bergwerke u. Berechtig. u. die Verwert. ihrer Produkte in roher oder verarbeiteter Form befördern, Erwerb u. Ver- wertung von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, gewerbliche Aus- nutzung des Kalibergbaues u. seiner Erzeugnisse. Art des Minerals: Hartsalz, Karnallit u. Sylvinit. Die Ges. kann sich auch an Unternehmungen der vorbezeichneten Art beteiligen. Jetziger Besitz: Das Grubenfeld umfasst hauptsächlich den in dem Eisenacher Kreise des Grossherzogtums Sachsen-Weimar gelegenen, zum Gebiete der Werra gehörigen Distrikt westlich der von Stadt-Lengsfeld fach Dornsdorf fliessenden Felda, sowie die daselbst ge- legenen Enklave Dietlas. Der Teil welcher im Grossherzogl. Sächs. Staatsgebiete liegt, hat eine Grösse von 58 358 450 qm = 26.03 preuss. Maximalfelder. Das:von der Herzogl. Sächs. Reg. zu Meiningen der Gew. zur Ausbeutung überlassene Feld bei Dietlas umfasst 305 ha, hat also eine Grösse von 1.39 preuss. Maximalfeldern. Der Grundbesitz der Gew. umfasst also 27.86 preuss. Maximalfelder. In dem Vertrage der Gew. mit den beiden Staatsregierungen u. in dem Vertrage der beiden Staatsregierungen unter sich sind das Weimarische u. das Meiningische Grubenfeld zu einem gemeinsamen Werke vereinigt. Ausser diesem Gruben- felde besitzt die Gew. 9 ha 45 a 90 qm Acker, Wiesen u. Gebäudeflächen im Gemeindebezirk Dietlas, mit aufstehenden Gebäuden, Schachtanlagen u. sonst. Zubehör, 12 ha 21 a 18 qm Artland, Wiesen u. Graben in der Gemeinde Dorndorf mit der Chlorkaliumfabrik nebst Zu- behör. Die Schachtanlage ist seit Februar 1905 in Förderung. Im Februar 1904 wurde bei 417 m Tiefe das obere Steinsalzlager u. im Juni 1904 in 539 m Tiefe das obere Kalilager erreicht. Vorhanden sind Salzmühle, Rohsalzschuppen, Laboratorium, Schmiede u elektr. Zentrale, Ventilator- Anlage, Zentral-Kondensation, das Fördergerüst die Mannschaftskaue. Die nachstehend erwähnte Anleihe diente zum Erwerb, bezw. zur ded Kosten des Erwerbes der Grundstücke in Dorndorf, der daselbst erbauten für eine tägl. Verarbeit. von etwa 7000 dz Rohsalzen eingerichteten Chorkaliumfabrik (seit Juli 1906 im Betrieb) nebst Anschlussgeleis u. einer Drahtseilbahn vom Schachte bis zu dieser Fabrik. Seit 1908 auch Bromfabrik vorhanden. Belegschaft etwa 350 Mann. Bahnanschluss. in Dorndorf an die Strecke Vacha=–sSalzungen u. in Dietlas an die Strecke Dorndorf-–Kalten- nordheim. Die Veräusser. des Bergwerkunternehmens bezw. einzelner Teile desselben unterliegt der Zustimm. des Fiskus. Die Ges. besitzt in Dietlas, Dorndorfu. Stadtlengsfeld 23 Wohnhäuser. Zugänge auf Anlage Kti erforderten 1910–1915 M. 348 150, 1 461 857, 2 423 912, 1 961 817, 1 357 966, 802 923, davon 1911–1915 ca. M. 1 200 000, 1 495 423, 838 776 vd. 900 000, 725 389, auf die neuen Schachtanlagen. Die Ges. begann Anfang 1911 mit dem Abteufen zweier neuer Schächte in ihrem aussichtsreichen Südfelde bei Stadtlengsfeld u. erreichte Schacht II im Juli 1915 die Endteufe von 538 m; die Aufschlussarbeiten ergaben ein sehr gutes Resultat; Förderung im Juli 1915 aufgenommen. Die Abteufarbeiten von Schacht III wurden bei Kriegsbeginn 1914 einstweilen sistiert. Der Sachsen-Weimarische Staat erhält eine Förder- abgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kalisalz. Die Gew. gehört dem Kali-Syndikat an. Die Beteilig. für Schacht I beträgt ab 1./2. 1916 7.7706 %0; provisor. Beteil. für Schacht II 2.0274 %o. Mit Rücksicht auf die Fabrik, die 1914 leistungsfähiger gestaltet wurde, wurde der in 1913 erzielte Reingewinn von M. 444 039 nicht verteilt, sondern davon M. 400 000 zu ausserord. Abschreib. verwendet. 1914 nur M. 14 990 Reingewinn; 1915 ergab nach M. 285 358 Abschreib. einen Bilanzverlust von M. 66 094. *― Absatz 1912: 201 134 dz Rohsalze à 12 %, 64 347 dz Kalisalze à 40 %, 64 923 dz Chlor- kalium à 80 %, 6700 dz Kalidünger à 38 %, 53 777 dz Sulfat à 90 %, 29 830 dz Kalimagnesi à 48 %; Gesamtabsatz in dz K20 120 635. Ferner 800 dz Kieserit calc., 4013 dz Blockkieserit, 15 880 kg Lauge. Die aufgeführten Mengen entsprechen 120 635 dz K0 gegen 128 316 dz KzO im Jahre 1911 u. 125 427 dz K20 im J. 1910. Die Förder. aus Schacht Dietlas ist von 1 414 066 dz in 1911 auf 1 753 922 dz im J. 1912 gestiegen. Absatz 1913: Rohsalze 140 772 dz eff., 40er Düngesalze 57 860 dz eff., Chlorkalium 72 680 dz eff. à 80 %, Kaliumsulfate 78 138 dz eff. à 90 %, Kieserit 610 dz eff. Diese Mengen entsprechen einem Gesamtabsatz von 115 588 dz reinen Kalis gegen 120 635 dz K20 in 1912. Wie in 1912, so hat die Ges. auch im Berichtsjahre ihren Bromanteil verkauft. Absatz 1914: 37 dz Carnallit à 9 %, 143 602 dz Kainit-Hartsalz à 12 %, 56 781 dz Kali- düngesalze à 40 0%, 34 922 dz Chlorkalium à 80 %, 5400 dz Kalidünger à 38 %, 49 531 dz Schwefels. Kali à 90 %, 36 217 dz do. Kalimagnesia à 48 %. Die Mengen entsprechen einem Gesamtab- satz von 94 400 dz reinen Kalis gegen 115 588 dz K:0 in 1913. Nach Kriegsausbruch ruhte der Betrieb 3 Monate ganz u. wird seitdem in beschränktem Masse weitergeführt. Ein verteilbarer Reingewinn konnte 1914 wegen Absatzrückgang nicht erzielt werden. Absatz 1915: Einschliesslich der durch Hereinnahme fremder Beteil. u. sonst. durch Tausch sich ergebenden Mengen stellt sich der Absatz auf 9.75 dz Carnallit 9 % K20, 302 218 dz Kainit-Hartsalz 12–15 % K20 einschl. 55 717 dz ab Schacht II, 47 698 dz Kalidüngesalz 40 –42 % K:0, 20 422 dz Chlorkalium 80 % K0Cl, 9450 dz Kalidünger 38 % K20, 4586 dz Schwefelsaures Kali 90 % K2S804, 56 024 dz Schwefelsaures Kalimagnesia 48 % K2S0., 162 dz Kieserit calc. gemahlen. In Reinkali ausgedrückt betrug der Gesamtabsatz 90 067 dz gegen 94 400 dz Reinkali in 1914, wovon der eigene Anteil 59 706 dz K20 gegen 79 696 dz K:0 in 1914 waren. Die Beteil. in Blockkieserit u. Brom war wie für 1914 auch für 1915 auf andere