0 „„ „ 0 3 Metall-Industrie. Dias Kupferwerk Ilsenburg am Harz ist auf einem 9 ha 30 a 39 qm grossen, an der Ilse belegenen Terrain errichtet, auf welchem sich ausser den Fabrikanlagen Wohnhäuser für Beamte befinden. Mit dem Bahnhof Ilsenburg der Eisenbahnlinie Halberstadt-Harzburg ist das Werk durch ein Anschlussgleis von 1500 m Länge verbunden. Die Ilse liefert dem Werk eine Wasserkraft, die auf 58 PS. geschlätzt wird. Die in Betrieb befindlichen 4 Dampf- masch. u. Pumpen besitzen eine Gesamtpferdestärkezahl von 5200 PS.; 8 Dampfkessel mit einer Heizfläche von zus. 800 qm. Mit der Anlage ist eine elektr. Übertragung verbunden, welche in Verbindung mit einer Akkumulatorenstation die Beleuchtung für das Werk liefert. Das Kupferwerk besitzt grosse Glühöfen u. Wärmeherde sowie Walzeinrichtungen, Schablonen, hydraulische Pressen, Schmelzöfen etc. In dem Werk werden hauptsächlich Platten, Bleche, Stangen u. Böden aus Kupfer u. Messing gewalzt, geschmiedet u. gepresst. Die beiden Werke beschäftigen im Durchschnitt jährl. 1550 Beamte u. Arb. Zugänge auf An- lagen-Kti sämtl. Werke 1909–1915: M. 525 134, 601 980, 197 048, 281 263, 257 336, 003, Die Ges. gehört dem Deutschen Kupferblech-Syndikat Cassel, sowie dem Verband Deutscher Kupferdrahtwerke Köln an u. ist beteiligt bei den Neuen Berliner Messingwerken Wilh. Borchert jr., G. m. b. H., in Neukölln (siehe unten) u. bei Rich. Herbig & Co., G. m. b. H., in Berlin; auch besitzt die Hirsch.-Akt.-Ges. alle Anteile der Finow-Metall-Ges. b. m. H. (letzte Div. 125 %). Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./3. 1907 um M. 1 000 000, begeben zu 120 %; Agio mit M. 176 352 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 10./8. 1911 beschloss weitere Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 10 000 000). Diese Aktien wurden übernommen von der Deutschen Bank etc. zu 115 %, angeboten den alten Aktionären zu 120 %. Agio mit M. 199 355 in R.-F. Die Erhöh. des A.-K. erfolgte zwecks Übernahme sämtl. St.-Anteile der im Juli 1911 mit einem St.-Kap. von M. 1 000 000 gegründeten Neuen Berliner Messingwerke Wilh. Borchert jun. G. m. b. H., Berlin. Hiervon hatten Dres. Paul u. Siegbert Lachmann insges. M. 520 000, gegen die eingebrachte Aktiva der gleichnamigen offenen Handelsges. übernommen. Restl. M. 480 000 bar, auf die 25 % alsbald eingezahlt wurden, übernahm die Hirsch, Kupfer- u. Messingwerke, Akt.-Ges. Inzwischen sind auch die Anteile der Dres. Paul u. Siegbert Lachmann von der Akt.-Ges. zu pari erworben worden. Zweck des Erwerbs der Anteile war die Ausschaltung der Konkurrenz der Neuen Berliner Messingwerke bezügl. wichtiger Spezialfabrikate. Weiter war die Hirsch-Ges. Verpflichtet, der genannten G. m. b. H. Betriebsmittel im Betrage bis zu M. 1 000 000 zur Verfüg. Vu stellen, zum Erwerb des Fabrikgrundstückes nebst Gebäuden in Neukölln, Bergstr. 89, sowie der Bestände der früheren offenen Handelsges. in Firma Neue Berliner Messingwerke Wilh. Borchert jr. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 10./8. 1912, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Örder und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. It. Plan ab 1917 bis spät. 1937 durch jährl. Auslos. im Okt. (zuerst 1916) auf 1./2. (erstmals 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.- Hypoth. zur I. Stelle auf den Grundbesitz nebst Fabrikanlagen u. Beamten- u. Arb.-Wohn- häusern in Ilsenburg nebst Drübeck u. Messingwerk bei Eberswalde. (Grundbesitz zus. ca. 29 ha. Der Erlös der Anleihe diente zur Konsolidierung der Schulden der Ges. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie Div. Kurs in Berlin Ende 1911 bis 1914: 100.10, 98, 96, 98.50, %. Aufgelegt 12 10, 1911 zu 100 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. u. Grat. (auf Handl.-Unk. zu buchen), bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 3000 pro Mitgl.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 300 000, Wasserkraft 2, Gebäude 1.700 000, Masch. 2, Anschlussgleise 2, Vorräte an Metallen, Ganz- u. Halbfabrikaten, Betriebsmaterial. etc. 9 975 906, Bank- u. sonst. Guth. 5 606 870, Kassa 53 823, Wechsel 35 126, Wertp. u. Beteilig. 5 669 221 (davon ca. M. 4 150 000 Reichsanleihen etc.), Hypoth. 13 150, Pferde u. Wagen 1, vorausbez. Versich. 16 400, Debit. 5 750 700. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Teilschuldver- schreib. 3 000 000, do. Zs.-Kto 58 297, R.-F. I 1 000 000 (Rückl. 200 062), do. II 1 500 000 (Rückl. 850 000), Delkr.-Kto 500 000 (Rückl. 200 000), Talonsteuer-Res. 99 285 (Rückl. 20 000), unerhob. Div. 800, Joseph- u. Gustav-Hirsch-Stiftung 253 530 (Rückl. 100 000), Hypoth. 62 000, Kredit. 5 032 909, Kriegsfürsorge-Stift. 205 000 (Rückl. 100 000), Kriegssonderrückl. 4 000 000, Beamten- versorg.-Kasse 100 000, Versorg.-Kasse des Messingwerks 400 000, Nationalstift. für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen 500 000, 18 % Div. 1 800 000, Tant. an A.-R. 75 023, Vortrag 534 359. Sa. M. 29 121 206. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäftsunk. 2 039 786, Abschreib. 889 841, ausserordentl. Abschreib. auf Masch. 1 490 539, Reingewinn 8 879 445. Sa. M. 13 299 612. — Kredit: Betriebsüberschuss einschl. Gewinn-Vortrag M. 13 299 612. 4 Kurs Ende 1909–1914: 168.50, 145.25, 138, 121.10, 127, 122.25* % Die Aktien wurden von der Deutschen Bank an der Berliner Börse eingeführt; erster Kurs 1./5. 1909; 166 %. Dividenden 1906–1915: 8, 8, 10, 8, 6, 7, 8, 8, 8, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Aron Hirsch, Berlin; Dr. phil. Abraham Hirsch, Halberstadt; Stellv. S. Hirsch, Messingwerk. Prokuristen: B. Strauss, L. Seckbach, J. Bothenberg, Halberstadt; L. Rosenfeld, Alfr. Peltesohn, E. Lewy, Messingwerk; H. Fraenkel, Berlin. 7 ―