4 982 Metall-Inaustrie. Kupferwerke Deutschland in Berlin-Oberschönweide. Gegründet: 8./4. 1897; eingetr. 7./4. 1897 in Köpenick. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Kupfer- u. Messingfabrikaten u. verwandten Artikeln, sowie Errichtung von Zweigniederlass. und Erwerb von Grundstücken. Die Hauptfabrikations- gegenstände sind: Kupferdrähte aller Art, Faconkupfer, Rund- u. Vierkantkupfer, Kupfer- lamellen etc. (wie sie die Elektrizitätsbranche bedarf), ferner Messingbleche, Messingstangen in allen Profilen u. Messingdrähte. Das Absatzgebiet für die Produktion ist fast ausschl, Berlin u. nächste Umgebung. Versand 1907–1914: 9 443 759, 9 874 568, 9 874 918, 12 583 153, 16 011 560, 17 770 061, 17 743 973, 11 201 912 kg im Werte von M. 19 176 286, 13 368 808, 12 661 035, 16 121 614, 20 094 051, 26 739 283, 27 362 135, 15 117 089. Ca. 350–400 Arb. Das Etablissement, umfassend Messingblechwalzwerk und Giesserei, sowie Kupferdraht- walzwerk etc., liegt mit einer Front an der Hauptstrasse und mit der anderen an der Spree – und hat Bahnanschluss. Von der Spree aus werden Kohlen und Zink von Schlesien und über- seeisches Kupfer von Hamburg hereingeschafft. Gesamtgrösse des Grundbesitzes 14 208 qm, wovon ca. 8500 am bebaut sind. Zur Kraftlieferung für die Betriebe u. zur Erzeugung des elektr. Lichtes sind zum Teil Elektromotore mit zus. über 4000 PS. vorhanden. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung um M. 500000 am 18./5. 1898 u. um M. 750 000 lt. G.-V. v. 20./2. bezw. 10./4. 1899. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quart. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. nach Verfügung der G.-V. Die Mitglieder des A.-R. erhalten als Vergüt. für ihre Tätigkeit einen Mindestbetrag von M. 3000 jährlich für jedes Mitgl., für den Vors. das Doppelte, sofern nicht die gewährte Tant. von 10 % einen höheren Betrag ergibt, in welchem Falle diese Summe an die Stelle tritt. ZBilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstück 214 800, Gebäude 410 000, Masch. 224 400, Werkzeug u. Utensil. 1, Mobil. 1, Roh-, Halb- u. Fertigfabrikate 586 488, Betriebsmaterial. 53 458, Kassa-, Wechsel-, Giro- u. Postscheck-Kto 43 582, Effekten 733 500, Beteilig. 21 875, Kaut. 2045, Versich. 5389, Avale 11 300, Debit. 1 544 073. – Passiva: A.-K. 2 250 000, Avale 11 300, R.-F. 225 000, Spez.-R.-F. 180 000 (Rückl. 50 000), Delkr.-Kto 50 000, Talonsteuer- Res. 22 500, unerhob. Div. 990, Kredit. 760 896, Div. 270 000, z. Wohlf.-F. 50 000, Vortrag 30 226. Sa. M. 3 850 912. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Betriebs-Ausgaben 529 360, Abschreib. 253 111, Gewinn 400 226. – Kredit: Vortrag 29 668, Fabrikat.-Kto 1 153 030. Sa. M. 1 182 698. Kurs Ende 1906–1914: 166.90, 124.75, 138, 141, 138, 135.60, 128.50, 125.50, 120* %. Die Zulass. der Aktien zur Notiz an der Berl. Börse erfolgte im Juni 1906. Erster Kurs 22./6. 1906: 140 %. Dividenden 1897–1915: 5, 8, 8, 4, 0, 0, 3, 7, 10, 10, 10, 8, 6, 7, 8, 9, 9, 6, 12 %./Coup.-V.: 4 J. n. F. Direktion: Fritz Druhm, Ing. Edm. von der Ropp. Prokurist: J. Maag Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dir. Carl von der Herberg, Cöln-Mülheim; Stellv. Gen.- Dir. Hugo Noell, Lüdenscheid; Dir. Jos. Hesse, Olpe; Gen.-Dir. Alfred Colsman, Friedrichshafen; Dir. Rud. Berg, Eveking; Dir. Georg Zapf, Cöln-Mülheim; Dir. Bernh. Noell, Vogelberg; Bankier Moritz Lipp, Breslau; Gen.-Dir. H. Landsberg, Frankf. a. M. JZiahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Breslau: Schles. Bank-Verein. 3 8 Emil Marold Aktiengesellschaft in Berlin, S0. Adalbertstr. 51. ( In Konkurs.) Gegründet: 28./12. 1899 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 13./2. 1900, Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Metallknopffabrikation, auch Werkzeugschlosserei, Gravier- u. Senkanstalt, Dampfschleiferei, Galvan. Institut, Fabrikation von allen Bijouteriewaren wie Kragen-, Chemisett-, Manschettenknöpfen, Kravattennadeln, Broschen etc., Fabrikation von automatischen Schrauben- und Facondrehbänken. Deutsche Reichspatente Nr. 170 792 u. 170 209, Der Verlust verringerte sich 1907/08 von M. 57 612 auf M. 25 182, 1908/09 auf M. 23 519, nachdem M. 7200 dem R.-F. entnommen. 1909/10 konnte die Unterbilanz ganz getilgt werden. Die Gewinne für 1911 u. 1912 wurden vorgetragen. 1913 neuer Verlust von M. 32 501. Nach Kriegsausbruch kam das Geschäft völlig ins Stocken. Dazu gesellten sich noch mehrere Klagen von Gläubigern. Lieferungen von Geschossen wurden wegen zu langsamer Liefer. später nicht mehr bestellt. Die inzwischen eingesetzte Geschäftsaufsicht wurde schliesslich aufgehoben, da die Zahlungsschwierigkeiten nicht zu beseitigen waren. Am 11./3. 1915 wurde dann über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs- verwalter: Kaufm. Kroll, Berlin, Schmidstr. 9. Gegen die Konkurseröffnung war Beschwerde erhoben worden, sodass die erste Gläubigerversamml. bezw. der Prüfungstermin erst im März 1916 stattfinden konnte. Nach dem Bericht des Verwalters betragen nach Abzug der Vorrechtsforderungen, Massekosten usw. die Aktiven ca. M. 71 000, denen etwa M. 34 000 vorrechtslose Forderungen gegenüberstehen. Bisher ist es noch nicht möglich gewesen, das Grundstück der Ges. zu verkaufen. Die diesbezügl. Verhandlungen sind bisher gescheitert u. es muss nun abgewartet werden, welches Ergebnis die öffentl. Versteigerung bringen wird. Hiervon hängt es ab, ob die Gläubiger der Ges. voll oder nur teilweise befriedigt werden können.