990 Metall-Industrie. Direktion: Carl. Schreiber. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Rud. Schreiber, Stellve. Kaufmann u. Handelsrichter Rud. Eppenstein, Justizrat Dr. Ernst Riemann, Bank-Dir. Mor. Böhm, Breslau; Bankier Alfred Weinschenk, Frankf. a. M. Zahlstellen: Berlin u. Breslau: Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Bass & Herz. H. Meinecke Akt.-Ges. in Carlowitz, Kreis Breslau. Gegründet: 4./6. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898; eingetr. 16./9. 1898. Am 9./4. 1900 wurde die Firma „Breslauer Wassermesser- u. Eisenbau-Werke A.-G. vorm. H. Meinecke“ in Akt.-Ges. vorm. H. Meinecke abgeändert u. der Sitz der Ges. von Breslau nach Carlowitz verlegt. Jetzige Firma H. Meinecke Akt.-Ges. lt. G.-V. v. 29./4. 1913. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme der Firma H. Meinecke samt Grundstücken u. Fabriketablissement erfolgte für M. 1 542 146 abzügl. M. 753 084 Passiven. QZupweck: Betrieb der zu Breslau-Carlowitz gelegenen Wassermesserfabrik, Metallgiesserei und Werkstatt für Eisenbau jeder Art, event. Errichtung aller mit diesen Fabrikationszweigen im Zusammenhang stehenden Betriebe auf dem Gebiete der Metall- und Eisenindustrie. Seit Mitte 1906 nur noch Herstellung von Wassermessern, alle anderen Fabrikationszweige wurden aufgegeben. Die mit Eisenbahnanschluss an die Staatsbahn versehenen Fabrik- anlagen sind auf einem in Carlowitz belegenen Grundstücke von rund 43 000 qm Grösse mit rund 8500 qm bebauter Fläche errichtet. Die wesentlichsten Baulichkeiten sind: Das Hauptgebäude mit den käufmänn. Bureaux u. Beamtenwohnungen, 2 Hauptwerkstätten mit Nebengebäuden, Lagerhaus, Masch.- u. Kesselhaus u. Metallgiesserei, letztere für eine Jahres- produktion von rund 400 000 kg Metallguss. Die nötige Energie wird durch 2 Dampfmasch. von zus. ca. 200 PS., sowie durch Dynamos u. eine Akkumulatoren-Batterie erzeugt. Im J. 1913 Neubau einer Giesserei. Die Fabrik besitzt ein eigenes Wasserwerk mit einem 40 m hohen Wasserturm u. den Vorkehrungen für Filtration u. Reinigung des aus der Oder entnommenen Wassers. Die Jahresproduktion der Fabrik an Wassermessern beläuft sich auf ca. 50 bis 60 000 Stück, welche zum überwiegenden Teile nach dem Auslande geliefert werden. Ca. 550 Arbeiter. Die Ges. unterhält Zweiggeschäfte resp. Reparat.-Werkstätten u. Agenturen in Berlin, Mailand. Das Beteilig.-Kto hat sich 1915 von M. 963 000 auf M. 675 000 vermindert. Die Ges. ist beteiligt an einem ähnlichen Unternehmen im Inlande, sowie an der A.-G. Watermeterfabriek systeem Meinecke in Amsterdam, an der A.-G. Russische Fabrik für Wassermesser in Moskau. Die früheren Filialen in Amsterdam u. Moskau sind in diesen Ges. aufgegangen; von sonst. Beteilig. sind die hauptsächlichsten: Wassermesser- werke Ges. m. b. H. in Wien (St.-Kap. K 200 000); Societée Anonyme belge pour la Fabrication des Compteurs Meinecke in Lüttich (Kap. frs. 250 000); Carl Andrae G. m. b. H., Wassermesserfabrik in Stuttgart. – Jährl. Umsatz ca. M. 2 000 000, der aber 1914 durch den Kriegszustand beträchtliche Verminderung erfuhr. Ende 1914 bezw. 1915 erhielt die Ges. Liefer. für Heeresbedarf. Für Forder. u. Beteilig. im Auslande wurde 1914 eine Kriegsres. von M. 140 000 gebildet; 1915 wurden auf Forder. ausserdem M. 150 316 ab- geschrieben. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Die G.-V. v. 11./5. 1912 beschloss zur Verstärk. der Betriebsmittel Erhöh. um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, begeben zu 125 %. Agio mit ca. M. 60 000 in R.-F. 9 Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., aufgenommen 1905 zur Tilg. von Hypoth. u. zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges., Stücke à M. 500 auf Namen des, Bresl. Bankhauses G. von Pachalys Enkel als Pfandhalter oder dessen Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 in längstens 18 Jahren durch jährl. Ausl. am 15./4. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. immer nur am 1./7. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur 1. Stelle in Höhe von M. 500 000 nebst 4½ % Zs. zu gunsten genannten Bankhauses auf dem Fabriketabliss. der Ges. nebst Zubehör in Carlowitz bei Breslau. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen: Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Noch in Umlauf Ende 1915 M. 345 000. Kurs in Breslau Ende 1905 bis. 1914: 102.25, 102.50, 99, 99.50, 100.50, 100.80, 100, 97, 97, 99* %. Zugel. Aug. 1905; erster Kurs 17./8. 1905: 101.50 %. Oblig. darf die Ges. nur bis zur Hälfte des jeweiligen A.-K. ausgeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 1) Mind. 5 % z. R.-F., 2) event. besondere Rücklagen, 3) vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4) 4 % Div., 5) vom Reingewinn abzügl. 1, 2, 4, 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von zus. M. 10 000), 6)-Rest Super-Div. oder nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Fabrikgrundst. Carlowitz 100 000, Gebäude do, 353.000, Masch. 170 000, Werkzeuge u. Geräte 1, Modelle 1, Pflaster u. Gleis 1, Fuhrwerk 1, Beteilig. 675 000, Waren-Vorräte 749 732, Kassa 5517, Bankguth. 46 645, Wechsel u. Schecks 1907, Wertp. 51 577, Debit. 877 673, Versich. 8561, Bürgschaften 17 141. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 180 000, Sonder-Rückl. 225 000, Steuer-Rückl. für Ern.-F. 10 000, Kriegs-Rückl. 140 000, Teilschuldverschreib. 345 000, do. ausgel. 4000, do. Zs.-Kto 8145, Kredit. 154 056, Div. 108 000, unerhob. do. 360, Tant. an Vorst. 14 209, do. an A.-R. 8449, Grat. 15 000, Vortrag 44 539. Sa. M. 3 056 760. 1 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 117 559, Zs. 7025, Abschreib. auf An- lagen 99 395, do. auf Forder. 150 316, Gewinn 190 199. – Kredit: Vortrag 12 577, Rohgewinn 551 918. Sa. M. 564 496.