1002 Metall-Industrie. Press- & Walzwerk-Akt.-Ges. in Dusseldorf-Reishol- Gegründet: 15./4. 1899. Auf das A.-K. eingebracht hat die Firma C. Schlesinger-Trier & Co. Berlin, das von ihr von der Fahrzeugfabrik Eisenach erworbene, auf den Namen des Geh- Baurats H. Ehrhardt lautende deutsche Reichspatent auf Kesselschüsse Nr. 86 37 5, bezw. gewisse Anrechte von diesem Patente für Deutschland, sowie einen Anteil an den ausländ. Patenten auf Kesselschüsse. Wert dieser Einlage M. 90 000. Gründung s. J ahrg. 1899/1900. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen, Masch. u. Masch.-Teilen aller Art. von Zy- lindern für Kessel u. dergl., sowie von schweren Hohlkörpern, nahtlosen Kesselschüssen. Anlagen: Walzwerk, Presswerk, Schmiedepresswerk, Stahlwerk, Rohrzieherei, Rohrwalz- werke, Wassergasschweisserei. Die Unterbilanz stieg 1904/05 von M. 1 490 064 auf M. 2 103 164, u. bis Ende 1905 auf M. 2 255 560 (Sanierung s. bei Kap.). Zugänge auf Anlagen erforderten 1906–1910 M. 981 416, 987 942, 1 355 143, 692 612, 697 297 u. zwar speziell für den Bau eines im grossen Stile angelegten Rohrwalzwerkes, das 1908 bezw. 1909 in Betrieb kam u. 1911 u. 1912 erheblich vergrössert wurde. Zugänge 1911–1914: M. 961 246, 2 460 738, 1 228 176, 1 465 767. 1915 erforderten Neuanlagen zur Herstellung von Kriegsbedarf M. 2 109 309, davon bereits M. 783 182 abgeschrieben. Nach Kriegsausbruch musste wegen Arbeitermangel ein grosser Teil des Rohrwerkes stillgelegt werden, dagegen Steigerung der Erzeugung von Kriegsmaterial. Sofern in den letzten Jahren Gewinne erzielt, wurden dieselben zur Stär- kung der finanziellen Lage vorgetragen. Der Reingewinn des J. 1914 M. 319 181, einschl. Vortrag M. 630 725, wurde mit zus. M. 949 907 vorgetragen. Gewinn 1915 M. 1 921 496 einschl. Vortrag, welcher Betrag zu Rücklagen verwendet wurde. Kapital: M. 4 800 000 in 1000 abgest. St.-Aktien u. 3800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000, Die ab 1./1. 1906 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten 6 % Div. vorweg, die event. nachzahlbar ist, sodann erhalten die St.-Aktien 4 % u. einen etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 4 000 000 in gleichwertigen Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 16./12. 1905 zur Deckung der Unterbilanz (Ende 1905 M. 2 255 560) Herabsetzung um M. 3 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4:1; sodann wurde Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von M. 3 800 000 Vorz.-Aktien beschlossen, deren Emiss. zu pari zuzügl. 2 % Aktienstemp. erfolgte. Von den Vorz.-Aktien waren M. 2 500 000 voll einzuzahlen, die restl. M. 1 300 000 mit 25 0%, weitere 50 % 1906, restl. 25 % am 10./1. 1907 eingezahlt. Von den Vorz.-Aktien sind zunächst den Aktionären M. 2 000 000 zum Bezuge angeboten. Das Bezugsrecht für die übrigen Vorz.- Aktien war ausgeschlossen. Soweit das vorerwähnte Bezugsrecht nicht ausgeübt ist, haben die Buch- u. Hypoth.-Gläubiger der Ges. die nicht gezeichneten Vorz.-Aktien in entsprech. Anrechnung auf ihre Buch- u. Hypoth.-Forder. übernommen. Die gegen bar zu zeichnenden M. 1 300 000 Vorz.-Aktien aber sind von dem Geh. Baurat Hch. Ehrhardt, sowie von einem Bankenkonsort. übernommen u. dienten zur Ergänz. u. Neuanlagen sowie zu Betriebsmitteln. Aus der fin anziellen Umgestalt. verblieben ult. 1906 noch M. 734 887, die zu a. o. Abschreib. auf Masch.-Kto, Patente u. Gebrauchsmuster etc. Verwendung fanden. Die Gew. Deutscher Kaiser (Thyssen) besitzt seit Anfang 1911 den grössten Teil der Vorz.-Aktien. Die St.- Aktien sind teilweise noch in anderem Besitz. 0 Hypoth.-Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911 à M. 1000. Tils zu 103 % ab 1916 in 26 Jahren durch Auslos. im März auf 1./8. Aufgenommen zur Deckung der Kosten der Neuanlagen sowie zur Stärk. der Betriebsmittel. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Frankf. a. M.: Fil. der Deutschen Bank, Gebr. Sulzbach; Essen: Disconto-Ges.; Cöln: Fil. der Deutschen Bank, A. Schaaffhaus. Bankverein A.-G.; Düsseldorf: Fil. der Deutschen Bank, C. G. Trinkaus. Hypotheken: M. 152 132. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1905: 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen sind, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 1500 für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 478 718, Gebäude 2 366 354, Wohnhäuser 177 872, Masch. 2 993 588, Einricht. 1 343 719, Werkzeuge u. Geräte 553 279, Neuanlagen zur Herstellung von Kriegsbedarf 1 326 126, unfert. Neuanlagen 65 536, Patente 1, Versich. 5640, Bürgschaften 60 034, Kassa u. Reichsbankguth. 37 077, Aussenstände aus lauf. Rechnung 1 723 686, Rohmaterial. 1 148 824, Halb- u. Fertigfabrikate 2 450 559. – Passiva: St.-Aktien 1 000 000, Vorz.-Aktien 3 800 000, Teilschuldverschreib. 2 500 000, do. Zs.-Kto 46 875, Hypoth. 152 132, R.-F. 129 319 (Rückl. 49 377), rückst. Löhne 76 217, Bürgschaften 60 034, Rückstell. f. Wohlfahrtszwecke 10 000, Arb. u. Beamten-Unterstütz.-F. 100 000, Verpflicht. aus lauf. Rech- nung 4 984 323, Kriegsgewinnsteuerrückl. 465 000, a. o. Rückl. 1 407 118. Sa. M. 14 731 020. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 1 562 512, Handl.-Unk. u. Zs. 987 482, Rückstell. f. Wohlfahrtszwecke 10 000, Arb. u. Beamten-Unterstütz.-F. 100 000, Gewinn 1 921 496. – Kredit: Vortrag 933 948, Fabrikationsüberschuss 3 647 543. Sa. M. 4 581 491. Dividenden: 1899/1900–1904/05: 0 %; 1906–1915: Vorz.-Aktien: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %% St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Thomas, Karl Rabes. Prokuristen: R. Krautheim, G. Dahmen, Th. Forst.