Metall-Industrie. 1003 Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg; Stellv. Komm.-Rat Max Trinkaus, Düsseldorf; Hans Thyssen, Fritz Thyssen, Mülheim a. Ruhr; Dir. Jul. Kalle, Dinslaken. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Berlin: Deutsche Bank; Essen: Disconto-Ges. Rhein. Metallwaaren- u. Maschinenfabrik in Düsseldorf. Gegründet: 13./4. 1889; eingetr. 7./5. 1889. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen und Maschinen, insbesondere Herstellung von Fahrradröhren, nahtlosen Röhren, kleinkalibrigen Geschossen und allen Arten von Hohlkörpern für technische und artilleristische Zwecke. 1899/1900 hat die Ges. in Gemein- schaft mit der Fahrzeugfabrik Eisenach die Fabrikation von Schnellfeuerfeldgeschützen „System Ehrhardt“, 1901/1902 die Kartuschenhülsen-Herstellung nach Ehrhardt'schem Press- verfahren aufgenommen; ferner 1902 in Betrieb gesetzt ein Radscheibenwalzwerk zur Anferti- gung nahtloser Speichenräder. 1896 Übernahme des Rather Metallwerks, vorm. Ehrhardt & Heye. Die Abt. Rath (Martinstahlwerk mit 4 Martinöfen, Tiegelgussstahlfabrik etc.) ist seitdem bedeutend erweitert. und auch für die Herstellung von Granaten, Kanonen u. nahtlosen Röhren eingerichtet. Die Ges. hat einen 1000 ha grossen Schiessplatz bei Unterlüss bei Celle (Prov. Hannover) erworben u. zur Errichtung eines grösseren Etablissements in Danzig 1899/1900 ein 20 Morgen grosses Grundstück daselbst angekauft. 1906 Erwerb der benachbarten Masch.-Fabr. Germania in Derendorf. 1901 erfolgte die Übernahme der A.-G. Munitionsfabrik Dreyse in Sömmerda. 1914 Ankauf der angrenzenden Fabrikanlagen u. Grundstücke der Papierfabrik Flender & Schlüter in Düsseldorf. Auch Beteilig. an der Heinr. Ehrhardt'schen Masch.-Fabrik A.-G. in Zella Sankt Blasii. Gesamtsumme der Buchwerte von Grundstücken, Gebäuden und Masch. in Düsseldorf, Rath u. Sömmerda nebst Schiessplatz in Unterlüss Ende Sept. 1915 rund M. 10 614 932. Die Grundstücke in Düsseldorf umfassen ein Areal von etwa 27 ha, wovon ca. 3,12 ha be- baut, in Rath ca. 3,24 ha, wovon etwa 3,13 ha bebaut, in Sömmerda ca. 6,68 ha, wovon ca. 1,30 ha bebaut sind; das Grundst. in Danzig ist ca. 5, 10 ha gross, Schiessplatz in Unterlüss 480 ha. Gesamtgrundbesitz Ende Sept. 1915 ca. 533 ha. Zugänge auf Anlage-Kti der Etablissements in 1908/09–1914/15 1 100 000, ca. 650 000, ca. 1 400 000, ca. 1 960 000, ca. 1 200 000, ca. 2 900 000, rd. 1 000 000. Gesamtabschreib. auf sämtl. Anlagen bis Ende Sept. 1915 M. 24 052 127. 1911/12 stieg bei zugenommenen Geschäftsumfang der Reingewinn auf M. 1 636 671, 1912/13 auf M. 1 937 731, 1913/14 auf M. 3 524 439, 1914/15 auf M. 9 876 619. 1914/15 grösster Umsatz, den die Ges. bisher erzielte. Seit Ausbruch des Krieges im August 1914 ist die Ges. bisher in Heereslieferungen sehr stark beschäftigt. Der am 1./10. 1915 vorhandene Auftragsbestand in Kriegsmaterial sichert der Ges. auch für 195/16 volle Beschäftigung. Im Geschäftsj. 1914/15 durschnittlich 300 Beamte u. 14 414 Arbeiter, welche letztere M. 25 924 858 Löhne erhielten. Arb.-Zahl im Jan. 1916 mehr als 24 000. Aus Gewinn für 1914/15 (M. 9 876 619) wurde u. a. eine Rückl. für Kriegsgewinnsteuer mit M. 5 300 000 gestellt u. sämtl. bisher ungetilgten Gewinnanteilscheine u. unverzinsl. Teilschuldverschreib. (zus. M. 2 001 840) eingelöst. Kapital: M. 12 300 000 in 750 St.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–88867) und 11 550 abgest. Vorz.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–12 300), sämtl. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000; Erhöhung 1889 um M. 400 000, 1892 um M. 550 000, 1893 um M. 60 000, 1894 um M. 690 000, diese angeb. den Aktionären zu 130 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1895 um M. 600 000 (den Aktionären zu 210 %), lt. G.-V. v. 11./4. 1896 um M. 750 000 (den Aktionären zu 192 % angeb.), lt. G.-V. v. 12./5. 1896 um M. 2 100 000 zum Ankauf von 2100 Aktien des Rather Metallwerkes vorm. Ehrhardt & Heye. Die G.-V. v. 19./1. 1899 be- schloss zwecks Erweiter. u. Neuanlagen nochmals Erhöh. um M. 2 150 000, angeb. den Aktionären zu 165 %. Die G.-V. v. 30./3. 1901 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 9 200 000) zwecks Erwerb der Munitions- u. Waffenfabriken Sömmerda A.-G. vorm. von Dreyse, deren Aktionäre mit diesen Aktien im Verhältnis. 3: 4 abgefunden wurden. Zwecks Sanierung der Ges., Tilg. der Unterbilanz von M. 1 717 249 per 30./9. 1901 und der bis März 1902 auf M. 4 730 000 angewachsenen Bankschulden beschloss die G.-V. v. 3./3. 1902 Ausschreib. einer Zuzahl. von M. 300 per Aktie; bei der Zahlung wurden 6 % bis 30./9. 1902 vergütet). Die Aktionäre, welche diese Zuzahl. leisteten, erhielten für jede Aktie einen durch Indossament übertragbaren Gewinnanteilschein (Genussschein). Auf letztere wurden aus dem Reingewinn ohne Nachzahlungspflicht ab 1./10. 1902 jährl. vor jeder Div.-Zahlung an die Aktionäre bis M. 18 bezahlt. Der vierte Teil des alsdann verbleib. Reingewinns wurde zur Tilg. von Gewinnanteilscheinen durch Auslos. zu à M. 300 verwendet. Ausserdem konnte die G.-V. aus dem jährl. Reingewinn weitere Tilg. von Gewinnanteilscheinen durch Zahlung von je M. 300 beschliessen. Restl. Gewinnanteilscheine 1916 eingelöst. Die Aktien, auf welche zugezahlt ist, sind als Vorz.-Aktien abgestempelt. ÜUber die Beteil. derselben am Reingewinn siehe unten bei Gewinn-Verteil. Bei Auflös. der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien bezügl. der Rückzahl. des Nennbetrages Vorrang vor den St.-Aktien. Zugezahlt auf 8450 Aktien M. 2 535 500. Im ganzen flossen der Ges. durch die Beschlüsse der G.-V. v. 3./3. 1902 M. 4955910 zu (Zuzahl. auf Aktien abzügl. Zs. M. 2 482 577 u. Verkauf von M. 3 000 000 Oblig. zuzügl. Zs. M. 2 473 333). Der durch die Zuzahl. freigewordene Betrag wurde mit M. 2 482 576 zu Ab- schreib. u. Rückstell. verwandt. Da der Ges. zur Bewältig. der Bestell. grosse Ausgaben