1014 Metall-Industrie. 1897 wurde die Metallwarenfabrik Schauffler & Safft in Göppingen dazu erworben. Bei der 1899 durch Umwandlung gegründeten A.-G. für Fabrikation von versilb. u. vergold. Metall- waren, R. Plewkiewicz & Co. in Warschau, hat sich die Württemb. Metallwarenfabrik mit Rbl. 100 000 = ¼ des A.-K. beteiligt. Zweck: Erzeugung und Verkauf von Metallwaren aller Art, sowie Herstellung aller für den eigenen Geschäftsbetrieb erforderlichen Materialien. Zurzeit bestehen Filialfabriken in Berlin und in Göppingen, letztere unter der Firma „Württembergische Metallwarenfabrik, Zweigniederlassung Göppingen, vorm. Schauffler & Safft.“ Die Zentrale in Geislingen be- fasst sich mit der Herstellung versilberter und vergoldeter Metallwaren (Luxus- und Ge- brauchsgegenständen). Die ihr angegliederte Abteil. „Galvanoplastische Kunstanstalt“ stellt galvanoplastische Erzeugnisse (Bauornamente, Kapitäle, Denkmäler, Handelsbronzen etc.) her. Für den Antrieb der Masch. u. für Beleuchtungszwecke stehen 4 mit Dampfmasch. gekuppelte Dynamomasch. mit ca. 2100 PS. zur Verfügung. Ausserdem ist eine Wasserkraft mit ca. 240 PS. vorhanden. Behufs Erweiterung verschied. Betriebe wurden 1912/13 grössere Neubauten erstellt. Die Filialfabrik in Berlin befasst sich mit der Veredlung u. Fertigstellung der von der Zentrale gelieferten Rohwaren u. mit dem Vertrieb der fertigen Waren in Norddeutsch- land. Sie arbeitet in gemieteten Räumen. Die erforderliche elektr. Kraft für Betriebs- u. Beleuchtungszwecke wird von dritter Seite bezogen. Die Zweigniederlassung in Göppingen betreibt die Herstellung von Messing-, Kupfer- u. vernickelten Metallwaren (Haushaltungs- u. Luxusgegenständen); sie erhält die für ihren Betrieb u. für Beleuchtungszwecke not- wendige elektr. Kraft von dritter Seite geliefert. Als Reserve sind 2 eigene Dampf- und Dynamomasch. von zus. 350 PS. vorhanden. Die Göppinger Fabrikanlagen werden zurzeit durch umfangreiche Neubauten erheblich erweitert. An Grundstücken besitzt die Ges.: in Geislingen für den eigentlichen Fabrikbetrieb 100 000 am, für sonstige Zwecke u. als Bau- plätze 145 000 aqm, zus. 245 000 am, hiervon entfallen auf Fabrikgebäude 33 500 qm; in Göppingen für den Fabrikbetrieb 28 400 am, hiervon entfallen auf Fabrikgebäude 10 300 qm; Geschäftshäuser in Stuttgart, Berlin, Nürnberg u. Köln. Die Ges. unterhält in den grösseren Städten des Deutschen Reichs insgesamt 24 Verkaufsniederlagen zum Teil in eigenen, zum Teil in gemieteten Lokalitäten. Beschäftigt werden in Geislingen u. den Filialen 650 Be- amte u. 4600 Arbeiter. In Wien wurde die Firma A. Köhler & Co. mit Wirkung ab 1./1. 1907 in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Württemb. Metallwarenfabrik vorm. A. Köhler & Cie. G. m. b. H. umgewandelt. Beteil. bei R. Plewkiewicz A.-G. in Warschau. Grund- stücke, Gebäude u. Einricht. erforderten bis 1915 M. 19 674 078, abz. M. 11 478 604 Abschreib., somit Buchwert Ende 1915 M. 8 195 474. Die Produktion u. der Absatz der Ges. wurden durch den Krieg empfindlich betroffen. Teilweiser Ersatz wurde durch Militärliefer. geschafft. Kapital: M. 6 750 000 in 2000 Aktien à M. 500 (I. Em.), 500 Aktien à M. 1000 (II. Em. von 1887), 1000 Aktien à M. 1000 (III. Em. von 1890), 150 Aktien à M. 1000 (IV. Em.); letztere nach G.-V. v. 1./5. 1897, ausgegeben zu 200 %, 1325 Aktien à M. 1000 (V. Em.), begeben lt. G.-V. v. 5./5. 1903 zu pari, dieselben wurden den Aktionären 1.–15./6. 1903 in der Weise über- lassen, dass durch Verwend. von M. 1 325 000 des Gewinnvortrags die zu beziehenden Aktien als einbezahlt galten. VI. Em. M. 525 000 lt. G.-V. v. 3./5. 1905 in 525 Aktien à M. 1000, übernommen von der Württ. Vereinsbank in Stuttgart mit der Verpflichtung, 198 Stück den Besitzern von Aktien der „Orivit“ A.-G. für kunstgewerbliche Metallwarenfabrikation zur Verfügung zu stellen und die restl. 327 Aktien den Aktionären der Geislinger Ges. zu 325 % zum Bezug anzubieten (geschehen 9.–22./5. 1905). Von dem Ertrag der VI. Em. dienten danach M. 198 000 zum Erwerb von nom. M. 792 000 Aktien der Orivit-A.-G., der Rest zur Erwerterung des Geislinger Unternehmens. VII. Em. M. 2 250 000 lt. G.-V. vom 4./5. 1911 in 2250 Aktien à M. 1000, übernommen von der Württemb. Vereinsbank zu 200 % mit der Verpflichtung, dieselben den alten Aktionären zu 100 % zum Bezug anzubieten (geschehen v. 15.–29./5. 1911). Um dies zu ermöglichen, wurden der Vereinsbank seitens der Württemb. Metallwarenfabrik M. 1 125 000 aus den Reserven der Ges. überwiesen. Div.-ber. waren die neuen Aktien pro 1911 mit ¼ % von der Jahresdiv.; seit 1./1. 1912 sind die neuen Aktien vollberechtigt. Die Beteiligung bei der Orivit-Ges. in Cöln ergab für 1905–1915 keine Div., vielmehr wurde das A.-K. dieser Ges. 1908 von M. 800 000 auf M. 300 000 zus. gelegt. 1915 konnte Orivit die Unterbilanz tilgen u. einen Gewinnbetrag auf neue Rechnung vortragen. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. 1905, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Württ. Vereinsbank in Stuttgart u. durch Indossam. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1906 in längstens 20 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./11.; seit 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten, doch ist die Ges. nicht befugt, ihren derzeitig hypoth.- freien Grundbesitz in Geislingen u. Göppingen während der Dauer des Schuldverhältnisses zugunsten Dritter zu belasten. Noch in Umlauf Ende 1915: M. 892 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Kurs in Stuttgart Ende 1905–1914: 102.75, 102.50, –, 100, 99.50, 100.50, 100, 101, 98, – c%. Zugel. Okt. 1905. Hypothek: M. 2 192 428, davon M. 1 600 000 auf Berliner Grundstück zur I1. Stelle, zu 3¼ᷣ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: Jede Aktie I. Em. = 1 St.. jede Aktie II.–VII. Em. = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis 33 % des A.-K. (ist erfüllt), dann zunächst 5 % Div., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, 0 % Tant. an X.R.