44 Metall-Industrie. Verein. Flanschenfabriken u. Stanzwerke, A.-G. in Regis, Bezirk Leipzig; Zweigniederlassung in Hattingen a. Ruhr. Gegründet: 19./6. bezw. 12./10. 1901 unter der Firma Flanschenfabrik u. Stanzwerk, A.-G. vorm. Ernst Höfinghoff in Hattingen; eingetr. 17./10. 1901. Gründung s. Jahrg. 1913/14. Gemäss G.-V.-B. v. 21./6. 1902 wurde die Firma wie gegenwärtig geündert u. der Sitz nach Düsseldorf verlegt; dann lt. G.-V. v. 11./5. 1903 der Sitz nach Regis verlegt. Zweck: Betrieb von Flanschenfabriken u. Stanzwerken, insbes. Fortbetrieb der jetzigen werke in Regis u. Hattingen. Die Ges. fabriziert Flanschen u. sonst. Rohrverbindungs- stücke, Stanz- u. Pressteile aller Art für Maschinenfabriken, Schiffswerften, Automobil- fabriken etc., ferner Artikel für Eisenbahnbedarf. Die Hauptfabrikation ist 1901 von Essen nach der neuen Fabrik in Hattingen verlegt. 1902 wurden die Flanschenfabriken von A. Halbfass in Regis i. S. u. Werl i. W. u. A. Linde & Co. in Duisburg hinzuerworben. Das Werk in Werl wurde 1906 verkauft. Die Grundstücke der Ges. in Regis, Hattingen u. Duisburg-Wanheimerort umfassen zus. einen Flächeninhalt von 33 963,5 qm, wovon 11 565 qm zu Fabrikzwecken bebaut sind. Ausser diesen Fabrikgebäuden befindet sich in Regis ein Verwaltungsgebäude mit der Wohnung des Dir. sowie mehrere Wohnhäuser. Auf dem Hattinger Grundstück ist ausser dem Fabrikgebäude ein Wohnhaus für den Dir. vorhanden. Das Werk in Duisburg-Wanheimerort wurde, um die Fabrikation zu konzentrieren u. zur Ersparung von Unk., anfangs 1912 ausser Betrieb gesetzt. Das Grundstück nebst Gebäude daselbst soll verkauft werden. Die Zugänge auf Anlage-Kti in sämtl. Fabriken betrugen 1907–1915 M. 208 221, 128 874, 161 285. 117 764, 62 015, 60 848, 313 405 (1913 inkl. Erwerb der benachbarten Märkischen Stahlwerke in Hattingen), 392 103, 144775. Anschaffungswert der gesamten Anlagen 1902–1915 M. 3 126 389 bei M. 1 764 971 Abschreib., somit Buchwert Ende 1915 M. 1 361 417. Umsätze 1909 –1911: M. 1 342 790, 1578 011, 1 817 814; später nicht veröffentlicht, aber 1915 bedeutend gestiegen. Die Ges. gehört mit einem Teil ihrer Er- zeugnisse dem Deutschen Flanschen-Verband G. m. b. H. in Leipzig an. Der Krieg legte das Geschäft zunächst fast völlig lahm, später gelang es ab Nov. 1914 grössere Aufträge in Kriegsmaterial zu erhalten; auch 1915 war die Ges. reichl, mit Aufträgen versehen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Die alten Aktien waren bis 30./11. 1902 einzureichen, um mit der neuen Firma versehen zu werden. Urspr. M. 575 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabriken in Regis, Werl u. Duisburg-W. lt. G.-V. v. 21./6. 1902 um M. 725 000 (auf M. 1 300 000), überlassen den Verkäufern der Anlagen in Regis u. Duisburg zu pari. Die G.-V. v. 11./5. 1903 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 131 000, indem 131 Aktien der Ges. freiwillig franko Valuta/ zur Verf. gestellt wurden; hierdurch wurde die Unterbilanz von Ende 1902 M. 87 650 getilgt und ein R.-F. gebildet. Die G.-V. v. 10./10. bezw. 28./11. 1905 beschlossen das A.-K. um M. 231 000 zu erhöhen. Diese Aktien wurden den Aktionären v. 10.–30./1. 1906 zu 106 % angeboten; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 25./10. 1906 um M. 100 000, übernommen von der Commerz- u. Disconto-Bank in Berlin zu 117.50 %. Zur Stärk. der Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 7./12. 1912 weitere Erhöh. um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen vom Chemnitzer Bankverein zu 117 % unter Trag. sämtl. Em-Kosten; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1915 um M. 200 000 (auf M. 2 000 000) in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, übernommen von dem Chemnitzer Bankver. unter Trag. der Hälfte der Emiss.-Kosten, angeboten den alten Aktionären zu 950 %. Hypoth.-Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen 1906 zur Ablös. sämtl. Hypoth. Tilgung innerhalb 27 Jahren ab 1910 durch Verlos. oder freihänd. Rückkauf. Noch in Umlauf Ende 1915 M. 226 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im f. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., hierauf 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 264 799, Gebäude: a) Fabriken 521 437, b) Wohnhäuser 119 939, Masch. u. Transmiss.-Anlagen 395 795, Werkzeuge 59 444, Geleise-Anlagen 1, Kraftfahrzeuge, Pferde u. Wagen 1, Div. Anlage 1, Fabrikations-(Vorräte) 930 118, Kassa 4758, Wechsel 3636, Debit. 635 815, Bankguth. 260 288, Guth. bei Postscheck- ämtern 10 130, vorausbez. Talonsteuer Res. 6479, Guth. an Kredit. 2522, Konto alter u. neuer Rechnung 6912, Hinterleg.-Kto 1740, Aval 7663, Beteilig. 7250. Kriegsanleihen 231 209, Versicher. 111. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 226 000, do. Zs.-Kto 3082, R.-F. 300 000 (Rückl. 39 371), Kredit. 335 165, div. Rückstell.: Berufsgenossenschaft 6500, Zs. d. A1b). Unterstütz.-F. 1250, Löhne 22 106, Einzahl. auf III. Kriegsanleihe 49 500, Diverse 17 855 Rückvergüt. an Debit. 968, Avale 7663, Arb.-Unterstütz.-F. 25000, Accepte 33 893, Konto-: Korrent-Res. 12 000, Div. 200 000, Tant. an Vorst. u. A.-R. 76 422, Tant. u. Grat. 15 000, Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 137 539. Sa. M. 3 469 947. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 232 621, Zs. 21 141, Provis. 99 425, Abschreib. a. Aussenstände 630, Kriegsunterstützungen 38 905, Kursverluste 5855, Abschreib. 308 084, Gewinn 468 333. – Kredit: Vortrag 6850, Betriebs-Uberschuss 1 165 522, Eingänge auf abgeschrieb. Forderungen 639, Ertrag aus Häusern u. Grundstücken 1985. Sa, M. 1 174 997. Kurs Ende 1912–1914: 132, 111, 108* %. Einführ. an der Berliner Börse erfolgte 25,6. %12 %% Dividenden 1901–1915: 0, 0, 0, 6, 9, 12, 12, 5, 4, 4, 7, 9, 7, 0, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)