1054 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Bernburger Maschinenfabrik, Act.-Ges. in Alfeld a. L. Fabriken in Alfeld u. Delligsen. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 27./12. 1899. Sitz der Ges. bis 9./7. 1915 in Bernburg. Zweck: Herstellung von Maschinen jeder Art. Die Grundstücke der Ges. sind in Bern- burg vor dem Nienburger Tor belegen, Gesamtflächeninhalt 2,7581 ha. Haupterzeugnisse: 1. Allg. Maschinenbau: Fördermasch. für Dampf- u. elektr. Antrieb, Kalitrocknungen, Kartoffeltrocknungen, Chlorcaliumfabriken, Lösehauseinrichtungen, Sulfatstationen etc., automatische Fass- u. Sackpackmasch; 2. Hartzerkleinerung u. Aufbereitung: Komplette Brikettfabriken für Braunkohle u. Torf, Brikettpressen für Holzspäne, Futterstoffe etc., Pressformteile; 3. Papiermaschinenbau: Komplette Papier- u. Pappenfabriken, Holländer, Knotenfänger, Trockenzylinder; 4. Giesserei: Gussteile, Hartguss u. Hartgusswalzen, Rost- stäbe; 5. Dampfkesselbau: Apparate für die chem. Industrie, leichte u. schwere Blecharbeiten jeder Art; 6. Herd- u. Ofenfabriken: Transportable schmiedeeiserne Kochherde, emailliert u. lackiert, Kachelherdgarnituren u. Unteröfen, Gaskocher, irische Dauerbrandöfen, gusseiserne emaillierte Waschkessel. Arb. ca. 1200. Zugänge auf Anlage-Kti 1913–1915: M237339, 173 328, 470 428% „ Die a. o. G.-V. v. 20./2. 1908 beschloss den Erwerb der Braunschweig.-Hannov. Maschinen- fabriken A.-G. zu Delligsen, Alfeld u. Bornum (s b. Kap.). Die Gründe zur Erwerb. dieser Etabliss., lagen darin, dass die Bernburger Werkstätten nicht mehr den Anforder. der modernen Technik genügten; eine Rekonstruktion derselben war wegen der örtlichen Verhältnisse nicht möglich, auch fehlte Bahnanschluss. Die Vereinigung der Bernburger Betriebe mit der Braunschweig-Hannoverschen Maschinenfabrik Akt.-Ges. hat 1908/10 weitere Fortschritte ge- macht. Die rationelle Ausgestaltung der Maschinenfabrik u. der Giesserei, die erhöhte Leistungsfähigkeit aller Werkstätten auf den neuerworbenen Fabriken sind durchgeführt worden. Die Zentralisation, d. h. die Verlegung der Masch.-Fabrik von Bernburg nach Alfeld-Delligsen fand 1909 statt. Das Grundstück der Bernburger Fabrik soll verkauft werden; ein grosser Teil ist bereits veräussert. Über die Abschlüsse der Geschäftsj. 1909–1912 siehe dieses Handb. 1914/15 u. früher. Der Abschluss für 1913 ergab einschliesslich des Vortrages von M. 62 812 einen Reingewinn von M. 93 540, welcher zu Abschreib. u. Rückstell. verwendet wurde. Eine Div. kam so- nach wieder nicht zur Verteilung. 1913 wurde die Wilhelmshütte in Bornum verpachtet u. der Betrieb in Bernburg ganz geschlossen, nachdem bis dahin sämtliche Betriebe in Alfeld u. Delligsen vereinigt worden waren. 1914: Nach Absetzung des Zinserfordernisses von M. 118 657 verblieb einschl. des Vortrags aus dem Vorjahre von M. 6340 ein Überschuss/von M. 234 902. Es wurden M. 112 120 zu Abschreib. auf Anlagen, M. 116 436 zu Abschreib. auf Debit. verwendet u. der Rest von M. 6340 vorgetragen. Nach Kriegsausbruch 1914 lagen die Betriebe vorerst 6 Wochen, zum Teil darüber, still; dann gelang es der Ges., grosse Staatsaufträge zu erhalten, welche die Ges. bis ins Jahr 1916 hinein beschäftigen. Zur Erledigung dieser Aufträge wurden Neuanlagen geschaffen. Kapital: M. 2 400 000 in 264 St.-Aktien u. 2136 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 900 000. Die G.-V. v. 26./3. 1903 beschloss Erhöh, um M. 150 000, begeben 1904 an ein Konsort. zu 102 %. Die a. o. G.-V. v. 20./2. 1908 beschloss die Erwerb. der Aktien der Braunschweig.-Hannov. Maschinen- fabriken zu Delligsen u. die Erhöh. des A.-K. um M. 1 350 000. Für die M. 1 000 000 betragenden Aktien der Braunschweig.-Hannov. Maschinenfabriken erhielten die Besitzer derselben M. 400 000, und zwar M. 275 000 in Bernburger Aktien zum Kurse von 135 % u. M. 28 750 in bar. Die Besitzer der Aktien der Braunschweig.-Hannov. Maschinenfabriken erhielten ferner gegen Einbringung und Abtretung einer ihnen in Höhe von M. 1 150 250 zustehenden Forderung M. 1 075 000 Bernburger Aktien zum Kurse von 107 %. Die Begebung der Aktien erfolgte mit der Verpflichtung für die Übernehmer, den Aktionären der Ges. davon den Betrag von M. 525 000 zum Kurse von 108 % anzubieten; geschehen am 16.–30./6. 1908. Die Ausführung der hereingenommenen umfangreichen Staatsaufträge machten die Bereit- stellung grösserer Mittel erforderlich; die G.-V. v. 9./7. 1915 beschloss deshalb die Zus.-Legung des A.-K. 2:1, sowie eine Zuzahlung von 50 % auf den Nennwert des A.-K. u. die Umwandlung der Aktien, auf welche die Zuzahlung erfolgte, in 6 % Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1915, mit Nachzahl.-Anspruch. Im Falle einer Liquid. werden die Vorz.-Aktien zuerst mit 110 % befriedigt. Das A.-K. wurde um M. 201 000 herabgesetzt u. um den gleichen Betrag Vorzugs-Aktien zu pari ausgegeben. Der entstandene Buchgewinn wurde bestimmungsgemäss zu Abschreib. auf die Ende 1914 vorhandenen Bilanzwerte u. zur Bildung von Rückstell. u. Stärkung der R.-F. benutzt. Anleihe Bernburg: M. 450 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlb. zu 103 %, 250 Stücke (Nr. 1–250) à M. 1000 u. 400 (Nr. 251–650) à M. 500. 8. 2 H. u 1/7. Tug ab 1901 durch jährl. Ausl. von 1½ % zuzügl. ersparter Zs. im Juni (zuerst 1900) auf 2./1.; ab 1./1. 1905 verstärkte oder gänzl. Tilg. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypoth. von M. 460 000 auf den ca. 27 581 qm grossen Grundstücken zu gunsten des Bank hauses Gebr. Arnhold, Dresden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke die gesetzl. Frist. Zahlst. wie bei Div. exkl. Gotha. Kurs Ende 1900–1914: 100, –, 102, 101.25, 101, 102. 102, . 99, „. Aufgel. dureh die Zahlst. 4./4. 1900 zu 100 %. Notiert in Dresdan u. Halle a. S.