1080 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Dürkoppwerke Akt.-Ges. in Bielefeld mit Filialen in Berlin, Chemnitz, Brüssel, Graz, Wien. (Firma bis 30./1. 1913: Bielefelder Maschinenfabrik vormals Dürkopp & Co. in Bielefeld.) Gegründet: 16./3. 1889 durch Übernahme der Fabrik Dürkopp & Co. für M. 2 250 000. Zweck: Fabrikat. von Nähmasch. u. Spez.-Nähmaschinen, Fahrrädern, Fahrradteilen, Milch- u. Öl-Schleudern u. Kraftwagen (Luxus- u. Lastwagen). Die Fabrikationsanlagen verteilen sich auf mehrere Betriebe in massiven Gebäuden. Der gesamte Maschinen- Park beträgt ca. 3800 Stück. Die Hauptwerke befinden sich auf einem im Eigentum der Ges. befindlichen, inmitten der Stadt Bielefeld am Schillerplatz gelegenen Grundstück von 63 000 am Grösse, wovon ca. 32 000 qm überbaut sind. Sie umfassen namentl. die Schlosserei, Dreherei, Fraiserei, Lackiererei, Vernickelungsanstalt, Kugel- u. Rollenlager-Fabrikation, Tischlerei, Karosserie-Fabrik, Kühleranstalt, Motoren- u. Getriebebau, Motorwagen-Montage- Hallen u. Reparaturanstalt. Zum Antrieb der Masch. sind ca. 3400 PS. erforderlich. Hier- von werden 2400 PS. von einem Turbodynamo u. die übrigen 1000 PS. von einer Heiss- dampfmaschine erzeugt. Auf einem gleichfalls eigenen, ungefähr 1¼ km entfernten 27000 qm grossen, an der Jöllenbeckerstr. gelegenen Grundstück, wovon ca. 15000 am überbaut sind, befindet sich die Eisengiesserei mit einer tägl. Leistungsfähigkeit von 20 000 kg. Die- selbe ist für Masch.-Formerei eingerichtet, u. zwar werden die grossen Formmasch. hydraulisch betrieben. Als Antriebskraft sind 500 PsS. erforderlich, die von zwei getrennten Kolben- dampfmasch. geliefert werden. Die Giesserei arbeitet hauptsächlich für den eigenen Bedarf, ausserdem in nicht unerheblichem Umfang für fremde Rechnung, wobei besonders Guss für Werkzeug- u. Holzbearbeitungsmasch. sowie Grauguss in Frage kommt. Ferner liegt auf diesem Grundstück das Hammerwerk mit Fall-, Luftdruck- u. Feder-Hämmern sowie ein Press-, Zieh- u. Stanzwerk, eine autogene Schweissanstalt u. die Zentrifugen-Bauanstalt. In dem Bielefeld benachbarten Brake besitzt die Ges. sodann ein direkt am Bahnhof der Köln- Mindener Eisenbahn gelegenes zus.hängendes Grundstück von ca. 185 000 qm Grösse, das, abgesehen von einigen kleinen Wohnhäusern unbebaut ist. Dieser Besitz ist vermietet u. Steht für eine spätere Vergrösserung der Betriebsanlagen zur Verfügung. Das Oryx- Werk befindet sich auf einem bis 1./1. 1921 gemieteten Grundstück in Berlin-Reinicken- dorf-Ost. Es dient ausschliessl. der Fabrikation von Motorwagen. Endlich besitzt die Ges. noch in Oberhausen ein Grundstück in Grösse von ca. 2060 am, wovon bebaut sind. Dasselbe soll bei passender Gelegenheit abgestossen werden. Die Räume sind vermietet. Zugänge auf Anlage-Konten 1914/15 M. 280 321. Die Aktien der Ver. Styria-Fahrrad- u. Dürkoppwerken A.-G. in Graz (A.-K. K 1 500 000) sind gänzlich im Besitz von Dürkopp, daselbst mit M. 1 025 000 zu Buch stehend (letzte Div. 10 %). Beschäftigt werden in allen Betrieben ca. 5500 Angestellte u. Arbeiter. Anfang 1911 ging die Berliner Motorwagen- Fabrik G. m. b. H. in Berlin-Reinickendorf für M. 850 000 in den Besitz der Dürkopp-Ges. über u. wird als eine Fil. derselben unter der Firma Oryx Motoren-Werke Berlin, Zweigniederlass. der Dürkoppwerke A.-G. weitergeführt (siehe oben). Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktieh à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000, Erhöh. 1896 um M. 750 000, übernemmen von einem Konsort., u. zwar 161 Aktien zu 250 %, 589 zu 260 %, angeboten 161 Stück den Inhabern der Styria-Werke zu 250 % u. 589 Stück den alten Aktionären zu 270 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. „. 30./1. 1913 um M. 1 500 000 (auf M. 4 500 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. für 1912/13 zur Hälfte, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 250 %, angeboten im Febr. 1913 den alten Aktionären 271 zu 270 %. Agio mit M. 2 250 000 in R.-F. Hypotheken: M. 246 500. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1897 Kalenderj.). Das Geschäftsj. 1898 umfasste die Zeit vom 1./1.–30./9., also nur 9 Monate. 3 Gen.-Vers.: Febr.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., Vertragsm. Tant. an Dir., bis 4 % Div., vom übrigen Betrag an A.-R. eine Tant. von 2) 7½ %, wenn die G.-V. keine ausserord. Abschreib. oder Rückl. beschliesst. b) andernfalls 12½ %, jedoch nicht mehr als nach der Berechnung sub a, verbleib. Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Grundstücke 1 400 000, Gebäude 800 000, Masch. 800 000, Werkzeuge 1, Inventar 1, Dampf-, Gas-, Wasser-Rohrleit. 1, elektr. Beleucht. u. Telephon 1. Pferde u. Wagen 1, Beteil., Effekten u. hyp. Darlehen 2 250 684, Warenvorräte 2 991 034, Versich. 27 000, Kassa 105 541, Wechsel 175 383, Debit. 4 982 402. Bankguth. 1 125 639. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 3 586 551, Spez.-R.-F. 1.263 448, Kredit. 1 354 085, Hypoth. 246 500, Delkr.-Kto 500 000, Unterst.- u. Pens.-F. f. Beamte u. Arb. 500 000 (Rückl. 194 716), Rückstell. für Neuaufwendungen 250 000 (Rückl. 200 000), unerhob. Div. 8800, Interims-Kto 64 778, Div. 1 125 000, Tant. an A.-R. 116 281, Kriegsgewinnsteuerres. 1 000 000, Vortrag 142 245,. Sa. M. 14 657 690 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 701 406, Delkr.-Kto 488 510, Abschreib. 623 505, Gewinn 2 778 243. – Kredit: Vortrag 47 828, Waren- u. Fabrikat.-Kto inkl. sämtl. Fil. 4 543 838. Sa. M. 4 591 666. Kurs Ende 1891–1914: In Berlin: 135.10, 145.25, 152.75, 194.50, 276.90, 365, 363.10, 329.80, 772.50, 205.75, 179, 247, 302, 440.25, 447, 383.10. 314.90, 283.50, 363, 419.25, 471, 480, 333.25, 254* %. Ingef. 10./5. 1889 zu 140 % — In Frankf. a. M. 134, 146, 152.50, 194.25, 278, 365, 358,