*― 36 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Zweck: Herstell. u. Vertrieb v. Masch. u. Apparaten aller Art sowie Betrieb von Kessel- schmieden, von Giessereien. Spezialität: Olpressen, OÖlextraktionsanlagen, Raffinerien, Gummi- fabrikseinricht. Das Gesamtwerk umfasst folg. selbständige Abteil.: a) Masch.-Fabrik, b) Kessel- schmiede u. Apparate-Bauanstalt, c) Eisengiesserei, d) Bronzegiesserei. Die Fabrikat. der Abteil. a), Masch.-Fabrik, besteht im wesentl. in der Herstellung von hydraul. Anlagen, speziell für die Öl- u. Gummifabrikation. Zu dieser Abteil. gehören auch die Anlagen der Russisch- Deutschen Maschinenbau-Ges. Koeber & Co. zu Taganrog am Asow'schen Meer. Sie um fassen eine mechan. Werkstätte sowie den Montage- u. Schmiedebetrieb. Fabriziert werden hier hauptsächlich schwere Masch. Die Produktion der Abteil. b), Kesselschmiede u. Apparate-Bauanstalt, steht in unmittelb. Zus. hange mit derjenigen der Masch.-Fabrik. Sie betrifft Apparate zur Ölgewinnung auf chem. Wege (Extraktionsverfahren), Apparate zur Veredelung des Oles (Raffinationsverfahren, Kokosbutterfabrikation), Firniskochereien u. dergl. Die Abteil. c), Eisengiesserei, befasst sich ausschl. mit der Produktion von Qualitäts- Guss. Die Abteil. d), Bronzegiesserei, umfasst 2 Flammöfen, 9 Tiegelöfen u. eine moderne Putzerei, die durch Pressluft angetrieben wird. Ortlich verteilen sich die Fabrikations- anlagen auf 3 von einander getrennt liegende Grundstücke. Das Hauptwerk. die ehemaligen G. & R. Koebers Eisen- u. Bronzewerke, liegt in Harburg, auf einem von der Eisenbahn u. dem Seevekanal umgrenzten Grundstücke von 20 629 qm Grösse; davon sind ca. 15 000 qm bebaut. – Die Anlagen der früheren Masch.-Fabrik H. Eddelbüttel befinden sich ebenfalls in Harburg, auf einem am Umweg, etwa 0,2 km von dem erst- genannten Hauptareal entfernt, gelegenen Grundstück, von 1683 qm Grösse, das vollständig überbaut ist. –— Das Grundstück in Taganrog, auf dem die Anlagen der russisch. Abteil. errichtet sind, ist eine Dessätine = ca. 11 000 qm gross, wovon ca: 2520 qm mit durchweg massiven Gebäuden bebaut sind. –— Ausserdem hat die Ges. noch 11 100 qm Grundbesitz im Radeland bei Harburg, ca. 2,8 km von dem an erster Stelle erwähnten Hauptareal entfernt liegend. Dieser Grundbesitz ist bisher für die Werksanlagen der Ges. nicht benutzt worden. Das Hauptwerk ist mit eigenem Eisenbahn-Anschluss versehen, ebenso das Taganroger Werk. Zugänge auf Anlage-Kti 1910–1915: M. 218 401, 154 260, 101 992, 68 088, 26 643, 31 064. Umsatz 1910–1913: M. 5 207 151, 6 255 270, 5 667 557, 6 106 686; später nicht veröffentlicht. Ca. 850 Arb. . Der Kriegsausbruch ist auf die Werke nicht ohne Einfluss geblieben, doch gingen nam- hafte Bestellungen für Heereslieferungen ein, die namentlich der Giesserei 1914 u. 1915 gute Beschäftigung boten. Auch für 1916 ist ein günstiges Resultat zu erwarten. Über das russische Werk ist die Ges. seit Kriegsbeginn ohne Nachricht. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V-B. event. zu Sonderrücklagen. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 266 100, Gebäude 477 400, Masch. 216 000, Werkzeuge, Geräte u. Utensilien 1, Zeichnungen u. Modelle 1, Formen u. Giesserei-Inventar 1, Fuhrwerk 1, Bureau Inventar 1, Kassa 4802, Wechsel 510 336, Effekten 1 165 000, Bankguth. 204 510, Debit. 1 480 417, Warenvorräte, Halb- u. Fertigfabrikate 1 573 429. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 350 000, Delkr.-Kto 100 000, unerhob. Div. 420, Kredit. 929 834, Div. 420000, Tant. u. Grat. 115 297, Vortrag 482 449. Sa. M. 5 898 001. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 167 532, Reingewinn 1 017 747. – Kredit: Vortrag 372 913, Betriebsüberschuss 812 365. Sa. M. 1 185 279. Kurs Ende 1912–1914: 156.50, 146, 159* % Die Aktien wurden am 19./10. 1912 zu 156 % an der Berliner Börse eingeführt. Diaividenden 1910–1915: 9, 10, 11, 15, 6, 12 %. Direktion: Heinr. Eddelbüttel, Carl Kimmel. Prokuristen: Ad. Wiesch, Eugen Fiehn. Aufsichtsrat: (Höchstens 5) Vors. Komm.-Rat Wilh. Weber, Stellv. Komm.-Rat Friedrich Thörl, Harburg; Komm.-Rat Paul Klaproth, Hannover; Justizrat Rich. Palm, Harburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Hamburg: Deutsche Bank: Hannover u. Harburg: Hannov. Bank. Eisenwerk L. Meyer jun. & Co. Akt.-Ges. zu Harzgerode. Gegründet: 13./10. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897; eingetr. 14./10. 1897 in Ballenstedt. Übernahmepreis des Fabriketablissements der Firma L. Meyer jun. & Co. M. 825 000. Zweck: Erwerb u. Fortführung der früher von der Firma L. Meyer jun. & Co. be- triebenen Fabrik zur Herstell. von Gusswaren aus Eisen u. anderen Metallen. Der Grund- besitz der Ges. umfasst das Fabrikgrundstück in Grösse von 2,25 ha, welches von der Gern- rode-Harzgeroder Eisenbahn durchschnitten wird, ferner 8 Beamten- Wohnhäuser mit Gärten u. Baustellenterrain in Grösse von 1,8454 ha. Von dem mit einem 170 m langen Anschlussgeleis versehenen Fabrikgrundstück sind 10 815 qm bebaut. Das Werk umfasst Formerei mit 2 Kupolöfen u. 2 Trockenöfen, Gussputzerei mit Sandstrahlgebläse, Schlosserei, Dreherei, Feinschleiferei, Galvanisierwerk, Lackiererei mit 4 Lackieröfen, Kistenmacherei u. Emallierwerk, welches 1907 in Betrieb gekommen ist. Die Kupolöfen sind jeder für eine stündliche Schmelzleistung von ca. 5000 kg gebaut. Im Jahre 1915 ist eine Stahlgiesserei (Kleinbessemerei) neu errichtet. Die Gesellschaft fabriziert in der Hauptsache Be-