„ ――――――§――― 1162 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Elsässische Maschinenbau-Aktiengesellschaft in Mülhausen i. Els. mit Zweigniederlassung in Grafenstaden. Infolge des Krieges ist die Ges. auf Grund der Bekanntmach. des Reichskanzlers vom 26. Nov. 1914 im Nov. 1914 unter staatl. Aufsicht u. dann im Mai 1915 unter Zwangsver- waltung gestellt worden. Zwangsverwalter: Rechtsanwalt Justizrat Dr. Hochgesand, Mül- hausen u. Prof. Hans Bonte, Karlsruhe. Gegründet: 1./6. 1872. Zweck: Betrieb von Masch.-Bauanstalten u. mechan. Werkstätten. Spez.: Dampfmasch. u. Dampfturbinen in allen Grössen, Grosswasserraum- u. Wasserröhrenkessel verschiedener Systeme, Hochleistungs-Garbekessel; Grossgasmasch., Einrichtung kompletter Kraftstationen für Dampf., Gasbetrieb; komplette Einricht. für Textilfabriken, Baumwolle, Wolle, Seide, Spinnerei-, Weberei-, Textilveredelungs-Masch., Rotations-Tiefdruckmasch. D. E. P. für Illustra- tionsdruck nach dem patentierten Verfahren von Dr. Mertens. Anfang 1914 ca. 7000 Arb. Die a. o. G.-V. v. 17 /1. 1913 beschloss, die Zweigniederlass. in Belfort einer neu gegründeten französ. Ges. in Belfort (A.-K. frs. 20 000 000) zu überlassen, von deren Aktien frs. 15 000 000 der Mülhauser Ges. überlassen wurden (Div. 1912/13: 7½ %). Nach dem Bericht der Zwangsverwalt. haben die Folgen des Krieges sich in dem Geschäftsj. 1914/15 auf das im engeren Operationsgebiet gelegene Werk Mülhausen so stark geltend gemacht, dass es mit einem Verlust abschloss, der auch durch den Gewinn des Werkes Grafenstaden nicht ausgeglichen werden konnte. Die Ges. hat vorläufig davon abgesehen, Abschreib. auf die feindl. Schuldner vorzunehmen. Das ungünstige Ergebnis des Mülhauser Werkes ist besonders darauf zurückzuführen, dass im Anfang des Geschäftsj. nicht genügend inländ. Aufträge vorlagen, so dass bis zum August 1915 mit verkürzter Zeit gearbeitet werden musste. Von da ab konnte infolge inländ. u. ausführbarer ausländ. Aufträge mit wieder normaler Arbeitszeit u. vom Sept. 1915 ab mit tägl. Überstunden gearbeitet werden. Nach M. 624 395 Abschreib. (davon M. 251 195 auf Wertp.) ergab sich für 1914/15 ein Fehlbetrag von M. 269 839, der vorgetragen wurde. Kapital: M. 10 800 000 (frs. 13 500 000) in 4500 Nam.-Aktien (Nr. 1–4500) à M. 2400 (frs. 3000). Urspr. M. 12 000 000 (frs. 15 000 000) in 3000 Aktien à M. 4000 (frs. 5000), herabgesetzt. 1875 um M. 2 400 000 (frs. 3 000 000) durch Rückzahl. von M. 800 (frs. 1000), auf jede Aktie. Erhöht 1901 um M. 4 800 000 (frs. 6 000 000) in 1500 Aktien à M. 3200 (frs. 4000) zu 150 %. Die a. o. G.-V. v. 17./1. 1913 beschloss anlässl. der Abzweig. der Filiale Belfort die Herabsetz. des A.-K. um M. 3 600 000, also von M. 14 400 000 auf M. 10 800 000, indem auf jede Aktie von M. 3200 je M. 800 zur Rückzahl. kamen, so dass der Nominalwert jeder Aktie nur noch M. 2400 beträgt. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Oblig. von 1899, Stücke à M. 1000. Zs. 30./4. u. 31./10. Eine hypoth. Eintragung erhielt die Anleihe nicht. Nachdem bereits im J. 1905 M. 1 400 000 zurückgezahlt worden waren, war am 30./4. 1915 die restl. Oblig.-Schuld von M. 2 600 000 fällig. Ein Teil ist zurückbezahlt, ein Teil hat infolge des Zahlungsverbotes nicht eingelöst werden dürfen u. ein Teil ist auf Wunsch der Besitzer in eine Buchschuld umgewandelt. Noch in Umlauf am 31./3. 1914 M. 2 600 000. Aufgelegt im Mai 1899 zu 100.50 %. Kurs in Strassburg ult. 1911–1914: 98, 97, 93, 93* % 3 Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (früher bis 1899: 1./5.–30./4., dann von 1899–1913 vom 174 31/3.) Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.; Grenze 30 St. für eig. Rechnung u. 30 als Bevollmächtigter. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 25 %, ist erfüllt) oder 5 % z. Disp.-F., vertragsmäss. Gewinnanteile an Personal, event. besond. Abschreib. u. Rückl., Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Ubrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Grundstücke 1 607 530, Gebäude u. Masch. 21 214 120, Vorräte an Material. u. Fabrikate 11 740 033, Kassa, Wechsel u. Effekten 10 009 036, Bank- guth. 417 206, Debit. 10 684 463, Verlust 269 839. – Passiva: A.-K. 10 800 000, R.-F. 4 380 000, Disp.-F. 2 820 000, Abschreib. 17 225 857, Res. für 1915/16 1 970 885, Kriegsres. aus 1913/14 200 000, Arb.-Unterst.-F. 2 110 765, Sparkasse 1 125 442, in Buchschuld verwandelte u. wegen Zahlungsverbot nicht eingelöste Oblig. 1 437 000, unerhob. Div. u. Oblig.-Zs. 400 192, Kredit. 13 472 086. Sa. M. 55 942 229. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kriegsunterstütz. an Beamten- u. Arb.-Familien 556 204, Abschreib. auf Wertp. 251 195, do. auf Gebäude u. Masch. 373 200. – Kredit: Betriebs- überschuss 910 760, Verlust 269 839. Sa. M. 1 180 599. Dividenden: 1887/88–1911/12: 3, 4, 7, 8, 7, 8. 8, 7, 8, 8, 9, 10, 7, 6, 6, 7, 7, 6, 7, 8, 8, 10, 10, 10, 10 %; 1912/13 (18 Mon.): 15 %; 1913/14: 5 %; 1914/15: 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Kurs: Ende 1901–1906: 112.50, –, 135, –, 140, – %; 1907–1913: M. –, 5826, 5340, 7120, 7400, 7025, 4800 pro Stück. Strassburger Bank-Notiz. (In Basel Ende 1906–1914: frs. 5900, 5800, 5838, 6700, 7100, 7380, 7000, 4800, 4850* pro Stück.) Direktion: Fritz Lamey. Prokuristen: Kaufm. Alfons Wiernsberger, Kaufm. Heinr. Dubs, Ing. Ed. Brauer, Ing. Phil. Reuter. Aufsichtsrat: (Mind. 7) Vors. R. A. Koechlin, Geh. Komm.-Rat Theodor Schlumberger. Zahlstellen: Mülhausen: Ges.-Kasse, Bank von Elsass u. Lothr., Bank von Mülhausen, Mülhauser Diskonto-Bank; Basel: Basler Handelsbank.