1182 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Zs. 356 546, Abschreib. 115 256, Tant. an Vorst. u. Angestellte 17 446, R.-F. 2957, Gewinn 27 570. – Kredit: Vortrag 21 374, Ertrag des Betriebs 498 403. Sa. M. 519 777. Dividenden 1890–1913: 6, 7, 6, 7, 33, 7, 6, 5, 8, 8, 8, 7½, 4, 1, 2, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: G. Gillmann, A. Heim, Emil Bosch. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat J. Schaller, Stellv. Bank-Dir. Eugen Meyer, Strass- burg; Ferd. de Langenhagen, Lunéville; Bank-Dir. F. Paschoud, Strassburg; Bierbrauer Th. Betting, Maxeville. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Strassburg i. Els.: Bank von Elsass u. Lothringen und deren Fil. in Metz, Mülhausen i. Els., Colmar i. Els., Nancy, Markirch, Commercy. Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart-Untertürkheim mit Zweigniederlassung in Berlin-Marienfelde. Gegründet: 28./11. 1890 in Cannstatt; Sitz seit 1904 in Stuttgart-Untertürkheim. Zweck: Ausbeutung u. Verwert. der von Ingenieur G. Daimler gemachten Petroleum- u. Gas-Motor-Erfindungen. Zu diesem Behufe ist die Ges. insbes. berechtigt zur Fabrikation u. zum Handel mit solchen Motoren sowie den durch dieselben betrieb. Masch. u. Gegen- ständen, ferner zur Fabrikat. u. zum Handel mit allen Gegenständen, welche in irgendeiner Beziehung zu dem Hauptgegenstande des Unternehmens stehen. Die Zentrale Untertürkheim befasst sich mit der Fabrikat. von Personen-Kraftfahrzeugen, Luftschiff- u. Fliegermotoren (Marke Mercedes) usw. Sie besitzt als vorbereitende Werkstätten: Modellschreinerei, Aluminium- u. Gelbgiesserei, Gesenkschlosserei, Schmiede, Rahmenpresserei; als bearbeitende Werkstätten: Dreherei, Automatenabteil., Fräserei, Flaschnerei u. Kupferschmiede, Motoren- u. Wagenschlosserei, Wagenmontierung; ausserdem eine Karosseriebauabteil. u. Reparatur- werkstätte, ferner eine Gasanstalt für Betriebszwecke. Zur Zeit sind beschäftigt in den Untertürkheimer Werken: 300 Beamte, ca. 4700 Arb. Unter der Firma „Daimler-Motoren- Ges., Zweigniederlassung Berlin-Marienfelde“ betreibt die Ges. seit 1902 die damals als Ganzes übernommene „Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin“ als Zweigniederlassung, die sich mit der Fabrikation von Lastwagen, Omnibussen, Schiffsmotoren, stationären Motoren, Lokomo- bilen, Motorschienenfahrzeugen, Motorpflügen u. Ölmotoren befasst. Die Zweignieder- lassung Berlin-Marienfelde besitzt ein Verwaltungsgebäude, eine Probierstation, mehrere Hallen- u. Shedbauten, ein Wagenmontierungsgebäude, ein Magazin, ein Okonomiegebäude und eine eigene Reparaturwerkstätte. Zur Zeit 210 Beamte u. ca. 1300 Arb. An Grund- stücken besitzt die Ges.: 6070 qm in Cannstatt, 218 834 qm in Untertürkheim, wovon etwa die Hälfte überbaut ist, u. 212 890 qm in Marienfelde, wovon 30 510 qm überbaut sind. Durch eigene Aussenbeamte geleitete Verkaufsstellen bestehen in Berlin, Frankfurt a. M., Breslau, Magdeburg, Hamburg, Dresden, Leipzig, Strassburg, Düsseldorf, Cöln, Dortmund, Erfurt, Mannheim, Posen, Zürich, Moskau, Odessa. Eigene Verkaufsges. sind errichtet in Wien mit Fil. in Prag, London u. Paris. Den meisten Verkaufsstellen sind auch Re- paraturwerkstätten u. Garagen angegliedert. Gesamtumsatz der Daimler-Ges. 1909; M. 12 458 458, 1910: M. 20 264 868; später nicht veröffentlicht. 1912 Erwerb von Grundstücken in Berlin Unter den Linden 50/51, durchgehend nach Mittelstr., behufs Baues eines eigenen grossen Geschäftshauses für Ausstellungs- u. Büroräume; Eröffn. am 30./9. 1913. Auch in Untertürk- heim u. Marienfelde fanden 1912 Erwerbungen von Grundstücken statt. 1915 Erwerb von Terrain in Sindelfingen, um daselbst die Herstellung von Flugzeugen aufzunehmen u. die Karrosseriefabrikation nach dort zu verlegen. Die Ges. hat seit Ausbruch des Krieges ihre Produktion fast ausschliesslich in den Dienst der Heeresverwalt. gestellt. Die Werke waren andauernd sehr stark beschäftigt. Aus dem Gewinn für 1914 (M. 4 604 471) erfolgte eine a. 0. Abschreib. von M. 1 070 826, ausserdem wurde eine Kriegs-Rückstell. für Forder. im feindl. Ausland im Betrage von M. 1 000 000 gebildet u. 16 % Div. verteilt. Für 1915 ergab sich ein Reingewinn von M. 6 620 603, woraus eine a, o. Abschrelb. von M. 2 007 948 erfolgte, der Kriegs- Res. für Forder. im feindl. Ausland wurden wieder M. 1 000 000 überwiesen u. die Aktionäre erhielten 28 % = M. 2 240 000 Div. Auf die Beteilig. (siehe die früheren Jahrg. des Handb.) wurden in den letzten Jahren grosse Abschreib. gemacht. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 gleichber. Aktien à M. 1000, davon 3111 neue Aktien v. 1911. Urspr. M. 600 000, erhöht 1895 um M. 300 000, also auf M. 900 000. Die ausserord. G.-V. v. 29./7. 1902 beschloss 1) Genehm. des Fusionsvertrags mit der Motor- fahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G., Marienfelde bei Berlin, betr. die Übertragung des Vermögens der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G. auf die Daimler-Motoren-Ges. ohne Liqu.; 2) Erhöhung des A.-K. a) um M. 1 100 000 durch Ausgabe von 1100 Aktien Lit. A à M. 1000 gegen Barzahlung des Nennbetrages, b) um M. 1 166 000 durch Ausgabe von 1166 Aktien Lit. B à M. 1000 u. Gewährung derselben an die Aktionäre der Motorfahrzeug- u. Motoren- fabrik Berlin, A.-G., gegen Hingabe von deren Aktien im Betrage von nom. M. 2 332 000 in Gemässheit des oben erwähnten Fusionsvertrages. Die M. 900 000 alten Aktien und die neu ausgegebenen M. 1 100 000 Aktien, an Geh. Kommerz.-Rat M. von Duttenhofer zu pari über- lassen, waren den übrigen Aktien gegenüber bevorrechtigt. Näheres über die jetzt hin- fällig gewordenen Vorzugsrechte der Aktien A siehe in den früheren Jahrgängen dieses